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Im Paradies deiner Kuesse

Im Paradies deiner Kuesse

Titel: Im Paradies deiner Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
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hier und musste das Beste daraus machen. Auch wenn Finn McLeod in ihr nur einen armseligen Ersatz für die sexy Tennisspielerin sah, die jetzt eigentlich neben ihm hätte liegen sollen.
    Doch im Moment der größten Selbstzweifel geschah das, was ihr immer schon weitergeholfen hatte, seit sie sich als kleines Kind durch die Ballettschule gekämpft hatte. Ihr Ehrgeiz erwachte. Der unerschütterliche Entschluss, es allen zu beweisen. Es ihm zu beweisen.
    Oh, er würde schon sehen! Jede Aufgabe, die er ihr gab, würde sie perfekt erledigen.
    Morgen zeige ich Finn McLeod, mit wem er es zu tun hat! Ihm und diesem unmöglichen Kameramann.

5. KAPITEL
    Erschrocken fuhr Allegra in die Höhe. Was für ein furchtbarer Traum! Sie hatte geträumt, dass sie barfuß auf einem Drahtseil über eine Schlucht balancieren sollte. Nur dass diese Schlucht kein Ende zu haben schien und das Drahtseil eher eine wackelige Bambusstange war. Irgendwo aus der Tiefe hatte Finn McLeod nach ihr gerufen und sie aufgefordert hinunterzuspringen. Er würde sie auffangen. Aber unter ihr war nichts als Finsternis, und sie hatte keine Ahnung, wohin sie springen musste. Oder wie tief … Also balancierte sie einfach weiter, immer weiter auf der Bambusstange entlang. Bis ihre Beine zitterten und jeder Schritt schmerzte.
    Noch halb im Schlaf begann sie, sich die Füße zu reiben. Nur um überrascht festzustellen, dass sie nicht barfuß war, sondern klobige Wanderstiefel trug. Toll! Jetzt hatte sie sich auch noch einen Fingernagel abgebrochen.
    Seufzend schüttelte sie den Kopf und rieb sich die Augen. In diesen Stiefeln fühlten sich ihre Füße wie Fremdkörper an – schwer und steif. Von der Unterwäsche einmal abgesehen, trug sie nicht ein einziges vertrautes Kleidungsstück. Ihre Entscheidung, sich auf dieses Abenteuer einzulassen, war so spontan gewesen, dass nicht viel Zeit für Vorbereitungen geblieben war. Also hatte die Produktionsfirma sie mit einem Rucksack, Cargohosen, Shorts sowie einigen sportlichen Tops und langärmligen Shirts ausgestattet.
    Als Allegra sich umsah, stellte sie fest, dass sie allein war. Und dass die Sonne hereinschien.
    Vorsichtig kroch sie aus der Hütte.
    Oh, wow!
    Heute sah der Strand ganz anders aus als am Abend. Gestern hatte der Sand eine schmutzig-beige Farbe gehabt. Jetzt schimmerte er in einem hellen Goldton. Und das bedrohliche Grau des Himmels war einem sanften Blau gewichen.
    Trotzdem fror sie noch immer. Sie hatten die Hütte direkt am Rand des Dschungels gebaut. Wo Strand und Palmen aufeinandertrafen war es schattig und kühl. Vorsichtig richtete Allegra sich auf. Ihre Beine fühlten sich so unbeweglich an, als hätte sie drei Aufführungen von „Schwanensee“ nacheinander gehabt.
    Wie immer begann sie den Tag mit einigen Dehnübungen. Eine Angewohnheit, die sie wohl nie würde ablegen können. Dann schlenderte sie den Strand entlang. Wo mochten Finn und Dave nur gerade sein?
    Im Sand konnte sie Fußspuren erkennen, die von der Hütte nach rechts und dann in Richtung Dschungel führten. Offensichtlich war sie ganz allein. Weit und breit gab es niemanden, der ihr sagen konnte, was sie tun oder denken sollte. Vor ihr lag ein unberührter Strand, der nur auf sie zu warten schien. Am liebsten hätte sie sich auf den Boden geworfen und einen „Sandengel“ gemacht. Wenn sie wollte, könnte sie auch im Radschlag ins Wasser springen. Schließlich sah es niemand.
    Stattdessen drehte sie sich um und folgte den Fußspuren zurück zum Rand des Dschungels.
    Gestern Abend hatte sie nicht wirklich darauf geachtet, wo sie die Hütte gebaut hatten. Dafür war sie viel zu nass und erschöpft gewesen. Erst heute bemerkte Allegra die Schönheit der sanft geschwungenen Bucht, die steilen, mit Pflanzen überwucherten Felsen rechts und links in der Ferne und die winzige Insel, die ungefähr dreißig Meter vor der Küste lag. Dort spendete nur eine einzige Palme Schatten, und das Gras wirkte wie ein zarter grüner Teppich. Hier an Land, oder vielmehr auf der größeren Insel, war die Flora weitaus üppiger.
    Plötzliche wurde Allegra bewusst, dass sie gar keine Ahnung hatte, wo sie eigentlich war. Irgendwo im Pazifik, klar. Und Panama lag nicht allzu weit entfernt. Aber sonst?
    Toll! Ich weiß also weder, wo Finn und Dave stecken, noch, wo ich bin!
    Obwohl die höher steigende Sonne langsam auch etwas Wärme verbreitete, zitterte Allegra noch immer am ganzen Körper. Ihre Sachen waren nach wie vor feucht, und ihr Magen krampfte

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