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Im Netz des Verbrechens

Im Netz des Verbrechens

Titel: Im Netz des Verbrechens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga A. Krouk
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ist hier ein Hotel?«
    Pyschka fuhr herum. Mit einer zornigen Geste fegte sie den Lippenstift und die Tusche von der Waschkommode in die oberste Schublade. »Jetzt wirst du auch noch paranoid. Statt ein wenig mehr Dankbarkeit zu zeigen. Statt darüber nachzudenken, was mir alles erspart geblieben ist, weil er mich da rausgeholt hat!«
    »Ich meine nur, dass wir keine Ahnung haben, was er wirklich macht und wie tief er in all dem drinsteckt.«
    »Ich meine nur! Ich meine nur! Ja, ich merke sehr gut, was du meinst.« Pyschka stürmte vorbei und schlug die Badtür hinter sich zu. Und kurz darauf die Eingangstür, mit ähnlicher Hingabe.
    Juna stützte sich auf das Waschbecken. Nein, sie hätte mit Pyschka nicht über ihre Zweifel reden sollen. Mit Pyschka, die so sehr an Pawel glaubte. Die so sehr an ihn glauben wollte.
    »Paranoid – verdammt, das wäre doch mal ein Fortschritt.« Sie senkte den Kopf und strich mit den Händen über den kalten Waschbeckenrand. »Jetzt denk gefälligst nach, was du tun kannst.«
    Nick. Vielleicht wusste er auch mehr darüber, was im Plaza Hotel geschehen war.
    Pyschka war abgerauscht, das Tablett mit dem Frühstück stand unberührt auf dem Bett. Gedankenlos hob sie einen der abgedeckten Teller hoch. Lauwarme Zucchinis. Perfekt. Sie nahm das Tablett und schritt zur Tür. Sobald sie auf die Schwelle trat, stellte sich Byk ihr schweigend in den Weg.
    »Ich will das Essen zurückbringen«, erklärte sie.
    Skeptisch beäugte er das Gemüse, und sein Gesicht zeigte mitfühlendes Verständnis. Seinen Bizeps hatte er sich sicher nicht gerade mit vegetarischer Ernährung angezüchtet. »Nicht geschmeckt?«
    »Alles in Ordnung, wir haben einfach nicht so viel Hunger gehabt.«
    Sie wollte an ihm vorbeigehen, doch er nahm ihr das Tablett aus den Händen und deutete mit dem Kinn in Richtung Zimmer. »Ich kümmere mich darum, bitte gehen Sie rein.«
    »Ich bin durchaus in der Lage, selbst hinter mir abzuräumen.«
    »Ich befolge nur meine Befehle. Gehen Sie bitte rein.«
    »Und was ist mit Pyschka? Sie ist vor einigen Minuten gegangen.«
    In seinen klobigen Gesichtszügen spiegelte sich eine innere Anspannung. »Für Ihre … Freundin … bin ich nicht zuständig.«
    Würde sie es schaffen, ihm zu entkommen? Am Ende des Flurs bemerkte sie das Frettchen. Allein der Gedanke, sich mit Byk anzulegen, war mehr als gewagt, gegen zwei war sie chancenlos.
    Sie kehrte ins Zimmer zurück. Und nun? Nachdenklich betrachtete sie die Tür zum Badezimmer. Aus handelsüblichen Reinigungsmitteln konnte man angeblich etwas Explosives basteln. Ja, ja, meldete sich ihr Verstand, MacGyver lief auch im russischen Fernsehen.
    Dennoch inspizierte sie das Bad, fand allerdings nicht einmal die besagten Reinigungsmittel. Nur Fläschchen mit Duschgel, Shampoo … Seifenblasen gefällig? Genau. Wirken auf schwere Jungs höchst beängstigend.
    Aus einem Unterschrank fischte sie einen Waschlappen hervor, diese seltsame Erfindung des westlichen Geistes, die einen dazu ermutigte, sich zu streicheln, statt ordentlich den Dreck von der Haut zu schrubben. Das Teil war flauschig, weinrot und roch nach Kirschen.
    Plan B begann Formen anzunehmen.
    Entschlossen versenkte sie das Ding in der Kloschüssel. Zur Sicherheit stopfte sie einen weiteren Lappen nach und Toilettenpapier. Viel Toilettenpapier. Dann spülte sie. Das wirbelnde Wasser stieg bis zum Rand. Sie wartete, bis sich der Spülkasten wieder auffüllte, und spülte noch einmal. Der nächste Wassergang ergoss sich auf die Fliesen.
    Geschafft. Die ganze Sauerei dürfte Byk lange genug beschäftigen, um ihm zu entwischen. Einatmen . Ausatmen .
    Sie riss die Eingangstür auf. »Mit dem Klo stimmt was nicht.« Schon zog sie Byk ins Zimmer, er folgte, blieb unschlüssig vor der Toilette stehen und musterte die beachtliche Pfütze zu seinen Füßen. »Hier!« Sie drückte ihm ein Handtuch in die Hände. »Ich hole gleich mehr, nun mach schon. Hilf mir, bevor es hier eine riesige Sauerei gibt!«
    Während er sich vor die Toilette kniete und das Handtuch hastig in das ausgelaufene Wasser tauchte, verließ sie das Zimmer durch die unbewachte Tür. Das Frettchen kam auf sie zu, aber sie duckte sich an ihm vorbei und lief zum Ausgang. Er rief ihr etwas hinterher, das sie nicht mehr verstand.
    Nick. Wo war Nick? Wie viel Zeit hatte sie, ihn zu finden? Sie steuerte Pawels Büro an, dort hatte sie ihn doch zuletzt gesehen. Sollte sie ertappt werden, könnte sie behaupten, sie wolle die

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