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Im Netz des Verbrechens

Im Netz des Verbrechens

Titel: Im Netz des Verbrechens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga A. Krouk
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Krähe beseitigen. Vielleicht will er ihren Platz einnehmen und nicht mehr in ihrem Schatten stehen, aber dieser Schuh wäre ihm eindeutig zu groß. Er hat nicht die Persönlichkeit für so einen Schritt.«
    »Pawel ist dein Ziel«, knurrt Falko, »ich habe sehr genaue Anweisungen. Also halte dich gefälligst daran.«
    Meine Zigarette ist fast ausgegangen. »Hier –« Mit der linken Hand stochere ich in der Seitentasche meiner Jeans herum, bis ich einen Stick herausbefördere. »64 Gigabyte unserer Seifenoper à la russka.« Er wird den Stick dem Chef bringen. Der Chef wird zufrieden sein. Und es ist so was von egal, ob ich Falko gefalle. Solange ich funktioniere. Und die Anweisungen befolge. The show must go on.
    »Wo wird das Treffen stattfinden?«, drängt Falko weiter. »Und Wann? Worum geht es dabei?«
    »Pawel spricht von der Expansion seiner Geschäfte. Und vielleicht stört ihn die Krähe dabei, vielleicht wildert er auf fremdem Terrain. Vor der bereits erwähnten Zusammenkunft veranstaltet er einen Spieleabend. Sein eigenes Treffen , sozusagen. Er will verlässliche Leute um sich scharen, verdächtigt überall Spitzel. Seine Ausgangsposition ist nicht die günstigste, er ist jung. Den nötigen Respekt muss er sich erst einmal verdienen, und genau da hapert es – er wird nicht respektiert, nicht einmal von seinen eigenen Leuten.«
    Nastojaschtschaja kro wj . Will er damit zeigen, in welcher Liga er zu spielen vermag?
    Die toten Augen des Mädchens starren mich wieder an. Die Kleine, die an den Boden genagelt wurde – das war ein Au-pair-Mädchen eines Richters. Mehr weiß ich nicht. Nicht einmal, in welchem seiner Fälle damit die richtige Entscheidung herbeigeführt werden sollte. Gräbt man danach, scheint das arme Ding nie existiert zu haben. Der Richter schweigt. Seine jüngste Tochter ist genauso alt wie das Mädchen.
    Ich habe Angst um Juna. Denn wessen Tochter sie ist, weiß ich inzwischen. »Vielleicht liefern die Dateien mit Gesprächen aus Pawels Büro mehr Anhaltspunkte«, sage ich. Jedenfalls geht es in zwei Tagen los. Sagt Maria, die kleine Chiquita .
    »Du musst daran teilnehmen. Kommst du da rein?«
    »Hängt davon ab, ob Janus mir inzwischen vertraut.« Ich nehme noch einen Zug von der Zigarette und drücke sie im jungfräulichen Aschenbecher des Autos aus. Dass Falko mich hier rauchen lässt, zeigt mir, wie wichtig meine Informationen für ihn sind.
    »Er hat dich immerhin als seinen Bodyguard verpflichtet.«
    »Weißt du, warum er das getan hat? Weil ich kein Russisch kann. Er traut niemandem über den Weg. Mit jedem Tag wird er nervöser. Irgendetwas ist da im Busch.«
    »Was ist mit dieser Juna Kutscherowa?«, fragt er unverwandt und mustert mich eindringlich.
    »Pawel hat ihren Vater im Visier, wie es aussieht.«
    »Der Vater, ja. Wir haben recherchiert. Aber der Mann ist ein Geist. In den Neunzigern war er eine ganz große Nummer, und dann hat er plötzlich aufgehört zu existieren. Mehr wissen wir nicht, zumindest nicht mit Sicherheit.«
    Ein Geist, wie wahr. Und jetzt sitzt er womöglich an der Spitze des größten Kartells der russischen Mafia und nennt sich die Krähe .
    »Du musst herausfinden, was sie weiß. Hast du verstanden?«
    »Pawel will ihr weismachen, dass er sie beschützt. Aber sie weiß Bescheid. Solange er noch nicht an ihren Vater herangekommen ist, ist sie sicher.«
    »Wir hätten aus ihr alles herausquetschen sollen, als wir noch die Gelegenheit dazu hatten. Stattdessen hast du zugelassen, dass sie dir entwischt.«
    »Ich habe dir bereits gesagt: Sie war noch nicht soweit.«
    »Du kannst ihr nicht trauen. Sie ist kein Unschuldslamm, vergiss das nicht.«
    »Weißt du etwas, was ich nicht weiß?«
    Er wird unruhig auf seinem geheizten Sitz. »Ich meine nur. Als du ihr helfen wolltest, hat sie gleich Janus angerufen.«
    »Woher weißt du, wen sie angerufen hat?«
    Er leckt sich die Lippen. »Du hast es mir selbst erzählt. Als ihr aus deiner Wohnung fliehen musstet.«
    Habe ich nicht.
    Ich schweige eine Minute. Vielleicht auch zwei.
    »Hast du es schon vergessen? Was ist los mit dir?«
    »Nichts.«
    Ich erinnere mich an das, was Juna über den Taxifahrer gesagt hat und nehme mir vor, so bald wie möglich das Wort Tscheburaschka zu googlen.
    »Nichts«, wiederhole ich und lasse das Fenster nach oben gleiten. »Sag lieber, was mit Oleg ist. Redet er?«
    Nach der Aktion hätte ich in die Fußstapfen von David Copperfield treten können. Pawel hat nichts gemerkt.
    »Der

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