Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
ab.
    »Freut mich, Ihre Stimme zu hören, Eve«, sagte Mark Grunard. »Obwohl ich mir gewünscht hätte, sie früher zu vernehmen. Sie hatten mir versprochen, sich bei mir zu melden.«
    »Es gab keinen Grund. Ich wusste einfach nichts
    Neues! Wie haben Sie herausgefunden, wo ich mich
    aufhalte? «
    »Joe und ich haben eine Vereinbarung getroffen und er hält sein Wort. Ist er da? «
    »Ja.« Sie reichte Joe den Hörer. »Mark Grunard.«
    Sie setzte sich und beobachtete sein Gesicht, während er mit Mark telefonierte. Völlig ausdruckslos. Argwohn und Selbstbeherrschung hatten wieder ihren Platz
    eingenommen.
    »Er kommt her.« Joe legte auf. »Er will dabei sein, falls was Interessantes passiert.«
    »Er sagte, ihr hättet eine Vereinbarung getroffen.«
    »Nur so habe ich ihn dazu bewegen können, mir zu
    sagen, wo du steckst. Ich habe ihm Bescheid gegeben, nachdem ich das Haus hier gefunden hatte. «
    »Ohne mich zu fragen.«
    »Hast du mich etwa gefragt, bevor du ausgeflogen
    bist?« Und sanft setzte er hinzu: »Ich hätte einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, um dich zu finden, Eve.
    Möchtest du hören, was ich tun würde, um dich nicht zu verlieren? «
    Seine Worte erwischten sie kalt, sie war überrascht, verwirrt. »Ich möchte nicht ...«

    »Ich hatte auch nicht erwartet, dass du es wissen willst. « Er drehte sich um und ging zur Haustür. » Lassen wir es fürs Erste dabei. «
    »Wo gehst du hin?«
    »Zur Grabstätte. Mir gefällt die Vorstellung nicht, sie unbewacht zu lassen.«
    Sie sah ihn entsetzt an. »Glaubst du, er würde dorthin zurückkehren?«
    »Wenn er dich beobachtet, weiß er, dass wir das Grab gefunden haben.«
    »Er wird nicht versuchen, die Leiche wegzuschaffen.
    Er hat mir einmal gesagt, dass das dumm wäre.«
    »Dann werde ich es eben vergeblich bewachen.
    Schaden kann es auf jeden Fall nicht.«
    »Wie lange wirst du dort bleiben?«
    »Bis morgen früh, wenn Spiro kommt. Erwarte mich
    nicht vor ... «
    »Ich komme mit dir.«
    »Nichts da, du gehst schlafen.« Er öffnete die Tür.
    »Das ist meine Arbeit, Eve. Du und Sarah, ihr habt euren Teil geleistet.«
    »Es ist idiotisch, da heute Nacht hinzugehen, wenn du glaubst, dass er ... «
    Sie sprach mit den Wänden. Er war schon weg.
    Wie kam er dazu, sie erst zu verwirren und dann in Angst und Schrecken zu versetzen, indem er zu Debby Jordans Grab ging? Und was glaubte er, wie sie schlafen sollte? Sie würde die ganze Nacht wach liegen und sich vorstellen, wie er allein da draußen war.
    Sie würde schlafen. Sie würde einfach nicht an ihn denken. Sollte er doch das Risiko eingehen, Dom in die Arme zu laufen. Verdient hatte er's. Wahrscheinlich würde es ihm sogar Spaß machen, dem Scheißkerl gegenüberzutreten. Er würde ihm ein paar Karate-Hiebe verpassen, wie er es mit Lopez gemacht hatte, und seines Weges ziehen.
    Ihr Herz schlug heftig. Ganz ruhig. Nicht an ihn
    denken.
    Geh ins Bett und schlaf.

    Joe saß einige Meter vom Grab entfernt und sie konnte seinen Blick spüren, als sie auf ihn zuging, doch sein Gesicht konnte sie nicht erkennen. Wahrscheinlich war es völlig ausdruckslos. Man musste auf jedes leise Zucken seiner Lider und jede winzige Bewegung
    seines Mundes achten, um zu wissen, was er fühlte.
    Doch in letzter Zeit hatte er seine Gefühle mehr als deutlich gemacht.
    »Ich habe dich erwartet.« Joe klopfte neben sich auf den Boden. »Setz dich.«
    »Ich habe nicht damit gerechnet, jetzt hier zu sein.«
    Sie setzte sich und schlang die Arme um ihre Knie.
    »Ich habe dir ja gesagt, dass er nicht kommen würde.«
    »Aber du wolltest nicht, dass ich mich allein in Gefahr bringe. «
    »Du bist mein Freund ... manchmal.«
    »Immer. Du hättest nicht allein herkommen sollen.«
    »Ich bin nie allein. Einer der Sicherheitsleute ist mir gefolgt. «
    »Was der einzige Grund ist, dass ich ein klein wenig Dankbarkeit gegenüber Logan empfinde.«
    »Er ist ein guter Mensch.«
    »Kein Kommentar. «
    Schweigend betrachtete sie die rote Fahne, die die Lage des Grabes markierte. Bist du da begraben, Debby Jordan? Ich hoffe es. Ich hoffe so sehr, dass wir dich nach Hause bringen können.
    » Sie hatte zwei Kinder? «
    »Zwei kleine Jungs. Den Zeitungen zufolge hat es ihr an nichts gefehlt. Eine glückliche Ehe, eine Familie, Freunde. Sie war ein guter Mensch, der sich bemühte, ein anständiges Leben zu führen. Eines Tages ist sie von zu Hause weggefahren und nie wiedergekommen.
    Ohne Vorwarnung. Ohne Grund. Dom hat sie gesehen
    und

Weitere Kostenlose Bücher