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Im Netz des Teufels

Im Netz des Teufels

Titel: Im Netz des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Staub und zeichnete die Linie, so gerade sie konnte. In der oberen Hälfte des Rechtecks zeichnete sie zwei kleine Rechtecke, und das waren natürlich die Fenster. Jedes Fenster hatte ein Fensterkreuz in der Mitte, wodurch vier kleine Fenster entstanden. Unter den Fenstern ...

    ... zeichnete sie noch kleinere, schmale, längliche Rechtecke, und das waren die Blumenkästen. Charlotte legte den schwarzen Stift auf den Tisch und nahm den roten. Sie hielt ihn fest in der Hand und malte kleine rote Tulpen in die Blumenkästen, in jeden Blumenkasten drei Blumen. Als sie fertig war, nahm sie den grünen Stift und malte die Stängel und die Blätter. Jetzt fehlte nur noch die Eingangstür. Sie wählte einen braunen Stift ...

    ... und malte eine Tür in den Staub. Schließlich malte sie mit ihren kleinen Fingern noch einen Kreis, und das war der Türknauf. Eine Tür ohne Knauf war nutzlos. Emily Roman schaute auf die Zeichnung. Es fehlte noch ein Detail. Sie beugte sich vor und strich mit dem Zeigefinger durch den Staub. Der letzte Schnörkel war der Rauch.

53. Kapitel

    Aleks lief hin und her. Er sprach schnell und wechselte immer wieder von Estnisch zu Russisch und zu Englisch. Er hielt das Messer in der rechten Hand, und als er sich umdrehte, stieß er es gegen sein rechtes Bein und schlitzte den schwarzen Ledermantel auf. Michael, der schon eine Reihe verrückter Angeklagter gesehen hatte, war sicher, dass Aleks allmählich durchdrehte.

    Aleks stand am Fenster und sah hinaus.
    »Die Dinge in diesem Leben bilden einen vollständigen Kreislauf, nicht wahr, Michael Roman?«
    Michael warf Abby schnell einen Blick zu. Sie wippte auf ihrem Stuhl vor und zurück und zog an dem Rohr in der Wand.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Michael.
    Aleks drehte sich zu ihm um. »Dieser Ort. Ich rieche den Duft der Hefe in der Luft. Wenn er einmal in der Luft ist, geht er nicht mehr weg. Ich habe von einer Bäckerei in Paris gehört, die für ihr Roggenmischbrot berühmt war und die seit mehr als hundert Jahren keine lebenden Kulturen mehr verwendet hat.« Er warf Emily einen kurzen Blick zu. »Glauben Sie, die Dinge bleiben? Dinge wie Energie und Geist?«
    Michael wusste, dass er alles tun musste, damit das Gespräch nicht abbrach. »Vielleicht. Ich ...«
    »Waren Sie dabei, als es passiert ist? Haben Sie es gesehen?«
    Jetzt wusste Michael, was Aleks meinte. Er sprach über die Ermordung von Peeter und Johanna Roman. »Nein«, sagte er. »Ich habe es nicht gesehen.«
    Aleks nickte. »Ich habe einen Artikel über Sie gelesen. Über den Anschlag mit der Autobombe.«
    Michael schwieg.
    »An dem Tag hätten Sie normalerweise sterben müssen, aber Sie sind nicht gestorben. Haben Sie sich jemals gefragt, warum?«
    Ja, seitdem jeden Tag, dachte Michael. »Ich weiß es nicht«, sagte er und hoffte, dass er irgendwelche Gemeinsamkeiten mit diesem Irren fand. »Vielleicht war ich zu etwas anderem bestimmt. Etwas Höherem.«
    »Ja. Schicksal.« Aleks lief wieder hin und her und blieb hinter Emily stehen. Aus den Augenwinkeln sah Michael, dass es Abby gelungen war, das Kupferrohr zu lockern. »Erzählen Sie es mir. Was war das für ein Gefühl, dem Tod ins Auge zu blicken?«
    »Ich habe nichts gefühlt. Es ging alles viel zu schnell.«
    »Nein«, widersprach Aleks ihm. »Es ist der längste Augenblick, den man durchlebt. Er kann ewig dauern.«
    Michael sah, dass das Rohr sich immer mehr lockerte und dass das Klebeband an Abbys Handgelenken allmählich durchscheuerte. Aleks lief um Emily herum.
    »Es war an einem Ort, der diesem ein wenig ähnelte, als für mich alles begann«, sagte Aleks. »Ich kenne das Gefühl. An den Rand des Abgrunds gedrängt zu werden und ohne einen Kratzer davonzukommen. Ich glaube nicht, dass es Zufall war, dass gerade Sie für Anna und Marya gesorgt haben. Ich glaube, das war vorherbestimmt. Jetzt muss ich sie mit nach Hause nehmen.«
    Ehe Michael es verhindern konnte, war er schon aufgestanden, und dann platzte es aus ihm heraus: »Das lasse ich nicht zu!«
    Michael blickte zu Emily hinüber und auf die Zeichnung, die sie in den Staub gemalt hatte. Einzelheiten konnte er nicht erkennen.
    »Sie sollten etwas über ihre Mutter erfahren«, fuhr Aleks fort und trat näher an Emily heran. »Sie war ein wunderschönes Mädchen. Eine Ennustaja mit ungeheurer Macht. Elena. Sie war fast noch ein Kind, als ich sie zum ersten Mal sah. Sie war der Geist des grauen Wolfes.« Aleks zeigte auf den Tisch vor Michael. »In der Waffe

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