Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
Knurren, sondern sprintete die Treppe hinunter und hob das Amulett auf, das sie in der Nähe der Zellentür auf den Boden geworfen hatte. Diese verdammten Dinger hatten ihr nur Kopfschmerzen bereitet, seit sie nach Hannibal gekommen war. Es schien ihr nur gerecht, dass sie eins haben sollte, um sich zu revanchieren.
Sie steckte das Amulett in die Tasche und rannte nach oben, wo sie Jagr nervös an der Doppeltür herumlaufen sah, die schon bessere Zeiten gesehen hatte.
»Ich bin fertig.«
Der Vampir warf ihr einen frustrierten Blick zu und schritt durch das zerstörte Fenster.
»Weißt du, meine Kleine, für eine Frau, die über Fesseln schimpft, legst du sie mir aber nur zu gerne an«, warf er ihr mit leiser, rauer Stimme vor.
Regan weigerte sich, Schuldgefühle zu empfinden, weil sie Jagr manipuliert hatte, als sie seiner großen Gestalt über die Terrasse und um den stillen Teeladen herum folgte. Im Augenblick war er nicht in der Verfassung, draußen herumzulaufen und Wolfstölen zu jagen. Nicht, wenn sein wildes Bedürfnis nach Rache größer war als sein Selbsterhaltungstrieb.
Außerdem hatte sie nicht vor zuzulassen, dass seine Schuldgefühle, weil er sie verletzt hatte, sich in eine schwärende Wunde verwandelten, die er zusammen mit all seinen anderen Narben mit sich herumtrug.
Natürlich war das leichter gesagt als getan.
Jagr bahnte sich in einem Tempo seinen Weg durch die Dunkelheit, von dem er wissen musste, dass Regan all ihre Kräfte zusammennehmen musste, um mit ihm Schritt zu halten, und hielt direkt auf Tanes Versteck zu. Sein Gesicht hatte im silbernen Mondlicht einen finsteren Ausdruck.
Sie presste die Lippen zusammen und hielt grimmig mit ihm Schritt. Sollte er doch erst mal schmollen. Wenn sie dann das Versteck erreichten …
Sie war sich noch nicht so ganz sicher, was sie dann eigentlich genau tun wollte, aber auf jeden Fall beinhaltete es, diesem Dickschädel etwas Verstand einzubläuen.
Und vielleicht auch, ihm das Hemd von der breiten Brust zu reißen und sich an seinem Körper entlang nach unten zu lecken …
Regan ließ es zu, dass diese Wunschvorstellung ihre Gedanken
erfüllte, und rannte über die dunklen Felder, wobei sie es trotz Jagrs anstrengender Geschwindigkeit schaffte, nicht hinzufallen.
Und dann blieb Jagr abrupt stehen, gerade als sie das zerfallende Gebäude erreichten, das Tanes Versteck kennzeichnete. Leider war sie so in den erotischen Vorstellungen versunken, dass sie nicht darauf vorbereitet war.
»Verdammt.«
Gegen seinen Rücken zu prallen fühlte sich so an, als würde sie mit dem Gesicht voran gegen eine Backsteinmauer rennen. Regan rieb sich die verletzte Nase und starrte ihren nervenden Begleiter an.
»Was ist los?«
Er legte den Kopf in den Nacken, und sein Gesicht versteinerte sich. »Styx.«
»Oh.« Verdammt. Sie hatte ihr verzweifeltes Gespräch mit dem König der Vampire ganz vergessen. »Ich habe ihn angerufen und gebeten zu kommen.«
Er riss den Kopf herum, um sie schockiert anzustarren. » Du hast ihn angerufen?«
»Ich habe mir Sorgen gemacht.«
So schnell, wie der Schock bei Jagr gekommen war, wurde er durch einen resignierten Ausdruck ersetzt.
»Natürlich.« Seine Lippen kräuselten sich zu einem humorlosen Lächeln. »Eine gute Entscheidung. Es gibt keine Krieger, die mächtiger sind als der Anasso. In seiner Obhut wirst du in Sicherheit sein.«
Ihr Mund klappte auf, als ihr klar wurde, dass er annahm, sie hätte Kontakt zu Styx aufgenommen, damit er für sie eine Art »Ersatzvampir« werden sollte, nachdem Jagr gefangen genommen worden war.
Bevor sie den Impuls unterdrücken konnte, ging sie auf ihn
zu, um ihm einen Schlag direkt gegen den Brustkorb zu versetzen. Diese Mühe machte sie sich allerdings vergeblich. Dieser verdammte Mann zuckte mit keiner Wimper.
»Ich habe ihn nicht angerufen, um in seiner verdammten Obhut zu sein!« Regan schüttelte ihre Hand. Sie hatte sich fast die Finger gebrochen. »Verdammt, ich habe alles Mögliche getan, um diesem Schicksal zu entgehen!«
»Warum tatest du es dann?«
»Weil ich alles getan hätte …« Sie musste innehalten und sich räuspern. »Einfach alles, um dich zu finden.«
Die blauen Augen verdunkelten sich bei ihrem leisen Geständnis leicht, aber bevor er etwas sagen konnte, löste sich eine große Gestalt aus den Schatten des vor ihnen aufragenden Gebäudes.
»Jagr. Schwester meiner Gefährtin.«
Regan, die am liebsten vor Frustration geschrien hätte, drehte sich um, um
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