Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Paradies der Suende

Im Paradies der Suende

Titel: Im Paradies der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Mullany
Vom Netzwerk:
seine Mum so sehr liebte. Das alles wirkte so echt. Nicht nur, weil die Leute kostümiert waren und in eine Rolle schlüpften. Nein, er hatte wirklich das Gefühl, in die Vergangenheit zurückgekehrt und im frühen neunzehnten Jahrhundert gelandet zu sein.
    Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, dass alle Gäste großartig aussahen. Aber an diesem Abend war ihre Runde größer geworden. Alle Altersstufen waren vertreten, große und kleine, dicke und dünne Menschen. Er sah ein paar Teenager, aber auch viele Männer und Frauen, die im Alter seiner Großmutter waren. Zum Beispiel den greisen Knaben, der beim Dinner neben Lou gesessen hatte, offenbar eine Art Lord. Ein paar kannte er aus dem Pub, einen Elektriker oder den Schulbusfahrer, die von ihren hohen Hemdkrägen fast erstickt wurden. Es war dieser Mix aus so unterschiedlichen Personen, der die Szene glaubwürdig und wahrhaftig machte. Darauf konnte er sich einlassen, denn es war mehr als nur eine Fantasie.
    Einzig die häufig aufleuchtenden Blitzlichter und die Handys, die gelegentlich hervorgeholt wurden, verdarben die Illusion. Der vierte Tanz begann, den Lou Lord Stote versprochen hatte.
    Zwischen Lou und Mac lief irgendetwas, da war Rob sicher. Aber sie sah ja auch zauberhaft aus. War nicht jeder im Saal scharf auf sie?
    Aber heute Nacht wird sie in meinen Armen liegen, von all den Kerlen hier will sie nur mich .
    Nach der letzten Nacht hatte er geglaubt, er würde sich anders fühlen. Eine Zeit lang war es auch wirklich so gewesen. Ich habe sie gefickt, und sie ist gekommen! Doch dann war der Tag ziemlich normal verlaufen, abgesehen von den Vorbereitungen für den Ball, die zusätzliche Arbeit bedeuteten, und dem überraschenden Besuch seines Dads. Vielleicht hatte sich sein Vater tatsächlich geändert. Denn statt der Beleidigungen, die sie sonst austauschten, hatten sie so etwas Ähnliches wie ein Gespräch geführt. Hauptsächlich war es dabei um die Renovierung des Cottages gegangen. Aber Robs Beziehung zu seinem Vater begann sich zu verändern. Hoffentlich würde er sich in Zukunft daran erinnern, wie hart das Schicksal mit seinem Vater umgesprungen war. Und vielleicht würde sein Dad nicht mehr versuchen, ihm das Studium in Cambridge zu vermiesen.
    Er blickte wieder zu Lou und war sich ziemlich sicher, dass er ihre Nippel sehen konnte. Nun, möglicherweise lag das am Muster ihres Kleids. Er dachte kurz nach. Um elf trat die zweite Schicht ihren Dienst an. Dann konnte er einem der Diener die Aufsicht überlassen. Vielleicht Ivan, wenn der nicht zu besoffen war. Dann konnte seine Oralsex-Lektion beginnen - was für eine traumhafte Vorstellung, eine Lehrerin zu vögeln! Um fünf musste er wieder arbeiten, möglicherweise sogar schon früher. Je eher er jetzt Schluss machte, desto besser. Lou schien sich großartig beim Tanzen zu amüsieren, und sie sah an diesem Abend fantastisch aus, bildschön und sexy. Diese Handschuhe, die bis über ihre Ellbogen reichten, fand er total scharf. Wie Strümpfe - richtige, nicht diese idiotischen Regency-Dinger. Vielleicht würde sie die nachher anbehalten.
    Der Tanz ging zu Ende. Der Raum roch mittlerweile weniger nach Blumen und mehr nach verschwitzten Leuten. Rob verschränkte die Hände hinter dem Rücken und richtete sich auf, um die richtige Mischung zwischen würdevollem und freundlichem Verhalten zu finden. Er nickte Dejan zu und bedeutete ihm, dem Orchester, das eine Pause machte, Drinks zu bringen. Die Gäste bekamen Erfrischungen auf der Terrasse serviert.
    Er wies seine Jungs an, noch ein wenig zu warten, bis sie ihre Tabletts voller Limonade, Wein und Cidre nach draußen trugen. Das Gedränge war einfach zu groß. Bisher hatte er noch keine Betrunkenen entdeckt, die sich flegelhaft benahmen. Aber er wusste, das war nur eine Frage der Zeit. Manche Leute tranken und schwitzten den Alkohol beim Tanzen wieder raus. Andere - zum Beispiel die Typen, die einen Raum im Erdgeschoss okkupierten - tranken nur. Vorsichtshalber beauftragte er ein paar Diener, diese Gruppe im Auge zu behalten.
    Lou öffnete ihren Fächer und hielt ihn vors Gesicht, so dass nur ihre Augen zu sehen waren. Dann deutete sie mit dem Kinn zur Vorderseite des Hauses - ein kluger Schachzug, denn alle Gäste strömten zur hinteren Terrasse. Rob folgte ihr und schaute dabei nach leeren Gläsern, die er auf dem Rückweg einsammeln musste.
    Draußen war die Luft kühl und frisch, der Nachthimmel klar. Einer der Musiker ging auf und ab und sprach

Weitere Kostenlose Bücher