Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Paradies der Suende

Im Paradies der Suende

Titel: Im Paradies der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Mullany
Vom Netzwerk:
Laken hervorschaute.
    Sie drehte sich zu ihm, lächelte im Schlaf und murmelte „Julian“. Als sie die Augen öffnete, konnte er die Enttäuschung in ihrem Blick sehen.
    Verdammt, das wollte er nicht hören. Was war geschehen?
    Einen langen, peinlichen Moment lang schwiegen sie beide. Mac hatte das Gefühl, etwas Kostbares würde ihm entgleiten. Er spürte Wut und Leere in sich.
    Lous Gesicht nahm, wie schon so oft, einen nachdenklichen Ausdruck an. Kein gutes Zeichen.
    „Ich bin für all das noch nicht bereit“, sagte sie schließlich.
    „Hast du etwa im Schlaf nachgedacht?“, versuchte er zu scherzen.
    „Mac, der Sex ist fabelhaft. Aber was ich für dich empfinde - was ich für dich empfinden könnte - erschreckt mich.“ Sie berührte seinen Arm. „Deshalb sollten wir Schluss machen. Du warst wundervoll. Und so großzügig.“
    „Und weil ich so wundervoll und großzügig bin, jage ich dir Angst ein?“
    „Vielleicht.“ Sie wich seinem Blick aus. „Jedenfalls hast du mir geholfen, die Dinge in die richtige Perspektive zu rücken.“
    Sie streichelte über seinen Arm. Dann schaute sie ihn wieder an, so zärtlich und vernünftig, wie er es sich wünschte. Obwohl … Er wusste doch selbst nicht genau, was er wollte. Sollte er jetzt vor Wut toben, weinen oder ihr erklären, so verrückt sei er gar nicht nach ihr? Das wäre eine Lüge, und Lou würde es merken. Stattdessen erwiderte er: „Freut mich, dass ich dir zu Diensten sein durfte.“
    „Sag‘ so etwas nicht. Es tut mir leid - aber ich krieg‘s nicht hin, Mac.“
    Hastig stand er vom Bett auf. „Und mir tut‘s leid, dass ich nicht mit einem Toten konkurrieren kann.“
    Er mochte ihr nicht mehr ins Gesicht sehen, und bevor sie ihn ansehen konnte, flüchtete er aus dem Zimmer.

12. KAPITEL
    Mac
    „Verdammt noch mal, Mr Salazar, Sie halten Ihre Linke nicht so, wie ich‘s Ihnen gesagt habe.“
    Mac hob seinen Arm und versuchte sich auf die Anweisungen von Billy Blue, dem Boxlehrer, zu konzentrieren. Wo zum Teufel hatte der Typ diesen Namen her? Der Mann, der Mac gerade mal bis zur Schulter reichte, hüpfte vor ihm herum und sah dabei wie ein aufgeregter Kobold aus.
    Was Billy sagte, verstand er nur zur Hälfte. Der Trainer sprach einen derben Cockney-Dialekt. Zudem mischten sich ständig Flüche in seinen Wortschwall, die Mac wie Schüsse um die Ohren flogen.
    „Kommen Sie schon, Sir, wir haben nicht den ganzen Scheißtag Zeit.“ Billys Fäuste, die in Boxhandschuhen steckten, fuchtelten vor Macs Brust herum. „Na los, geben Sie‘s mir!“
    Mac begrüßte die Aufforderung, auf irgendetwas einzuschlagen. Entschlossen sprang er vor und schwang seine Rechte, verfehlte das Ziel, verlor das Gleichgewicht und taumelte. Dann musste er schon wieder Billys wirbelnden Fäusten ausweichen. Der Mann war ein Angestellter - er würde einen Gast wohl kaum niederstrecken, oder?
    „Bisher bin ich sehr rücksichtsvoll mit Ihnen umgegangen“, sagte Billy, als könnte er Macs Gedanken lesen. „Passen Sie auf Ihre beschissene Deckung auf, Mr Salazar, oder ich mach‘ Sie fertig, verdammt noch mal!“
    Was willst du hier beweisen, du kleines Arschloch? An seiner „gottverdammten, verfickten“ Beinarbeit würde es liegen, hatte Billy ihm in der ersten Stunde erklärt. Also machte Mac ein paar Tanzschritte, stürzte sich auf seinen Lehrer und holte aus, um ihm einen gezielten Haken zu verpassen.
    Doch Billy war nicht mehr da. An Macs Schläfe explodierte irgendetwas, und er ging zu Boden.
    Scheiße.
    „Tut mir leid, Mr Salazar.“ Zerknirscht und besorgt kniete Billy neben ihm. „Ich hab Sie gar nicht kommen sehen, Kumpel. Plötzlich sind Sie direkt in meine Rechte gelaufen.“
    „Huh?“
    Alan und Ben, die mit ihm Boxunterricht hatten, starrten Mac an.
    „Sie bluten“, sagte Ben. Wie üblich machte er nicht viele Worte, und meistens stellte er nur etwas Offensichtliches fest.
    „Ach, du liebe Güte, eine Minute lang hatte ich eine Scheißangst“, fuhr Billy fort. „Ich dachte, ich hätte Sie ernsthaft verletzt, Sir. Sind Sie in Ordnung?“
    Sagten die Leute immer noch Ach, du liebe Güte ? Mac setzte sich auf und spürte feuchtes Gras am Rücken. So wie die beiden anderen Männer trug er nur Hosen und Stiefel. „Ja, alles in Ordnung.“
    Ob das stimmte, wusste er nicht. Eins stand aber fest: Dieser Tag war total im Eimer.
    Eine Frau rannte aus dem Haus auf sie zu. Sekundenlang glaubte er, es wäre Lou, die sich gleich in seine Arme werfen würde.
    Aber

Weitere Kostenlose Bücher