Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
ihn an den Haaren packte und durch den Raum schleuderte, bei dem es sich offenbar um eine Küche handelte.
Jagr sah zu, wie der schlanke Mann unter Schmerzen gegen die Wand prallte und eine Blutspur hinterließ, als er auf dem Boden zusammenbrach. Die Wolfstöle lebte noch, aber bevor Jagr sich darauf konzentrieren konnte, dem Bastard das Herz herauszureißen, erklang das Geräusch von Schritten von draußen herein.
Jagr beugte sich nach unten und zog die Dolche mit den silbernen Klingen heraus, die er stets in seinen Stiefeln versteckte. Ein Teil von ihm mochte in der Vorstellung schwelgen, seine Feinde mit den bloßen Händen in Stücke zu reißen, doch der Blutdurst kam nicht Dummheit gleich.
Bis er wusste, wie viele Wolfstölen genau sich hier herumtrieben, würde er kein Risiko eingehen.
Ein leises Knurren war zu hören, und Jagr horchte auf die Schritte, die sich näherten. Ein Paar davon stammte zunächst von zwei Beinen und wechselte dann plötzlich zu vier Beinen. Jagr stellte sich breitbeiniger hin, einen Dolch in jeder Hand. Er fletschte die Zähne, um seine tödlichen Fangzähne zu entblößen.
Die Spiele konnten beginnen.
Die verwandelte Wolfstöle kam zuerst in den Raum, indem
sie durch eine Doppeltür preschte. Nach den Maßstäben der Wolfstölen war sie groß, etwa so wie ein recht großes Pony, und unter dem struppigen braunen Fell waren beachtliche Muskeln zu erkennen. Aber die wahre Gefahr ging von den langen, rasiermesserscharfen Zähnen aus, die Knochen zermalmen konnten. Selbst ein Vampir konnte getötet werden, wenn ihm der Kopf abgebissen wurde.
Ein weiteres Knurren war zu hören, und dann stürzte sich die Wolfstöle mit ihrem schweren Körper direkt auf Jagr. Das hirnlose Tier war zu weit jenseits von Gut und Böse, als dass es noch über genügend Vernunft verfügt hätte, um zu erkennen, dass es auf einer Selbstmordmission war.
Das passte Jagr sehr gut.
Da er auf den Aufprall vorbereitet war, bewegte er sich kaum, als die Wolfstöle ihn rammte. Stattdessen wich er mühelos den Zähnen aus, die es auf seine Kehle abgesehen hatten, und stieß die beiden Dolche tief in die Brust der Bestie.
Die glühenden Augen der Wolfstöle waren aufgerissen. Ein Todesröcheln, das aus ihrer Kehle drang, war der einzige Laut, den sie ausstieß, während sie die Dolche herauszog und rückwärts zu Boden stürzte. Als sie den Boden berührte, war sie in einen Mann zurückverwandelt – einen sehr toten Mann.
Jagr hatte keine Zeit, sein Werk zu bewundern, da zwei weitere Wolfstölen durch die zerstörte Doppeltür auftauchten. Beide stürmten gleichzeitig auf ihn zu.
Mit tödlicher Treffsicherheit warf Jagr einen der beiden Dolche. Er drehte sich wieder und wieder in der Luft, silbern schimmernd und mit hellen Lichtreflexen, wo er das Mondlicht einfing. Die angreifende Wolfstöle, die mitten in ihrer Verwandlung zum Wolf steckte, hatte keine Chance, der Klinge zu entgehen, die sich tief in ihren Brustkorb bohrte.
Der zweite Angreifer schrie vor Zorn, als sein Kamerad zu
Boden stürzte. Aber erstaunlicherweise besaß er genügend Verstand, um einen direkten Angriff zu vermeiden.
Langsam umkreiste er Jagr und kämpfte dabei gegen sein instinktives Bedürfnis an, sich zu verwandeln. Seine Augen glühten, und seine Haut kräuselte sich, als der Wolf in ihm darum kämpfte, sich zu befreien.
Jagr ließ ein spöttisches Lächeln aufblitzen. »Sollen wir tanzen oder kämpfen, Hund?«
Die Wolfstöle bleckte die Zähne und griff unter ihr Hemd, um eine große Handfeuerwaffe herauszuziehen.
»So in Eile zu sterben,Vampir?«
»Nicht, bevor ich gespeist habe.«
Langsam setzte Jagr ein Grinsen auf und ließ seine angestaute Macht los. Die eiskalte Explosion entlud sich, schleuderte Kochgeschirr aus den Regalen und ließ die Fenster zersplittern. Die übrig gebliebene Wolfstöle schrie auf, als sie durch die Luft geschleudert und von dem beinahe greifbaren Druck gegen die Wand gepresst wurde.
Jagr ignorierte die Kugeln, die sein Feind verzweifelt in seine Richtung feuerte, und ging auf ihn zu. Er konnte die Wolfstöle mühelos mit seinen Kräften töten. Oder auch mit dem Dolch, den er noch immer mit der Hand umklammerte.
Sein Blutdurst jedoch forderte mehr.
Als verzweifelter Hunger in ihm aufbrandete, packte Jagr die Wolfstöle an den Haaren und zog ihren Kopf mit einem Ruck zur Seite. Er bemerkte, dass jemand seinen Namen rief, sowie den unwiderstehlichen Duft von Mitternachtsjasmin, doch er war zu
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