Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
Nebel entstehen, der die zarten Gesichtszüge verschleierte und die Sorge übertönte, die sein Herz umklammerte.
Töten.
Er musste töten, um sich zu befreien.
Mit verhaltenem Gebrüll sprang er auf, wobei er sein Opfer noch immer am Hals festhielt. Es war überraschend schlank. So leicht zu zerbrechen wie ein Zweig.
»Jagr«, krächzte eine Stimme. »Ich bin es, Regan!«
Regan.
Der Blutdurst ließ nach.
Dieser Name …
Mit einer groben Bewegung zog er die sich windende Gefangene näher an sich heran und barg seinen Kopf in ihrer Halsbeuge. Nichts. Kein Duft. Keine Erklärung dafür, weshalb er mit seinem tödlichen Schlag zögerte.
»Jagr … bitte«, flehte die Stimme, und eine Hand berührte sein Gesicht, auf eine sanfte, vertraute Art.
Jagr schüttelte den Kopf und ließ das Wesen fallen, als er
versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Sein Instinkt brüllte nach Blut, doch eine mächtigere Kraft weigerte sich, dem brüllenden Verlangen nachzugeben.
Er kannte diese Frau, das flüsterte ihm eine Stimme in seinem vernebelten Hinterkopf zu. Sie war …
Seins.
Er musste sie beschützen.
Jagr erschauderte unter dem wilden Verlangen anzugreifen und umschlang sich selbst mit den Armen.Verdammt. Er verfiel wahrhaftig dem Wahnsinn.
»Jagr?« Die Frau kämpfte sich unter Schmerzen auf die Beine, entweder zu mutig oder zu stur, um auf dem Boden liegen zu bleiben. »Bist du verletzt?«
»Zurückbleiben«, knurrte er warnend.
»Was ist los?«
»Ich …« Er schüttelte erneut den Kopf. »Weshalb kann ich deinen Duft nicht wahrnehmen?«
Schöne grüne Augen weiteten sich vor Erstaunen, und dann griff sie eilig mit einer ruckartigen Bewegung in die Tasche ihrer allzu engen Jeans, um ein kleines Amulett zum Vorschein zu bringen. Sie leckte sich die Lippen, während er jede ihrer Bewegungen mit den Augen verfolgte, die Fangzähne entblößt und die Augen ohne Zweifel glühend vor Hunger. Er musste ihre Furcht nicht riechen, um sie zu erkennen.
Indem die Frau sorgfältig darauf achtete, ihre Bewegungen langsam und möglichst wenig bedrohlich zu halten, warf sie das Amulett in Richtung der offenen Tür.
Augenblicklich war die Zelle von dem süßen Duft von Mitternachtsjasmin erfüllt, der sich seinen Weg durch den blutroten Schleier seines Blutdurstes bahnte.
Jagr nahm das berauschende Aroma in sich auf und spürte, wie sich tief in seiner Magengrube Erregung bildete.
»Dieser Duft«, keuchte er. »Ich habe ihn schon einmal gerochen. «
»Ja.« Sie ging auf ihn zu, wie um ihn zu berühren.
Hastig wich Jagr einen Schritt zurück, da er wusste, dass er weit davon entfernt war, mental ausgeglichen zu sein. Genau, wie er wusste, dass etwas in ihm zerbrechen würde, falls er die Frau versehentlich verletzte.
»Nicht.«
Als spüre sie die Gefahr, die in der Luft lag, stand die Frau vollkommen still. Ihr Gesicht trug einen beunruhigten Ausdruck.
»Ich bin hier, um dir zu helfen«, sagte sie leise. »Aber wir haben nicht viel Zeit. Ich habe es geschafft, an den Wolfstölen vorbeizukommen, die hier Wache halten, aber ohne das Amulett nehmen sie bald meine Witterung auf und kommen her, um nachzusehen.«
Jagr knurrte. Seine Fangzähne schmerzten. Wolfstölen. Ja. Er hatte diese Bastarde schon immer gehasst.
»Wo?«
Sie sah ihn verwirrt an. »Was?«
Er fletschte ungeduldig die Zähne. »Gleichgültig. Ich werde sie selbst finden.«
Jagr wirbelte auf dem Absatz herum und steuerte auf die geöffnete Tür zu. Sein Zorn pulsierte durch seinen Körper, ebenso, wie der Blutdurst in ihm donnerte. Er musste töten. Und wenn er nicht die Frau töten wollte, die vor ihm stand, benötigte er eine andere Beute.
Die Wolfstölen würden sich sehr gut eignen.
Die Frau rief nach ihm, aber er beachtete ihre Bitte zu bleiben nicht weiter. Er war ein Vampir auf der Jagd, und alles und jedes, was töricht genug war, seinen Weg zu kreuzen, musste sterben.
Vier lange Schritte trugen ihn durch die äußere Kammer hindurch zu der schmalen Steintreppe. Diese überwand er mit zwei schnellen Sprüngen. Eine hölzerne Tür blockierte ihm oben an der Treppe den Weg, doch mit einem Schlag seines Arms durchbrach er die zerbrechliche Barriere.
Splitter flogen durch die Luft und verteilten sich vor Jagr, als er durch den zerstörten Türrahmen trat. Ein Jaulen war zu hören, als eine Wolfstöle, die Wache hielt, von den kleinen, aber schmerzhaften Geschossen getroffen wurde. Aus dem Jaulen wurde ein schmerzerfülltes Heulen, als Jagr
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