Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
unter Vampiren ist sein Ruf der eines …«
»Windhundes?«
»Das ist nicht das Wort, nach dem ich suchte, aber es eignet sich dennoch.« Jagr nahm Handschellen aus der Schublade und ließ sie von seinem Finger baumeln. »Soso.«
»Du liebe Güte.« Regan runzelte die Stirn, als er sie erwartungsvoll ansah. »Denk nicht mal dran.«
Sein leises, beinahe greifbares Lachen ließ auf ihrer Haut eine Gänsehaut der Erregung entstehen. »Ich benötige kein Spielzeug, um eine Frau zu befriedigen. Allerdings …«
»Ich habe genug gesehen.«
Regan drehte auf dem Absatz um und marschierte in die Küche. Dabei hielt sie sich so steif, als hätte sie einen Besenstiel verschluckt, obwohl alle möglichen Arten von köstlichen Gefühlen in ihrer Magengrube tanzten.
Nein, Jagr brauchte definitiv kein Spielzeug.
Nicht, wenn seine Berührung pure Magie war.
Jagr, der nur einen Schritt hinter ihr war, ging auf den eingebauten Kühlschrank zu und öffnete den Gefrierschrank.
»Du solltest etwas essen. Bevorzugst du etwas Bestimmtes?«
Regan weigerte sich, ihr kindisches Unbehagen zuzugeben. Sie stellte sich direkt neben Jagr und spähte in den Gefrierschrank. Ihr lief augenblicklich das Wasser im Mund zusammen, als sie die ordentlich gestapelten Packungen aus einigen der berühmtesten Restaurants der Welt zu Gesicht bekam.
Pizza im Chicago-Stil … Gumbo aus New Orleans … Gegrilltes aus Kansas City … Hummer aus Maine …
»Alles«, murmelte sie und streckte die Hand aus, um einige der obersten Schachteln aus dem Gefrierschrank zu nehmen. Sie gab sie Jagr, damit er sie in der Mikrowelle auftauen konnte. »Wenigstens weiß Tane, wie er seine Gäste ernährt.«
In bemerkenswert kurzer Zeit quoll der kleine Glasesstisch vor Pizza, Grissini, Gemüsesuppe und warmer Apfeltorte über.
Regan setzte sich und versuchte nicht einmal, so zu tun, als wäre sie eine dieser lächerlich dünnen Frauen, die sie im Fernsehen gesehen hatte.Warum sollte sie hungern, nur um irgendeinem Mann zu gefallen?
Sie genoss das köstliche Essen, das nichts mit der billigen Tiefkühlkost gemeinsam hatte, die Culligan ihr zu essen gegeben hatte, bis sie schließlich merkte, dass Jagr sich gegen die Küchenzeile lehnte und sie mit unerschütterlicher Intensität beobachtete.
»Und was ist mit dir?«, fragte sie und wischte sich den Mund mit einer Leinenserviette ab. »Hast du keinen Hunger?«
Sein beunruhigender Blick glitt zu ihrer Halsbeuge. »Nicht auf das, was im Augenblick auf der Speisekarte steht.«
Begierde, scharf und beißend, sorgte dafür, dass Regans Körper sich anspannte. Sie stand auf und fing an, die leeren Verpackungen
in den Abfalleimer zu werfen. O Mann. Sie wollte nicht einmal darüber nachdenken, dass ihre Haut ganz plötzlich zu eng für ihren Körper zu sein schien, dass ihr Herz ihr bis zum Hals schlug oder dass sich Hitze in ihrer Magengrube sammelte.
Sie wollte …
Okay, das fasste es ganz gut zusammen.
Sie wollte. Sie brauchte. Sie begehrte, und zwar heftig.
»Wie oft brauchst du Nahrung?«, fragte sie. Ihr Breigehirn war nicht imstande, sich etwas Besseres zur Ablenkung auszudenken.
»Das hängt davon ab, ob ich verwundet bin oder ob ich lange Zeit ohne Nahrung auskommen musste«, erklärte Jagr mit leiser, heiserer Stimme. »Und es hängt auch von der Wirksamkeit des Blutes ab. Werwolfblut wird für seine seltene Macht geschätzt. Unglücklicherweise ziehen die Werwölfe es vor, ihr Blut nicht mit Vampiren zu teilen.«
Regans Werwolfblut, das durch ihre Adern floss, erhitzte sich abrupt, als ob es bereits den erotischen Sog von Jagrs Fangzähnen erwartete.
Instinktiv sträubte sie sich gegen die peinlichen Gefühle. »Vielleicht liegt das daran, dass die Vampire sie fast haben aussterben lassen, indem sie sie in beengten Jagdgebieten eingesperrt haben, wodurch ihnen ihre uralten Fähigkeiten genommen wurden.«
»Hast du alles vorbehaltlos geschluckt, was Salvatore dir vorsetzte?«, fragte Jagr kühl.
Es dauerte einen Moment, bis Regan klar wurde, dass er sie beschuldigte, gehirngewaschen worden zu sein.
»Nein, aber er hat sehr überzeugend erklärt, dass die Vampire wenigstens teilweise für den Mangel an Rassewolfkindern verantwortlich sind.«
Jagr glitt auf sie zu. Er spürte mühelos ihr wachsendes Verlangen, trotz ihrer angestrengten Bemühungen, gleichgültig zu wirken.
»Seine Klage wurde den Orakeln vorgetragen«, murmelte er und hielt so dicht vor ihr an, dass sie in seine kühle Macht
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