Im Paradies der Suende
zitterten.
„Hör auf, mich hinzuhalten“, befahl sie. „Fick mich. Sofort!“
Da glitt er in sie hinein. Sie schrie auf und klammerte sich an ihn. Sie fühlte sich so gut an. Sein Atem ging schwer, er konnte sich kaum noch beherrschen. Noch immer hielt er ihre schmalen Handgelenke fest. Seine Finger wirkten dunkel auf ihrer zarten Haut, die beinahe so hell wie die cremefarbenen Kissen waren.
„Tu‘ ich dir weh?“, fragte er, als ihm ihre Zerbrechlichkeit erneut bewusst wurde.
Ihre Brüste hoben und senkten sich, voll und rund. Mac küsste erst die eine, dann die andere, vergrub seine Nase in einer ihrer Achselhöhlen und sog ihren Duft ein.
„Oh, das kitzelt“, kicherte sie, schlang ein Bein um seine Hüfte und drückte ihre Ferse in seine Hinterbacken, um ihn näher zu sich heranzuziehen. „Jetzt.“
Ja, jetzt. Unbedingt jetzt. Als sie verschmolzen und sich einander ganz hingaben, wollte er sie schreien hören, ihr Zittern und ihre Lust spüren. Er drehte sie herum, so dass sie auf ihm saß, presste sie an sich, glaubte zu ertrinken in ihrem Mund, ihrem Geschmack, ihrem Duft.
Lou
Vielleicht hing es mit dem Jetlag zusammen, vielleicht hatte es aber auch ganz andere Gründe. Jedenfalls war Lou plötzlich hellwach. Erst wusste sie nicht, wo sie war. Ihr Herz raste, sie war verwirrt. Sie setzte sich auf. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit, und sie seufzte beruhigt. Ja, sie war in Paradise Hall. Irgendwo schlug eine Uhr dreimal, damit war ihre Frage nach der Zeit auch beantwortet. Der Mann neben ihr war Mac. Ihre Beine schmerzten vom Reiten, aber auch ihre wilden Liebesspiele waren schuld an ihrem Muskelkater. Der Regen ließ die Luft, die durch das offene Fenster ins Zimmer wehte, süß und frisch duften. Alles war in Ordnung, nicht wahr?
Oder doch nicht? Was tat sie hier eigentlich? Warum stürzte sie sich in ein Abenteuer, das so intensiv und emotional war? War sie nicht nach England gekommen, um Julian zu finden? Stattdessen wurde ihre Bindung an Mac immer enger. Was immer sich daraus entwickeln mochte, es würde Probleme mit sich bringen, da war sie ganz sicher. Bevor sie sich noch näher kamen, sollte sie die Beziehung beenden. So fantastisch der Sex auch war, es musste aufhören. Ihre starken Gefühle erschreckten sie. Nein, das alles konnte sie im Moment nicht gebrauchen.
Sie glaubte nicht, dass Mac, mit seiner bewegten Vergangenheit, das Ende ihrer Affäre besonders hart treffen würde.
Mac
Draußen prasselte der Regen. Mac stand neben dem Bett und sah Lou an. Im Schlaf wirkte sie verwundbar und unschuldig aus. Sie hielt das Laken unter ihrem Kinn mit der Faust fest, ein langes, schlankes Bein war entblößt. Er wollte sie küssen und zudecken, damit ihre Füße nicht kalt wurden. Allen Frauen, die er kannte, waren warme Füße im Bett sehr wichtig. Er zog die Decke über ihren Körper. Ärgerlich seufzte sie auf und schob das Bein wieder unter dem Laken hervor. Wahrscheinlich würde sie ihm die Nase abbeißen, wenn er sie zu küssen versuchte.
Er ging ins Bad und fragte sich, ob sie aufwachen würde, wenn das Wasser rauschte. Aber sie lag noch genauso da wie zuvor, als er ins Schlafzimmer zurückkehrte, und schlief tief und fest. Er setzte sich an den Schreibtisch und griff nach einem Blatt Papier. Unwillig musterte er den Federkiel. So ein Ding hatte er in seinem eigenen Zimmer bereits ausprobiert und es sofort zu seinem Feind erklärt. Das altmodische Schreibgerät verspritzte Tintenflecken und zerkratzte das Papier. Deshalb benutzte er für seine kurze Nachricht lieber einen einfachen Bleistift.
Lou, Sehen wir uns im Badehaus um 4?
In Liebe, Mac
In Liebe? Nur eine Redewendung. So unterschrieb seine Ex-Frau Jennifer noch immer ihre E-Mails, wenn sie ihm Neuigkeiten über Rosie schickte. Eine typisch englische Tradition.
Sollte er die Nachricht auf Lous Kissen legen? Nein, besser auf den Tisch. Er war immerhin an den Efeuranken zu ihrem Balkon geklettert, damit hatte er seinen romantischen Charakter für heute zur Genüge bewiesen. Zwei romantische Gesten in einer Nacht könnten womöglich Erwartungen in ihr wecken, die er nicht erfüllen konnte.
Vorsichtig beugte er sich zu Lou und atmete ihren süßen, warmen Duft ein. Noch nie hatte ihn der Geruch einer Frau so sehr verzaubert. Manchmal fühlte er sich wie ein Hund, der ständig an ihr schnüffeln wollte. Er setzte sich auf den Bettrand und küsste ihre Wange, den einzigen Teil ihres Gesichts, der unter dem
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