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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Wort, dass Sie mich als Köder benutzen können. Aber nur, wenn es keine andere Lösung gibt.«
    »Und wer entscheidet, ob es keine andere Lösung
    gibt?«

    » Ich. «
    »Dann haben Sie es in der Hand. Das gefällt mir nicht.
    «
    »Aber Sie werden sich darauf einlassen.« Sie setzte ein schiefes Lächeln auf. »Weil Sie besessen sind, Spiro. Sie wollen Dom genauso sehr wie ich. «
    »Noch dringender. Weil ich weiß, wie er ist und wozu er fähig ist. Sie sehen ihn nur von Ihrem persönlichen Standpunkt aus.«
    »Sie haben Recht, mein Interesse an ihm könnte per-sönlicher nicht sein. Also einverstanden? «
    Spiro zögerte. »Einverstanden.«
    »Darf ich jetzt auch mal was sagen?«, fragte Joe
    bärbeißig. »Man hat mich ja wohl mal wieder aus-
    gebootet. «
    » Wir brauchen ihn, Joe. Nur so kriegen wir Dom. «
    »Du hättest ja nicht gleich in die Vollen gehen müssen.
    « Er wandte sich an Spiro. »Und Sie geben sich ge-fälligst alle Mühe, diesen Hurensohn zu schnappen, sonst erkläre ich Ihre kleine Abmachung für null und nichtig. Und zwar unter so viel Gewaltanwendung wie möglich. «
    Spiro überhörte ihn geflissentlich. Er hatte seinen Blick wieder auf das Grab gerichtet. »Ich werde die Polizei von Phoenix verständigen, damit sie die Leiche
    exhumieren. Das bedeutet, dass ich keinen von Ihnen hier sehen will. Ich werde denen sagen, ich hätte den Hinweis von einem Informanten.« Er sah Eve an. »Ich schicke Ihnen jemanden mit der nötigen Ausrüstung ins Haus, um Doms Anrufe abzuhören und aufzuzeichnen. Ich mache mir da zwar keine großen Hoffnungen, aber wir müssen es versuchen.« Er ging zum Wagen. »Ich rufe jetzt die hiesige Polizei. Machen Sie, dass Sie wegkommen. «
    »Wann erfahren wir, was Sie gefunden haben?«,
    wollte Eve wissen.
    »Ich rufe Sie heute Abend an und gebe Ihnen einen vorläufigen Bericht.« Er lächelte spöttisch. »Nur damit Sie wissen, dass ich mir auch wirklich den Arsch
    aufreiße. Zufrieden? «
    »Okay.« Sie warf Joe einen Blick zu. »Wir sehen uns im Haus, Joe. «
    »Es wird ein bisschen dauern«, antwortete er. »Ich werde dem Polizeirevier einen Besuch abstatten, sehe mir die Akten an und spreche mit Charlie Cather. Ich muss etwas tun, sonst drehe ich durch.«

    Spiro rief am Abend um viertel vor neun an. »Es ist Debby Jordan. «
    »Eindeutig?«
    »Es ist noch zu früh für die DNA-Analyse, aber der Zahnabdruck stimmt.«
    »Er hat die Zähne nicht herausgebrochen?«
    »Das hat mich auch überrascht. Andererseits auch
    wieder nicht. Soweit wir das bisher beurteilen können, hat er sie mehr oder weniger zerstückelt. Er muss regelrecht im Blutrausch gewesen sein. «
    »So sehr, dass er etwas so Wichtiges vergisst wie die Zähne?«
    »Ich erzähle Ihnen lediglich, was wir gefunden haben.«
    »Sonst noch was?«
    »Ja, in der rechten Hand hielt sie eine Kerze. Wachs.
    Blassrosa.«
    Sie zeigte mir das Licht und dann zeigte ich ihr das Licht.
    »Lässt sich ermitteln, woher die Kerze stammt? «
    »Wir werden es versuchen. Das Problem ist nur, dass Kerzen so verbreitet sind, dass es tausende von Her-stellern gibt. «
    Das stimmte. Sogar ihre Mutter liebte es, sich Kerzen anzuzünden, wenn sie sich in die Wanne legte. »Wann werden Sie den Autopsiebericht haben? «
    »Frühestens morgen.«
    »Dann also bis morgen. Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas Neues erfahren.«
    »Aha, ich habe meine Schuldigkeit getan und Sie
    würgen mich ab. Wie charmant. Ich rufe Sie morgen an. « Er legte auf.
    Kerzen.
    Licht.
    Ich habe ihr das Licht gezeigt.
    Welche Bedeutung hatte das für ihn?
    Rausch. Es war schwierig, sich Dom im Rausch vor-
    zustellen. Er war zu abgebrüht und zielgerichtet. Aber er hatte ja gesagt, dass Debby für ihn einen Wende-punkt dargestellt hatte.
    »Eve. «
    Sie sah Jane im Türrahmen stehen. »Hallo. Wie geht's Monty?«
    » Ich weiß nicht. « Sie zuckte die Achseln. » Gut, glaube ich. Ich hab Hunger. Soll ich Ihnen auch ein Sandwich machen? «
    Irgendetwas stimmte nicht. Sie war zu gleichgültig.
    Warum hatte sie Monty allein gelassen? »Ja, gern.«
    »Sie brauchen nicht mitzukommen. Ich bringe es Ihnen hier ins Büro. « Sie verschwand im Korridor.
    Machte sie sich Sorgen um Monty? Hatte sie Angst?
    Es war immer schwierig einzuschätzen, was in Jane vorging. Aber sie suchte Kontakt und es war wichtig, dass Eve für sie da war.
    Sie ließ sich auf die Couch fallen und rieb sich die Augen. Es gab zu vieles, über das sie nachdenken
    musste. Zu viele Bedürfnisse,

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