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Im Paradies deiner Kuesse

Im Paradies deiner Kuesse

Titel: Im Paradies deiner Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
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Leidenschaft hineinlegen. Jetzt entscheide dich mal!“
    Kaum hatte sie das gesagt, biss sie sich auf die Lippe. Was war denn heute nur los mit ihr? Aus irgendeinem Grund hatte sie sich nicht wie sonst unter Kontrolle.
    Glücklicherweise nahm Finn ihr den kleinen Wutausbruch überhaupt nicht übel. Nach einigen weiteren erfolglosen Versuchen setzte sie sich neben ihn auf den Baumstamm und drückte ihm Messer und Feuerstein in die Hand.
    Wenn er Feuer machte, sah es so einfach aus!
    „Komm, ich zeige es dir noch einmal“, sagte er geduldig. Geschickt schlug er das Messer gegen den Stein, und ein wahrer Funkenregen sprühte auf das trockene Gras, das sich sofort entzündete. Vorsichtig platzierte er das brennende Grasbüschel in der Feuerstelle und legte Zweige darauf.
    „Das mag vielleicht seltsam klingen, aber ich stelle mir das Feuer immer als etwas Lebendiges vor. Um damit umzugehen, bedarf es ein wenig Gefühl. Nur den Anweisungen zu folgen reicht einfach nicht.“
    Na großartig! Schon wieder zeigte sie nicht genug Gefühl. Die Zeitungen hatten also doch recht. Wahrscheinlich würde sie nie ein Feuer zustande bringen.
    Diesen Gedanken musste sie beiseiteschieben. Und das tat sie, als sie Fische fingen und frühstückten. Sie tat es, als das Filmteam eintraf und Dave ständig die Kamera auf sie richtete. Und sie tat es, als sie wie jeden Tag durch den Dschungel zur Wasserstelle marschierten.
    Doch eigentlich dachte Allegra an nichts anderes.
    Finn hatte gesagt, ohne den richtigen Instinkt könnte man in der Wildnis nicht überleben. Ohne den richtigen Instinkt konnte man eigentlich nirgendwo überleben. Auch nicht in London. Kein Wunder, dass sie sich überall so unwohl fühlte!
    Als sie an dem Baumstumpf vorbeikamen, von dem Finn die Maden gesammelt hatte, grinste er sie an.
    „Noch einen kleinen Snack?“, fragte er neckend.
    „Nein, danke!“
    Das Filmteam lachte.
    Doch als sie weitergingen, fiel Allegra noch etwas ein, das Finn gesagt hatte. Dass sie kreativ war. Und Kreativität hatte doch auch viel mit dem richtigen Instinkt zu tun, oder nicht?
    Vielleicht hatte er ja recht? Vielleicht hatte sie mehr Seele, als sie sich zugestand? Wahrscheinlich war das auch der Grund, weshalb sie unbedingt das Feuer zum Brennen bringen wollte. Wenn sie das schaffte, dann würde sie es auch schaffen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
    Oder war dies nichts als Wunschdenken? Ebenso albern, wie sich eine Zukunft mit Finn McLeod zu erträumen. Vor innerer Anspannung verkrampfte sie sich, und die Insektenstiche schienen gleich noch um einiges stärker zu jucken.
    Nachdem sie die Wasserbehälter gefüllt hatten, schlug Finn vor, einen kleinen Umweg über den höchsten Punkt der Insel zu machen. Nun, da sie den Weg genau kannten, würde es höchstens zwanzig Minuten dauern. Allegra nickte und folgte ihm. Vielleicht würde es ihr guttun, die feuchtwarme Dunkelheit des Urwaldes zu verlassen und etwas Höhenluft zu schnuppern.
    Es tat ihr nicht gut.
    Obwohl die Aussicht atemberaubend schön war, verbesserte sich Allegras Laune nicht. Missmutig blickte sie in den Abgrund und nahm die wunderschöne Landschaft, den schimmernden Ozean kaum wahr.
    „He“, sagte Finn leise. Er stand so nah, dass er es ihr beinah ins Ohr flüsterte. „Was ist los? Du wirkst angespannt.“ Sanft begann er, ihr die Schultern zu massieren. Oh nein!
    Allegra schloss die Augen und unterdrückte ein Stöhnen. Bloß gut, dass die Kamera weit genug entfernt war.
    Sollte sie sich seinen Berührungen entziehen? Sie genießen, solange sie währten? Ihre Gedanken überschlugen sich, also hielt sie einfach still, während ihre Muskeln unter Finns Händen weicher wurden.
    Warum hatte das Schicksal sie mit ihm zusammengeführt, um sie gleich wieder auseinanderzureißen? Das war einfach unfair!
    Langsam öffnete Allegra die Augen. Plötzlich wusste sie genau, was sie tun musste. Das hieß, eigentlich wusste sie es nicht. Ihr Instinkt trieb sie dazu. Unvermittelt löste sie sich von Finn, lief an den Rand des Abgrunds und schrie die ganze angestaute Wut, die Unzufriedenheit und den Frust hinaus, die sie so lange unterdrückt hatte.
    Nachdem sie sich erleichtert hatte, fühlte sie sich frei wie ein Vogel. Doch dann fiel ihr auf einmal wieder ein, wo sie war. Und mit wem sie dort war. Hoffentlich hatte Dave gerade den Akku der Kamera gewechselt!
    Als Allegra sich umsah, stellte sie fest, dass das gesamte Team sie verblüfft betrachtete. Also hob sie das Kinn,

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