Im Rausch der Freiheit
Stadt, die er liebte. Mehr bedurfte es nicht. Erträume es und tu es. Aber zuerst musst du es dir erträumen.
Imagine. Freedom. Immer.
NACHWORT
New York ist zunächst und vor allem ein Roman. Alle Familien, deren Geschicken die Geschichte folgt, sind fiktiv, ebenso die Rolle, die sie in den geschilderten historischen Ereignissen jeweils spielen. Allerdings habe ich mich bemüht, die sich über Jahrhunderte hinziehenden Geschichten dieser erfundenen Familien in einen Kontext von Personen und Ereignissen zu stellen, die tatsächlich existierten: Pieter Stuyvesant, George Washington, Thomas Jefferson, Benjamin Franklin, die Admirale William und Richard Howe, General Henry Clinton, John Adams, Captain Kidd, Abraham Lincoln, Johann Jakob Leisler, Johann Peter Zenger, den Preußen Friedrich Wilhelm von Steuben. Johann Jacob Astor, Madam Restell, Boss Tweed, Thomas Nasty und so weiter.
Die Namen der wichtigsten in diesem Buch vorkommenden Familien sollten möglichst charakteristisch für die jeweilige Nationalität sein, die sie repräsentieren. Van Dyck ist ein häufiger und leicht zu merkender niederländischer Nachname. Master ein relativ häufiger englischer – wenngleich ich gestehen muss, dass ich, als es darum ging, ein Geschlecht von Handelsherren und Wall-Street-Männern zu taufen, unwillkürlich an die Action-Figuren-Serie Masters of the Universe denken musste. White ist ebenfalls typisch englisch. Keller steht in der Häufigkeit deutscher Nachnamen immerhin an fünfzigster Stelle. O’Donnell ist ein verbreiteter irischer, Caruso ein berühmter italienischer Name, und Adlers findet man nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Mitteleuropa. Unter den Nebenfiguren ist etwa die Familie Rivers fiktiv; die Familie Albion trat bereits in meinem Buch Der Wald der Könige auf. Bei meiner Wahl des Namens Juan Campos habe ich mich vom berühmten puerto-ricanischen Komponisten Juan Morel Campos inspirieren lassen. Den Nachnamen Humblay gibt es meines Wissens zwar nicht, aber er entspricht der alten Schreibweise des Wortes humbly (»demütig«), die man in Gebetbüchern des 16. Jahrhunderts antrifft. Was die Namen Vorpal und Bandersnatch anbelangt, sei der Leser an Lewis Carrols Jabberwocky verwiesen.
Zu den tatsächlichen historischen Ereignissen brauchte ich nur in wenigen Ausnahmefällen etwas hinzuzudichten. Hier und da habe ich komplexe Zusammenhänge zugunsten des Erzählflusses ein wenig gestrafft und vereinfacht, aber nie – wie ich hoffe – so weit, dass ich mich der Geschichtsverfälschung schuldig gemacht hätte. Zu meinen interpretierenden Eingriffen sollte ich allerdings ein paar Worte sagen.
Zum Thema Indianer:
Zwar habe ich einige wenige ehemals im Gebiet von New York ansässige Stämme – wie die Tappan und die Hackensack, an die noch heutige Ortsnamen erinnern – erwähnt, doch die Region beherbergte tatsächlich so viele verschiedene Stammesgruppen, dass eine ethnografisch korrekte Nomenklatur den Leser vermutlich nur verwirrt hätte. Daher habe ich mich in vielen Fällen der üblichen Praxis angeschlossen, diese verschiedenen Stämme unter dem Namen ihrer gemeinsamen Sprachfamilie, Algonkin, zusammenzufassen. Dementsprechend bezeichne ich die weiter im Norden ansässigen Stämme, wieder nach linguistischen Kriterien, zumeist als Irokesen, wenngleich da, wo es sich anbietet, auch einzelne Stämme, wie etwa die Mohawks, mit ihrem spezifischen Namen erwähnt werden. Einschlägig bewanderte Leser könnten sich darüber wundern, dass ich es im Anfangsteil des Romans vermieden habe, die indianischen Ureinwohner von Manhattan als Lenape zu bezeichnen. Doch dies hat durchaus seine Richtigkeit, da diese Stämme erst zu einer späteren Zeit diesen Namen erhielten und ich mich, hätte ich ihn gebraucht, eines Anachronismus schuldig gemacht haben würde.
Ein Teil der neueren Fachliteratur, insbesondere Russell Shortos hervorragendes New York – Insel in der Mitte der Welt, stellt die Tradition persönlicher und bürgerlicher Freiheit in New York vornehmlich als ein Vermächtnis der Niederländer dar. Ich habe zwar ausgiebig aus diesem Werk geschöpft, möchte jedoch in diesem speziellen Punkt daran erinnern, dass die bürgerlichen Rechte ihren Ursprung bereits im europäischen und konkret auch englischen Mittelalter haben.
Meine in der ersten Fassung des Romans noch vertretene Ansicht, die Briten seien grausamere Sklavenhalter als die Niederländer gewesen, habe ich nach mehreren Gesprächen mit
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