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Im Paradies deiner Kuesse

Im Paradies deiner Kuesse

Titel: Im Paradies deiner Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
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Sie hatte ihn nur angelächelt. Und schon spielten seine Hormone verrückt. Unglaublich!
    Schon in der nächsten Sekunde hatte er sich bleischwer gefühlt. Als würde er in ein finsteres Loch hinabgezogen werden. Ein finsteres Loch ohne Boden. Und dann war er einfach weggelaufen. Was auch immer sein plötzliches Verlangen nach Allegra zu bedeuten hatte, es war ganz und gar keine gute Idee!
    Immerhin hatte er sich gerade erst von seiner langjährigen Verlobten getrennt. Oder vielmehr hatte sie ihn sitzen lassen. Wahrscheinlich suchte er jetzt instinktiv nach Ersatz.
    Schließlich stand er auf, klopfte sich den Sand von der Hose und sah zur Küste hinüber.
    Nein, er sollte auf keinen Fall seinen Gefühlen für Allegra nachgeben!
    Den Rest der Woche würden sie Tag und Nacht zusammen verbringen. In der Wildnis entwickelten sich Beziehungen schneller. Das wusste er. Aber wenn sie scheiterten, gab es kein Entrinnen. Folglich ließ man besser von Anfang an die Finger davon.
    Nach dieser Schlussfolgerung fühlte er sich bereit, zum Strand zurückzuschwimmen und dem Team gegenüberzutreten.
    Und was ist mit Allegra , fragte eine innere Stimme.
    Was sollte mit ihr sein? Sie war eine Frau. Ja, das hatte er nun gemerkt. Aber er hatte sich vollkommen unter Kontrolle. Das Einzige, das er mit ihr teilen würde, war sein Wissen über die Natur. Und die nächsten drei Tage natürlich. Mehr nicht.
    Viel Glück dabei , machte sich die Stimme über ihn lustig.
    Finn beschloss, sie zu ignorieren.
    Kopfüber sprang er in das türkisfarbene Wasser und schwamm langsam zum Ufer zurück.
    Allegra sammelte Feuerholz. Das Filmteam schien ebenfalls beschäftigt. Doch irgendwie erschien im die ganze Atmosphäre ein wenig zu ungezwungen. Beschweren würde er sich darüber jedoch nicht. Ungezwungenheit kam ihm gerade recht.
    Nur Dave konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen. Natürlich nicht. Hätte er sich nicht einfach wie immer über den anstrengenden Fußmarsch durch den Dschungel beklagen können?
    „Geht es dir gut?“, fragte er ernst.
    „Ausgezeichnet“, erwiderte Finn grinsend. „Du kennst mich doch. Manchmal muss ich einfach allein sein, um meinen Akku wieder aufzuladen. Jetzt hab ich wieder Power!“ Und dann begann er, zum Beweis wie ein Boxer herumzutänzeln, und schlug den Kameramann sogar scherzhaft in den dicken Bauch. Allerdings nicht, ohne sich selbst zu fragen, was, zur Hölle, er eigentlich gerade tat.
    „Jippie“, machte der Kameramann, aber sein Blick sagte eher: „Box mich noch einmal, Kumpel, und du wirst zu Fischfutter verarbeitet!“
    „Gut“, rief Finn und klatschte energisch in die Hände. „Als Nächstes sehen wir uns noch einmal genauer an, wie man Seile aus Naturfasern flechten kann.“
    Das Filmteam reagierte mit gespieltem Jubel.
    Dann wandte Finn sich der Frau zu, die er bis eben ignoriert hatte. Sie hockte am Boden und schichtete das Feuerholz auf. „Allegra?“
    Sofort begann sein Herz schneller zu schlagen. Reiß dich zusammen, befahl er sich.
    Sein Lächeln war so freundlich wie immer. Und er schaffte es tatsächlich, sich zusammenzureißen. Wenigstens für einige Sekunden. Doch dann sah Allegra mit ihren großen, ausdrucksstarken blauen Augen zu ihm auf. Und er ließ den Blick unwillkürlich zu ihren Lippen schweifen. Sie lächelte nicht.
    Trotzdem konnte Finn auf einmal an nichts anderes denken als daran, wie sehr er sich danach sehnte, diese Lippen auf seinen zu spüren.
    Den ganzen Nachmittag über hatte Finn das Team auf Trab gehalten. Sie hatten so viel Feuerholz gesammelt, dass es für mindestens zwei Tage reichte. Außerdem hatte er eine ganze Stunde damit verbracht, ein Floß zu bauen, das schon bei der ersten Welle auseinanderbrach und ihm ein unerwartetes Bad bescherte. Das Filmteam freute sich sehr über die lustige Szene. Das würde eine unterhaltsame Sendung geben!
    Finn gab sich große Mühe, nicht darüber nachzudenken, ob auch Allegra sich über seinen Sturz ins Wasser amüsiert hatte. Genau genommen versuchte er, überhaupt nicht an sie zu denken. Doch ab und zu riskierte er einen Blick in ihre Richtung. Und jedes Mal beobachtete er dasselbe: Sie sah ihn an. Unsicher. Fassungslos.
    Schließlich beschloss er, diesen blauen Augen auf andere Weise aus dem Weg zu gehen – indem er immer vor ihr lief. Er schlug eine Wanderung zum anderen Ende der Insel vor, dort, wo die Küste in einem spitzen Ausläufer im Meer endete. Von der Bergspitze hatte er auf der Landzunge so etwas wie

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