Im Profil des Todes
Entscheidung. Diese Wahl kann ein
Kind nicht treffen. «
Fay verzog das Gesicht. » Sie kennen Jane nicht. «
» Sie ist noch ein Kind, verdammt. «
»Ja, ein Kind, das fast sein ganzes Leben lang misshandelt und vernachlässigt wurde. Sie hält jetzt schon nicht viel von Erwachsenen und ich soll ihr erzählen, dass jemand sie umbringen will, bloß weil es ihm Spaß macht? «
»Welche Art Beweis brauchen Sie?«, fragte Joe.
»Ich habe das Gefühl, dass Sie Jane einfach zu
schnell gefunden haben. Ich möchte, dass die Leute von der Fürsorge alle Unterlagen durchgehen, sowohl die der Stadt als die des County, und sicherstellen, dass Jane wirklich die Einzige ist, auf die die
Beschreibung zutrifft. Und schicken Sie diesen FBI-Mann Spiro zu mir, damit ich mit ihm reden kann. Dem FBI traue ich.« Sie sah Joe an. »Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber meine Kinder haben ständig Ärger mit der örtlichen Polizei und es gefällt mir nicht, dass Sie hier mit diesem Fernsehmann auftauchen.«
Eve warf Joe einen Blick zu. »Dom wollte nicht, dass wir die Polizei einschalten, da wird er nicht begeistert sein, wenn das FBI hier aufkreuzt.«
Er zuckte die Achseln. »Mir gefällt es auch nicht, aber immerhin wissen wir jetzt, wo Jane wohnt. Er kann sich ihr nicht nähern, ohne dass wir es erfahren. «
Eve wandte sich wieder an Fay. »Also abgemacht, Sie werden mit Robert Spiro reden. Bitte hören Sie auf ihn.
Wie gesagt, die Familienfürsorge wird uns nicht
weiterhelfen. «
»Ich verspreche, ihn anzuhören. Mehr nicht.« Sie
stand auf. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich muss meine Hausarbeit erledigen und einkaufen gehen.« Sie wandte sich an Eve. »Tut mir Leid, aber ich muss ganz sichergehen. Jane ist ein schwieriger Fall. Diese Sache könnte mir jede Chance vermasseln, an sie heranzukommen. «
»Um Gottes willen, helfen Sie uns.«
»Ich werd sehen, was ich tun kann. Im Moment ist sie in der Crawford Middle School in der Thirteenth Street.
« Fay trat an eine Kommode, kramte in der obersten Schublade und reichte Eve ein Foto. »Das ist ein
Klassenfoto vom vorigen Jahr. Sie hat um drei Schluss und geht zu Fuß nach Hause. Es sind nur vier Blocks.
Behalten Sie sie im Auge, aber ich möchte nicht, dass Sie sie ansprechen.« Mit entschlossener Stimme fuhr sie fort: »Wenn Sie ihr Angst einjagen, bringe ich Sie um. «
»Danke.« Eve verstaute das Foto in ihrer Handtasche.
»Aber Sie machen einen Fehler.«
Fay zuckte die Achseln. »Ich mache ständig Fehler, aber ich kann auch nur mein Bestes versuchen. In den vergangenen sechs Jahren hatte ich zwölf
Pflegekinder und ich glaube, den meisten geht es
besser, seit sie bei mir waren.« Sie ging zur Tür und öffnete sie. »Auf Wiedersehen. Bringen Sie mir den Beweis, dann sehen wir weiter. «
Draußen auf der Straße sagte Mark Grunard: »Diese Frau ist zäh. Und anscheinend nicht im Geringsten beeindruckt von meinem Ruf und meiner schillernden Persönlichkeit. «
»Mir gefällt sie.« Eve legte die Stirn in Falten. »Obwohl ich ihr am liebsten den Hals umdrehen würde. Warum hört sie nicht auf uns? «
»Sie will nur das Beste für das Kind«, sagte Joe. »Und sie lässt sich nichts vorreden, sondern denkt in Ruhe über alles nach. «
»Also, was machen wir jetzt?«, fragte Mark.
» Sie fahren nach Hause und gehen erst mal schlafen.
Sie waren die ganze Nacht wach«, erwiderte Joe. »Ich rufe Spiro an und bitte ihn, herzukommen und mit Fay Sugarton zu reden.« Er sah zu Eve. »Und dann
werden wir vermutlich vor der Schule warten und dafür sorgen, dass das Kind wohlbehalten nach Hause
kommt, hab ich Recht?«
Sie marschierte zum Auto. »Das ist der Plan.«
»Ich hänge hier fest. Ich kann jetzt nicht kommen«, sagte Spiro.
»So wichtig kann es doch nicht sein. Wir brauchen Sie«, drängte Eve.
»Es ist wichtig. Wir haben noch eine Leiche gefunden, gegenüber den Wasserfällen. Die ganze Gegend wird jetzt umgegraben. «
» O Gott. « Das waren schon zwölf Leichen. Wie viele noch?
»Aber ich werde versuchen, mich heute Abend los-
zueisen und zu Ihnen zu kommen. Aber ich werde
nicht lange bleiben können.«
»Wann können Sie hier sein?«
»Vor neun und dann fahren wir zusammen zu der
Frau«, sagte er müde. »In Ordnung?«
»Wenn es nicht früher geht, müssen wir eben warten.
«
Joe nahm den Hörer. »Wir fahren nicht in die Hütte.
Schicken Sie mir Charlie her, falls ich Eve eine Zeit lang allein lassen muss.« Er
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