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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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dieses Skelett, Kleines?«, flüsterte Eve. »Bitte, sag's mir. «
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß nicht, ob die Dunkelheit dir oder mir im Wege ist ... «

    Als Eve aufwachte, erhellte ein schwacher Schimmer den Horizont. Sie blieb noch zwanzig Minuten im Bett liegen und beobachtete, wie die Morgendämmerung
    über dem Meer aufzog. Eigenartig, aber sie fühlte sich nicht so erholt wie sonst, wenn sie von Bonnie
    geträumt hatte. Sie war unruhig. Ein Psychiater würde sagen, dass die Träume eine befreiende Wirkung hätten und die Möglichkeit böten, mit dem Verlust von Bonnie zu leben, ohne den Verstand zu verlieren - und wahrscheinlich hätte er Recht. Die Träume hatten ein Jahr nach Frasers Hinrichtung begonnen und sie hatten eine positive Wirkung. Deshalb würde sie den Teufel tun und zu einem Seelenklempner gehen, um sie loszuwerden. Eine liebevolle Erinnerung hatte noch niemandem geschadet.
    Sie schwang die Beine aus dem Bett. Höchste Zeit, die Grübelei zu beenden und in die Gänge zu kommen.
    Sie musste noch packen und um acht Uhr war sie mit Joe im Haus verabredet.
    Und sie musste sich endgültig von Logan
    verabschieden.
    »Du siehst aus, als müsstest du einen todkranken
    Freund besuchen. « Logan kam die Treppe herunter, als sie die Eingangshalle betrat. »Alles klar zur Abreise?«
    Sie musste sich zusammenreißen. »Ja.«
    »Wo ist Quinn?«
    »Er wartet im Jeep. Logan, ich werde nie ... «
    »Ich weiß.« Er machte eine abwehrende
    Handbewegung. »Komm, wir müssen jetzt gehen.«
    »Kommst du mit?«
    »Guck nicht so misstrauisch. Nur bis zum Flugplatz.«
    Er nahm ihren Arm und bugsierte sie zur Tür. »Ich habe keine Lust, wie ein verlassener Liebhaber
    dazustehen. Ist nicht meine Art. Ich verjage dich hier-mit von meiner Insel. Und komm nie wieder.« Er lä-
    chelte schief. »Es sei denn morgen, nächsten Monat oder nächstes Jahr. Denk darüber nach, wenn du innerhalb der nächsten zehn Jahre zurückgeeilt kommst, würde ich dich eventuell aufnehmen. Ansonsten,
    vergiss es.«
    Sie lächelte erleichtert. »Danke, Logan.«
    »Weil ich es dir leicht mache? Ich werde den Teufel tun und einen Schatten auf unsere gemeinsame Zeit hier werfen. Dazu war es viel zu schön. « Er öffnete die Haustür. »Du bist eine außergewöhnliche Frau, Eve.
    Ich möchte dich nicht verlieren. Wenn du mich nicht mehr als Liebhaber willst, werde ich dein Freund sein.
    Ich werde eine Weile brauchen, mich daran zu gewöhnen, aber es wird gehen. Dafür werde ich sorgen.«
    Sie küsste ihn auf die Wange. »Du bist längst mein Freund. Ich war ein Nervenbündel, als ich vor einem Jahr hierher kam. Niemand hätte großzügiger sein
    oder mehr für mich tun können als du. «
    Er schaute sie an und lächelte. »Ich gebe nicht auf. Ich will noch verdammt viel mehr. Das hier ist nur die erste Stufe eines heimtückischen Angriffs.«
    »Du gibst nie auf. Das ist eine deiner wundervollen Seiten. «
    »Na siehst du, schon weißt du meine hervorragenden Fähigkeiten zu schätzen. Ich habe vor, daraus Kapital zu schlagen und weiterzumachen.« Er schob sie zum Jeep, in dem Joe bereits wartete. »Komm, sonst
    verpasst du deinen Hubschrauber.«

    Der Hubschrauber stand schon da, als Joe auf den
    Landeplatz einbog.
    »Kann ich einen Augenblick mit Ihnen sprechen,
    Quinn?«, fragte Logan höflich.
    Damit hatte Joe gerechnet. »Steig schon ein und
    schnall dich an, Eve. Ich bin gleich bei dir.«
    Sie warf den beiden einen besorgten Blick zu, mischte sich aber nicht ein.
    Als sie im Hubschrauber saß, fragte Logan: »Es ist gar nicht Bonnie, stimmt's?«
    »Sie könnte es sein.«
    »Sie verdammter Hundesohn. « Joe reagierte nicht.
    »Wissen Sie eigentlich, wie sehr ihr das wehtun wird?«
    »Ja. «
    »Aber es ist Ihnen egal. Sie wollten, dass sie zurückkommt, und Bonnie musste dafür herhalten.«
    »Sie hätte es mir nicht gedankt, wenn ich ihr nichts von dem Skelett erzählt hätte.«
    »Am liebsten würde ich Ihnen den Hals umdrehen.«
    »Ich weiß. Aber es wäre bestimmt nicht das Klügste.
    Sie haben sich viel Mühe gegeben, in Eve sowohl
    Dankbarkeit als auch Trauer zu wecken. Dass bei ihrer Abreise ein schaler Nachgeschmack bleibt, ist doch sicherlich das Letzte, was Sie wollen. Das würde es erheblich erschweren, sie zurückzugewinnen.«
    Logan atmete tief durch. »Ich werde nächste Woche in mein Büro nach Monterey fahren.«
    »Ich habe mir schon gedacht, dass das Ihr nächster Schachzug sein würde. «
    »Ich werde Sie im Auge

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