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Im Netz des Teufels

Im Netz des Teufels

Titel: Im Netz des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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überprüft?«
    Fontova nickte. »Ein kleiner Fisch. Hat wegen eines Raubüberfalls auf Rikers Island gesessen. Es liegt kein aktueller Haftbefehl gegen ihn vor.«
    »Und warum liegt er tot in diesem hübschen Haus?«
    Diese Frage konnte Fontova nicht beantworten.
    »Ma’am?«
    Powell spähte zu der Sanitäterin hinüber. Sie hasste es, Ma’am genannt zu werden, aber die junge Frau war höchstens vierundzwanzig, und in dem Fall war es wohl angebracht. »Ja?«
    »Ich muss mir jetzt endlich Ihre Rippen ansehen.«

    Als die Sanitäter ihre verletzten und vermutlich gebrochenen Rippen zehn Minuten später verbanden, dachte Powell darüber nach, was alles passiert war.
    Seitdem ihr der Fall zugeteilt worden war, glaubte sie, einen Ermittlungsansatz zu haben. Sie glaubte, dass es der Punkt war, an dem alle Mordermittlungen begannen, nämlich mit dem Mord selbst. Logisch, nicht wahr?
    Nein. Nicht immer.
    »Wir haben einen Anruf vom 105. Revier bekommen«, sagte Fontova, der am Esszimmertisch saß. Als Desiree Powell, deren Oberkörper bis auf den BH entblößt war, ein Verband angelegt wurde, schaute er in die andere Richtung. »Offenbar hat ein Streifenbeamter in einem der billigen Motels auf der Hempstead Avenue mit einem Mann gesprochen. Über den Notruf war die Information eingegangen, dass sich zwei Männer auf dem Parkplatz dort prügelten.«
    »Und weiter?« Powell zuckte zusammen. Bei jeder Silbe schossen Schmerzen durch ihre Brust. Die Sanitäterin half ihr, die Bluse überzustreifen.
    »Der Polizist hat gesagt, der Mann hatte keinen Ausweis bei sich und behauptete, Staatsanwalt aus Queens zu sein.«
    »Staatsanwalt?«
    Fontova nickte. »Laut Aussage des Polizisten war sein Name Michael Roman.«
    »Okay.«
    »Sie haben ihn überprüft und ihn gehen lassen. Allerdings sind sie zur Rückseite des Motels gefahren und haben dort gewartet, bis er weggefahren ist. Er hatte einen Ford Contour von 1999.«
    »Wurde das Kennzeichen überprüft?«
    Fontova schaute in seine Notizen. »Ja. Der Wagen ist auf eine Firma namens Brooklyn Stars zugelassen.«
    »Was zum Teufel soll das denn sein? Ein Roller Derby Team?«
    »Ein kleiner Autohändler in Greenpoint. Wahrscheinlich eine Werkstatt, in der gestohlene Wagen ausgeschlachtet werden. Ich hab den Laden überprüft. Raten Sie mal, wem er gehört?«
    Powell hätte ihre Hände in die Luft geworfen, wenn die Bewegung nicht höllische Schmerzen ausgelöst hätte. »Ich habe starke Schmerzen. Keine Ratespiele bitte.«
    »Nikolai Udenko.«
    »Das nette Opfer in diesem Haus?«
    »Genau.«
    Powell schaute aus dem Fenster. Obwohl sie wahnsinnige Schmerzen in der Brust hatte, dachte sie angestrengt über den Fall nach.
    »Dann fassen wir mal zusammen. Wir haben im 114. Revier ein Mordopfer, das gefoltert wurde. Es handelt sich um einen zwielichtigen Anwalt, und wir wissen, dass es zwischen ihm und Michael Roman eine Verbindung gibt. Und dieser Mann wurde heute Nachmittag auf der Hempstead Avenue gesehen. Er fuhr einen Wagen, der einem Mann gehörte, den wir gerade aufgeschlitzt in dem hübschen Vorstadthaus des eben erwähnten Mr Roman gefunden haben.«
    »Ja.«
    »In einem Haus, in dem ich mit seiner eingeschüchterten Frau gesprochen habe, bevor mich drei Kugeln trafen ...«
    »Vier.«
    »Vier Kugeln auf die Weste.« Powell rutschte auf dem Stuhl unruhig hin und her. Als sie von dem vierten Schuss erfuhr, verschlimmerten sich schlagartig die Schmerzen. »Und jetzt sind die Frau und die beiden Mädchen verschwunden.«
    »Spurlos.«
    Powell schwirrte der Kopf von den ganzen Fakten. »Verdammter Mist!«
    »Genauso würde ich es auch ausdrücken, aber während der Fastenzeit verzichte ich auf alle Wörter dieser Art.«
    Fontova hielt eine zweite Beweistüte hoch, in der etwas steckte, das für Powell wie eine.25-Halbautomatik aussah.
    »War das meine Eintrittskarte in den Himmel?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Dieses kleine Ding? Das ist mir fast ein bisschen peinlich.« In Wahrheit konnte man mit einer.25er genauso jemanden abknallen wie mit einer.38er, wobei neben dem Kaliber auch der Patronentyp eine Rolle spielte. Powell dankte Gott, dass es nur eine.25er gewesen war. Aus der kurzen Entfernung hätte die Weste sie nicht geschützt, wenn es ein größeres Kaliber gewesen wäre.
    »Ich hab die Seriennummer überprüft«, sagte Fontova. »Und es stellte sich heraus, dass diese kleinkalibrige Waffe auf keine andere als Abigail Reed Roman, examinierte Krankenschwester, einunddreißig Jahre

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