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Im Netz des Teufels

Im Netz des Teufels

Titel: Im Netz des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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rang nach Luft. Die kräftigen Schläge auf den Kopf trübten seinen Blick. Aleks stieß wieder mit dem Messer zu, und jetzt ritzte er den Handrücken von Michaels rechter Hand auf. Als Michael zurückwich, stolperte er über etwas auf dem Boden und verlor kurz das Gleichgewicht.
    Aleks stürzte sich auf Emily. Michael, der keinen klaren Gedanken fassen konnte, richtete sich auf und warf sich zwischen die beiden. Das Messer drang in die linke Seite von Michaels Bauch ein und fügte ihm eine klaffende Wunde zu. Er prallte gegen die Wand. Glühende Schmerzen schossen durch seine linke Körperhälfte. Er spürte sein linkes Bein nicht mehr, rutschte die Wand hinunter und tastete verzweifelt nach Halt. Wie durch ein Wunder hatte er plötzlich eines der abgeschraubten Tischbeine in der Hand, das in der Ecke an der Wand lehnte.
    Aleks ging wieder auf Emily zu. Michael zog sich an der Wand hoch, kniete sich mühsam hin und hob das Tischbein in die Höhe. Er schwang es durch die Luft und verpasste Aleks damit einen Schlag auf die Schläfe, worauf dieser einen Augenblick wie gelähmt war. Ein lauter Knall hallte durch den Raum, und die lange, verrostete Schraube, die oben am Tischbein befestigt war, drang in Aleks’ Schädel ein. Aleks’ Augen rollten zurück, als er rückwärts taumelte und zu Boden ging. Aus der Wunde sickerte Blut. Michael schlug noch zwei Mal mit dem Knüppel zu, und es hätte nicht viel gefehlt, dann hätte er Aleks’ rechtes Knie zerschmettert.
    Ohne eine Sekunde zu zögern, humpelte Michael quer durch den Raum, hob seine mit Handschellen gefesselten Hände über Emilys Kopf und nahm sie auf den Arm. Die rechte Seite seines Körpers war eiskalt. Er warf einen Blick über die Schulter auf die Eingangstür der Bäckerei, die mit einem Sicherheitsriegel verschlossen und mit Eisenstangen gesichert war. Kein Entkommen. Aleks versperrte ihnen den Weg zum Hinterausgang. Er quälte sich hoch.
    Michael warf Abby einen Blick zu. Ihre Augen sagten ihm alles, was er wissen musste. Sie wollte, dass er mit Emily floh, solange es möglich war.
    Von lähmender Angst erfüllt, drückte Michael Emily an sich, und da der Ausgang versperrt war, lief er auf die Treppe zu, die in den ersten Stock führte. Er lehnte sich gegen das Geländer, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Jeder einzelne Schritt schwächte ihn und hinterließ auf den ausgetretenen Stufen feuchte rote Fußabdrücke. Kurz darauf hörte Michael, dass Aleks, der sein gebrochenes Bein nachzog, hinter ihm die Stufen hinaufstieg.
    »Sie nehmen sie mir nicht weg!«, schrie Aleks.
    Er stieß mit dem Messer zu und zersplitterte die ausgetretenen Stufen nur wenige Zentimeter hinter Michaels Füßen.
    »Sie ist meine Tochter!«
    Wieder stieß er zu, und diesmal zerfetzte das Messer den Saum von Michaels Jeans und spaltete die Hacke seines Schuhs.
    Als die beiden verwundeten Männer die oberste Stufe erreichten, holte Aleks aus und schwang das Messer in großem Bogen durch die Luft. Dabei schlug er beinahe den Knauf vom Pfosten des Treppengeländers ab. Die Klinge verpasste Emilys Kopf nur um Zentimeter.
    Michael bog um die Ecke und lief intuitiv über den kurzen Korridor auf sein altes Kinderzimmer zu. Er stürmte durch die Tür, lief zum Fenster und rutschte fast in seinem eigenen Blut aus.
    Hastig stellte er Emily hinten im Zimmer auf den Boden. Er wusste, dass die Tür über einen Sicherheitsriegel verfügte. Wenn er es zurück zur Tür schaffte, könnte er den Riegel vorschieben. Dadurch würde er ein paar wertvolle Sekunden gewinnen, um das Fenster zu zerschmettern und um Hilfe zu rufen.
    Doch als er zurück zur Tür lief, war Aleks schon da und stürzte mit dem Messer auf Michael los. In letzter Sekunde gelang es ihm, zur Seite auszuweichen, doch das Messer schlitzte seine linke Schulter auf. Michael schrie vor Schmerzen, als Aleks sich umdrehte und ihn erneut angriff. Diesmal wehrte Michael den Schlag ab. Aleks warf sich auf ihn, und beide Männer prallten gegen die Schranktür, die aus den Angeln brach. Der Schmutz und Staub von Jahrzehnten wirbelte durch die Luft und nahm ihnen sekundenlang die Luft zum Atmen. Sie stürzten zu Boden und versuchten beide, die Oberhand zu gewinnen. Michael umklammerte Aleks’ Handgelenk und kämpfte mit ihm um das Messer, doch sein Angreifer war zu stark.
    Als Aleks das Messer an Michaels Kehle führte, spürte dieser, dass etwas seine Wange berührte, das inmitten der Trümmer auf dem Boden des Schrankes lag. Er sah

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