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Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Titel: Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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mysteriöses Verschwinden zu ärgern, oder darüber, dass sie einfach
stehen gelassen wurde wie ein Gebrauchtwagen. Sobald sie die Gelegenheit bekam, ihre Kraft wiederzuerlangen, würde sie sich von ihren aufdringlichen Wächtern befreien. Bis dahin …
    Sie hatte immerhin schon Schlimmeres überstanden.
    Unvorstellbar viel Schlimmeres.
    Ihre schweren Augenlider schlossen sich, als sie sich entspannte und gegen die Mauer sank. Sie vertraute darauf, dass ihr feiner Geruchssinn sie vor jeder nahenden Gefahr warnen würde. Fünf Minuten vergingen, und dann noch einmal fünf. Schließlich konnte Levet, der offensichtlich die Aufmerksamkeitsspanne einer Mücke besaß, die Stille nicht länger ertragen.
    »Alsooo … Sie sind Darcys Schwester«, murmelte er. »Die Ähnlichkeit ist bemerkenswert.«
    Regan hob die schweren Lider und ignorierte den beißenden Ärger, der bei der Erwähnung ihrer Schwester in ihr aufflammte. Familienprobleme? Nein — sie doch nicht.
    »Ich dachte, Gargylen wären größer?«, entgegnete sie, eher, um das Thema zu wechseln, als um Levet zu beleidigen.
    Levets Schwanz zuckte. »Ich mag ja vertikal herausgefordert sein, aber ich versichere Ihnen, dass ich bei den Vampiren ein überaus respektierter Krieger bin. In der Tat bin ich so etwas wie ein Ritter in schimmernder Rüstung. Ich kann die Anzahl der Maiden, die ich vor dem drohenden Tod und Verstümmelung bewahrt habe, überhaupt nicht mehr zählen. Und das ist natürlich der Grund, weshalb ich ausgesandt wurde, um Euch zu retten.«
    Auf Regans Lippen bildete sich widerstrebend ein Lächeln. Levet wirkte eher wie Rasenschmuck als wie ein Ritter in schimmernder Rüstung.
    »Warum helfen Sie den Vampiren überhaupt?«
    »Das ist eine Art, mir die Zeit zu vertreiben, bis ich meinen Traumposten an Land ziehe.«

    »Traumposten?«
    »Nun ja, ich habe Abstand davon genommen, Glücksradfee zu werden, seit Darcy mich darauf hinwies, dass ich nicht groß genug bin, um die Buchstaben zu erreichen, also habe ich die Entscheidung getroffen, Deal Or No Deal zu übernehmen. Das wäre wirklich ein freudiges Ereignis.«
    Regan unterdrückte ein Lachen. Culligan war ein Fernsehjunkie gewesen und hatte das Gerät fast nie ausgeschaltet, wenn er sich in seinem Wohnmobil aufhielt. Regan hatte sich allerdings nicht beschwert. Zumindest hatte ihr das einen flüchtigen Blick auf die Welt jenseits ihres Silberkäfigs geboten.
    »Weiß der Moderator schon, dass er bald arbeitslos sein wird?«, fragte sie, indem sie die grausamen Erinnerungen abschüttelte.
    »Ich dachte mir, ich werde es vorerst geheim halten. Dann regt er sich nicht auf, bis mir die Position tatsächlich angetragen wird.«
    Dieses Mal konnte Regan ihr Kichern nicht unterdrücken. »Sehr aufmerksam.«
    »Das ist so meine Art, ein Herz aus Gold. Es ist sowohl ein Segen …« Es folgte eine dramatische Pause. »Als auch ein Fluch.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.«
    Stille senkte sich herab, unterbrochen nur vom Gesang der Grillen und vom Quaken der Frösche in der Ferne. Es war eine angenehme Stille. So angenehm, dass Regan erstaunt war zu entdecken, dass ihr die Gesellschaft des Gargylen nichts ausmachte. Tatsächlich …
    Nein. Schnell brachte sie die verräterischen Gedanken zum Schweigen. Sie wollte keinen Kameraden und brauchte auch keinen. Nicht Levet, der sie zum Lachen brachte, und ganz bestimmt nicht Jagr, der sie in dem einen Moment sauer machte
und im nächsten mit einem einzigen Biss verheerende sinnliche Verwüstungen in ihr anrichtete.
    Gegen ihren Willen stellte Regan fest, dass sie ihren Blick durch die Dunkelheit schweifen ließ und mit ihren Sinnen nach irgendeiner Spur des vermissten Vampirs suchte. Sie sagte sich selbst, dass es ihr scheißegal war, wenn Jagr abgehauen war und sich hatte umbringen lassen. Ein Vampir weniger auf der Welt konnte keine so schlechte Sache sein. Ihre einzige Sorge war … war, einen Schlafplatz zu finden, bevor die Menschen anfingen, auf die Straßen zu strömen.
    Klar.
    So war es.
    Absolut.
    »Sie können ihm vertrauen, wissen Sie.«
    Levets Stimme mit dem singenden Tonfall unterbrach ihre düsteren Grübeleien. Sie drehte sich um und stellte fest, dass er sie mit wissenden grauen Augen ansah.
    »Wie bitte?«
    »Jagr.« Levets winziges Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. »Auch wenn ich den kaltherzigen Bastard nicht leiden kann, ist er ein gefährlicher Krieger, und er hat gelobt, Sie sicher nach Chicago zurückzubringen. Er gäbe sein eigenes

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