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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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behalten. Sie werden nicht einmal blinzeln können, ohne dass ich es erfahre.
    Wenn diese Rekonstruktion Eve irgendwie schaden
    sollte, werde ich Sie vernichten. «
    »Gut. Sind Sie jetzt fertig.«
    Logan ließ den Jeep an. »Ich fange gerade erst an. «
    Joe sah ihm nach. Logan war ein zäher Bursche und seine Gefühle für Eve waren aufrichtig. Er besaß viele Eigenschaften, die Joe bewunderte: Intelligenz, Fair-ness, Loyalität. Wenn die Dinge anders lägen, wenn er ihm nicht im Weg stünde, hätte Joe ihn sogar gemocht.
    Pech für ihn.
    Er war ihm im Weg und beim FBI hatte Joe drei
    Möglichkeiten gelernt, mit einem Hindernis umzugehen. Man konnte darüber springen, man konnte es
    umgehen oder man musste es so lange in den Boden
    rammen, bis es nicht mehr da war.

    Kaum hatte das Flugzeug die optimale Höhe erreicht, begann Eve Joe mit Fragen über Talladega zu löchern.
    »Und komm mir nicht wieder damit, dass ich über-
    spannt bin, oder ich hau dir eine runter.«
    »Das Wort sollte ich in Zukunft wohl lieber vermeiden«, murmelte Joe.
    »Hast du gesagt, sie war das einzige Kind?«
    »Es sei denn, es sind noch mehr Leichen gefunden
    worden, seit ich weg bin. Aber ich bezweifle es. Die ganze Gegend ist gründlich durchkämmt worden. «
    Sie erschauerte. Neun Menschenleben ausgelöscht.
    Neun Menschen, die in der Erde verscharrt und vergessen waren. »Konnte schon jemand identifiziert
    werden?«
    »Noch nicht. Wir wissen nicht einmal, ob sie aus Rabun County stammen. Wir prüfen die Berichte über
    vermisste Personen aus dem ganzen Staat. Dann
    überprüfen wir, ob es bei den DNA-Profilen
    möglicherweise Übereinstimmungen mit diesen
    Skeletten gibt. Wir bezweifeln, dass sie alle zur gleichen Zeit vergraben wurden. Es sieht ganz so aus, als hätte jemand den Abhang als privaten Friedhof benutzt.«
    »Fraser«, flüsterte sie.
    »Acht Erwachsene, ein Kind«, erinnerte er sie. »Fraser hat gestanden, zwölf Kinder getötet zu haben. Er hat keine Erwachsenen erwähnt, dabei hatte er nach
    seiner Verurteilung nichts mehr zu verlieren. «
    »Das hat überhaupt nichts zu bedeuten. Kein Mensch weiß, was dieser Kerl alles angerichtet hat. Er hat keine Angaben gemacht, die den Eltern geholfen
    hätten, ihre Kinder zu finden. Er wollte, dass wir leiden.
    Die ganze Welt sollte leiden. «
    »Das ist sehr weit hergeholt. Du solltest dich darauf einstellen, dass es sich um einen anderen Mörder
    handelt. «
    »Ich bin gewappnet. Gibt es keinerlei Hinweise?«
    »Drei Opfer weisen im Bereich des Brustkorbs
    Stichwunden auf, die vermutlich den Tod herbeigeführt haben. Über die anderen wissen wir noch nichts. Aber vielleicht hat der Mörder seine individuelle Handschrift hinterlassen. Bei allen Skeletten wurden in der rechten Hand Wachsreste gefunden. «
    »Wachs? Was für Wachs?«
    Er zuckte die Achseln. »Es wird noch untersucht.«
    »Sie müssten doch mittlerweile die Ergebnisse haben.
    Warum dauert das so lange?«
    »Politik. Der Bürgermeister will verhindern, dass schon wieder ein Serienmörder Atlanta schlecht dastehen lässt, und Chief Maxwell will nicht unter Beschuss geraten. Die Stadt ist schon mit Wayne Williams und Fraser geschlagen. Maxwell möchte den Fall lieber dem Rabun County überlassen, nur leider verfügt der Bezirk nicht über die gleichen Analyseeinrichtungen wie wir, deshalb ist sie gezwungen, Unterstützung anzubieten. Die Abteilung für Verhaltensforschung des FBI ist ebenfalls mit von der Partie. Deren Leute sind schon in Talladega, um das Gelände und die Skelette zu untersuchen.«
    »Und wie hast du die Genehmigung bekommen, dass
    ich die Rekonstruktion mache?«
    »Nun ja, es bedurfte einiger Überredungskünste.
    Chief Maxwell befürchtet einen Medienrummel, wenn bekannt wird, dass du mit dabei bist. «
    »0 Gott, ich hoffe, dass ich davon verschont bleibe.«
    Sie hatte tausende von Meilen zurückgelegt, um dem Rummel zu entfliehen, und wollte sich dem nicht schon wieder aussetzen.
    »Wir werden sie von dir fern halten. Ich habe in meinem Haus am See ein Labor einrichten lassen.«
    »Sie werden uns trotzdem ausfindig machen. Irgendwo gibt es immer ein Leck. «
    Er lächelte. »Ich habe ein paar Ideen, wie man sie austricksen kann. Vertrau mir.«
    Ihr blieb nichts anderes übrig. Sie lehnte sich in ihrem Sitz zurück und versuchte, sich zu entspannen. Es würde ein langer Flug werden und sie musste sich ausruhen, um für die vor ihr liegende Aufgabe gewappnet zu sein.
    Den Schädel eines Kindes

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