Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Netz des Verbrechens

Im Netz des Verbrechens

Titel: Im Netz des Verbrechens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga A. Krouk
Vom Netzwerk:
Fieberhaft überlegte sie, wie sie es ihm schreiben sollte. Das mit dem warmen Gefühl. Damit er verstehen konnte, wie viel ihr seine Zeilen bedeuteten.
    Nein! Deine wörter sind schön. Sie machen mich ganz heiß drin wenn ich bin allein
    Abgeschickt. Würde er wissen, was sie ihm sagen wollte? Sie biss sich auf die Lippe. Hoffentlich. Hoffentlich war er noch da.
    Nichts.
    Warum antwortete er nicht?
    Ihr Herz pochte wie ein warmes, weiches, lebendiges Etwas in ihrer Brust. Alles in ihr war lebendig, so lebendig wie noch nie.
    Eine neue Nachricht. Fast traute sie sich nicht, sie aufzumachen.
    Du hast keine ahnung, wie süß du bist, wenn du deutsch sprichst. Oder schreibst.
    20:58 5-APR-12
    Erleichtert seufzte sie auf. Alles gut. Sie hatte nichts Falsches geschrieben.
    Süß? Du denkst das über mich jetzt?
    Rasch kam seine Antwort:
    Wenn ich an dich denke, werde ich ganz unruhig, mon chouchou
    21:00 5-APR-12
    Unruhig war sie auch, wenn sie an ihn dachte. Sie rutschte etwas tiefer und merkte, wie sich eine Falte der Decke unter ihr merkwürdig empfindlich anfühlte. Wie der Knoten der Schaukel, auf dem Nick sie schwingen ließ.
    Sie tippte, den Unterleib mit jedem Wort etwas mehr angespannt, um dem Gefühl Einhalt zu gebieten:
    Unruhig bin ich auch, cheri
    Sie ließ das Handy auf ihren Schoß sinken. Es fiel ihr leicht zu träumen, vom sanften Wiegen, von seinen Händen, die ihr Schwung gaben und dabei leicht ihren Rücken oder Po streichelten.
    Wenn wir beide unruhig werden, sollten wir dringend das thema wechseln. Wetter? Der sonnenuntergang ist unglaublich schön
    21:04 5-APR-12
    Nein, so einfach würde sie ihn nicht davonkommen lassen. Sie biss sich auf die Lippe.
    Ich will nich sonnenuntergang. Ich will dich.
    Und sie wollte ihn jetzt. Ihr Finger verharrte über der Absende-Taste, doch natürlich hatte sie nicht darauf gedrückt. Löschen. Ganz schnell löschen. Stattdessen tippte sie:
    Ich kann ihn nicht sehen. Den sonnenuntergang. Keine fenster hier
    Sie wartete auf die Antwort, flatterig, als hätte sie die erste Nachricht doch noch abgeschickt. Als stünde sie vor ihm, das Gesicht ihm zugewandt. Doch dieses Mal ging er nicht fort, sondern ließ die Hände dort, wo es schön war.
    Sie schaute auf das Handy. Da war sie, eine neue Nachricht. Ihre Erregung wuchs. Dieses Mal waren es keine Worte, die alles in ihr so empfindlich stimmten, sondern ein Bild.
    Über der Skyline senkte sich die glühende Sonne und hüllte die Stadt in einen diesigen roten Schleier. Der Feuerball schien sich in Federwolken zu verflüssigen, die Kräne der Baustelle in der Ferne sahen wie geflochten aus.
    Sanft hielt sie das Telefon zwischen den Handflächen. Alles war ein wenig irreal, so unwirklich schön. Wie ihre Gefühle, die ihr ein kleines bisschen Angst machten. Und die Sonne – die in ihren Handflächen rot-golden schmolz und ihrem empfänglichen Körper die Wärme schenkte.
    Du hast schönen blick aus deinem fenster
    Sie schickte es ab, fügte das Foto als Hintergrundbild ein und stellte das Handy auf Vibration. Vibration! Bist du vollkommen bescheuert? Irgendwie … ja. Durchaus. Sie hielt es einfach … nicht mehr aus.
    Sie legte die Hände über dem Telefon auf ihrem Bauch zusammen und schloss die Augen. Das Warten machte sie unruhig. Wuschig, würde Pyschka sagen.
    Das Handy vibrierte und ein sanftes Echo hallte in ihrem Inneren nach, tief in ihren Schoß. Sie stöhnte verstohlen. So verzweifelt kannst du doch unmöglich sein , hielt ihr Verstand dagegen an.
    Nick hatte geantwortet. Sie spannte wieder die Oberschenkel an, um dem Druck in ihrem Inneren entgegenzuwirken, schaute auf das Display.
    Will nicht angeben, aber dafür bin ich aufs dach geklettert. Hat etwas gedauert, bis ich einen guten winkel gefunden habe
    21:20 5-APR-12
    Schnell tippte sie zurück:
    Bin beeindruckt. Will auch auf dach zu dir
    Sie drückte auf die Senden-Taste, um sich im selben Moment auf die Lippe zu beißen und die Nachricht zurückzuwünschen. Aber die war fort.
    Seine Antwort vibrierte auf ihrem Bauch … etwas tiefer … noch tiefer … schon lange keine Vibration mehr, nur ihre Hand … seine Zärtlichkeit, die sie sich so wünschte … und ihre Hand, die sanft all das Empfindliche in ihr umkreiste, mal etwas stärker, mal etwas milder.
    Ich wäre gern auf diesem dach mit dir. Es ist noch warm. Fast windstill. Alles scheint fern. Der verkehrslärm, der tag, die nacht
    21:24 5-APR-12
    Sie seufzte verstohlen, antwortete:
    Erzähle mehr. Wie

Weitere Kostenlose Bücher