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Im Palazzo sueßer Geheimnisse

Im Palazzo sueßer Geheimnisse

Titel: Im Palazzo sueßer Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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wechselte daher das Thema. „Vorhin sprachst du nur allgemein davon, dass wir zusammenarbeiten werden. Geht das auch etwas genauer?“
    Er hob eine Augenbraue.
    „Ich meine, du sagtest nur etwas von freundschaftlich“, erinnerte sie ihn.
    „Und das sagt dir nichts?“ Als sie schwieg, schlug er vor: „Wie wär’s mit eng?“
    Aus der Fassung gebracht, senkte Lucy den Blick. Aber das unmissverständliche Blitzen in seinen Augen hatte sie noch gesehen.
    Mistkerl!, schoss es ihr in den Sinn. Wie konnte sie sich nur zu einem so unmöglichen Mann hingezogen fühlen? Oder sollte sie besser fragen, wieso sie sich nicht bremsen konnte?
    Kurz darauf bog er in einen schattigen und angenehm kühlen Seitenkanal ein. Schmiedeeiserne Balkone zierten die alten Häuser, und von Wand zu Wand waren Wäscheleinen gespannt. Nachdem sie einige Brücken passiert hatten, unter denen Michele den Kopf einziehen musste, stoppten sie an einer Kanalkreuzung. Gerade wollte Lucy nach dem Grund fragen, als sie eine Ampelanlage bemerkte. Sowie diese auf Grün wechselte, bogen sie nach links ab, und nach wenigen Metern steuerte Michele einen Holzsteg an.
    Ein, zwei Sekunden dauerte es, bis Lucy begriff, dass es der Hotelanleger war.
    Michele machte das Boot fest, sprang an Land, half Lucy beim Aussteigen und folgte ihr in die Lobby. „Ich werde hier auf dich warten.“
    „Auf mich warten?“
    „Während du duschst und dich umziehst, bevor ich dich zum Essen ausführe.“
    Sie erstarrte. „Das ist wirklich nicht notwendig.“
    „Stimmt, notwendig ist es nicht, aber ich dachte, es wäre dir lieber.“
    Sie blieb grimmig. „Ich meine, es ist nicht nötig, dass du mit mir essen gehst.“
    „Wirklich nicht?“
    „Wenn du so besorgt bist, dass ich mich verlaufe, kann ich doch im Hotel essen.“
    „Das wäre schade.“ Er lächelte wieder so, dass sie Schmetterlinge im Bauch bekam. „Ich will richtig gut mit dir essen und dir Venedig bei Nacht zeigen.“
    Er gab sich sanft, aber hinter dieser Höflichkeitsfassade war er kühl entschlossen.
    „Es ist sehr nett von dir“, gab Lucy nach, als sie begriff, dass Michele kein anderes Argument gelten lassen würde.
    Aber warum besteht er so darauf, mich zu begleiten?, fragte sie sich auf dem Weg in ihr Zimmer. Wollte er Didi Lombards Ratschlag folgen? Und wenn ja, was erhoffte er sich, wenn sie in seinen Händen „zu Wachs“ wurde?
    Unter der Dusche kam Lucy eine Frage in den Sinn, die sie noch mehr verwirrte. Michele hatte gar nicht gefragt, wo sie wohnte, und sie hatte es ihm nicht gesagt, aber wie konnte er dann wissen, in welches Hotel er sie bringen sollte?
    Nachdem sie sich absichtlich Zeit gelassen hatte, ging Lucy eine halbe Stunde später nach unten. Angestachelt von ihrem Stolz, hatte sie ihr schönes weißes Seidenkleid angezogen und sich sorgfältig geschminkt, obwohl ihr makelloser Teint und ihre dunklen Wimpern kaum kosmetische Hilfe nötig hatten. Zudem waren ihre Wangen vor Aufregung rosig, und ihre Augen leuchteten. Und das trotz der Alarmglocken, die in ihr schrillten.
    In der Hotellobby angekommen, schaute Lucy sich gerade suchend um, als sie Michele auf sich zukommen sah.
    „Ich muss sagen, die halbe Stunde Wartezeit hat sich gelohnt – du siehst wirklich bezaubernd aus“, empfing er sie lächelnd. Ihre Hand an seine Lippen führend, sagte er: „Also kein Streit mehr heute – Waffenstillstand?“
    Sein Mund hatte ihre Hand nur flüchtig berührt, dennoch war Lucy völlig durcheinander, als sie ihm zustimmte: „Na gut.“
    Er musterte sie amüsiert. „Gibt es etwas Besonderes, was du sehen willst?
    Die Art, wie er sie anblickte, ließ ihren Atem stocken und ihr Herz rasen. „Ich … es ist mir egal“, stammelte sie. „Irgendwas … alles.“
    „Scheint, als hätten wir einen geschäftigen Abend vor uns.“
    Lucy war sich bewusst, dass sie der gefährlichen Richtung, die ihre Unterhaltung zu nehmen drohte, Einhalt gebieten musste, und mahnte sich zur Ruhe, ehe sie süß erwiderte: „Nun, du hast doch so darauf bestanden, mich einzuladen. Darf ich das nicht ausnutzen?“
    Es funkelte in seinen Augen, als er sagte: „Ich hoffe, du empfindest immer so, wenn ich dir eine Einladung andiene.“
    Weil ihr keine passende Reaktion einfiel, schwieg Lucy. Langsam gewöhnte sie sich daran, dass dieser Mann zwei Gesichter hatte. Normalerweise gab er sich kühl. Aber unvermittelt konnte er sich charmant zeigen. Ob er diesen Charme unabsichtlich einsetzte oder ob er sich

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