Im Rausch dieser Nacht
geplant hatte, leicht nach hinten losgehen.
Er hatte die letzten Tage Gelegenheit gehabt, sich darüber Rechenschaft abzugeben, warum er sich so sehr um Sherri sorgte und ihr seine Unterstützung so beharrlich anbot, obwohl sie offensichtlich nicht willkommen war. Natürlich war sie seine Frau gewesen. Natürlich tat es ihm leid, zu wissen, dass sie keine Familie oder sonst jemanden hatte, der sich um sie kümmerte. Aber all das war nur die halbe Wahrheit. Tatsache war, dass er sie noch immer liebte. Im Grunde seines Herzens hatten sich seine Gefühle für sie nicht verändert. Für sein Verständnis war es das Natürlichste von der Welt, dass er sich um sie kümmern und für sie sorgen würde – ob es ihr nun passte oder nicht.
Nachdem sie ihre Entlassungspapiere erhalten hatte, wurde Sherri in einen Rollstuhl gesetzt und in die Eingangshalle gefahren. Als sie dort angekommen war, spähte sie vergeblich durch die Glasfront nach draußen. Ihr Taxi war nirgends zu entdecken.
„Sie können ruhig schon gehen. Ich nehme an, dass mein Taxi gleich kommt.“
Die Schwester, die sie hergebracht hatte, warf ihr einen Blick zu, als redete sie wirr. „Was für ein Taxi?“, fragte sie, während sie Sherri durch die Eingangstür schob, die sich automatisch öffnete. „Sie brauchen kein Taxi, Schätzchen. Ihr Mann ist da und fährt Sie nach Hause.“
Hinter ihnen glitten die Flügel der Eingangstür wieder zusammen. Dann entdeckte sie Greg, der nur wenige Schritte vom Eingang entfernt lässig an seinen Sportwagen gelehnt dastand. Er hatte sie noch nicht gesehen. Sein Blick schien über die parkenden Wagen hinweg in die Ferne zu schweifen.
Sherri geriet in Panik. „Er ist nicht mein Mann“, sagte sie mit Nachdruck.
Die Schwester kicherte wie über einen guten Witz. „Wenn Sie ihn loswerden wollen – ich nehme ihn sofort“, erwiderte sie. „Auf jeden Fall nimmt er Sie jetzt schön mit heim, wie es in Ihren Entlassungspapieren steht.“
Während sie sich ihm unaufhaltsam näherten, hatte Greg sie nun auch bemerkt. Er richtete sich auf. Er trug ein blütenweißes Hemd, enge Jeans, die seine schmalen Hüften betonten, und Turnschuhe, die zu früheren Zeiten weiß gewesen waren. Seine modische Sonnenbrille hatte er ins Haar geschoben.
„Was soll das werden?“, fragte Sherri gereizt.
„Der Wagen ist vorgefahren, Mylady. Wir können aufbrechen.“
„Wie oft soll ich es noch sagen …?“ Sherri drehte sich zur Schwester um, um sie zu bitten, sie wieder in die Halle zu schieben. Die aber reagierte nicht auf ihren Blick, sondern war vollauf damit beschäftigt, mit Greg zu schäkern.
Sherri überlegte kurz, dann kapitulierte sie. „Na großartig“, seufzte sie, während sie sich die Stirn rieb. Sie hatte das Gefühl, dass sie Kopfschmerzen bekam. Man hatte sie ausgetrickst. Währenddessen machten sich Greg und die halb entrückte Krankenschwester daran, sie in den Wagen zu verfrachten.
Als sie auf ihrem Sitz Platz gefunden hatte, blickte Sherri starr nach vorn und versuchte tapfer zu ignorieren, was um sie herum vorging, insbesondere versuchte sie Gregs Nähe zu ignorieren, der in diesem Moment gerade dabei war, ihr den Sicherheitsgurt umzulegen.
„Bist du nicht froh, endlich draußen zu sein?“, fragte er fröhlich. „Endlich in Ruhe schlafen, ohne den ganzen Betrieb um dich herum.“
Sherri antwortete nicht. Sie musste sich darauf konzentrieren, zu Greg auf Distanz zu gehen, wenn schon nicht räumlich, dann wenigstens innerlich.
Nachdem sie etwa zehn Minuten gefahren waren, brach Sherri plötzlich ihr Schweigen. „Halt, stopp!“, rief sie aus. „Das ist nicht der Weg zu meiner Wohnung.“
„Das weiß ich“, entgegnete Greg gelassen.
„Was hast du vor? Willst du mich kidnappen?“
„Ach, sei nicht so melodramatisch. Ich dachte, es würde dir Spaß machen, nach Barton Springs zu fahren, da du endlich wieder an die frische Luft kommst.“
„Bei der Hitze? Wir haben über fünfunddreißig Grad heute.“
„Dann bleiben wir eben im Schatten.“
Als sie in der Nähe des Badesees im Zilker Park angekommen waren, parkte Greg unter einer der gewaltigen Eichen. Er löste den Sicherheitsgurt und drehte sich zu Sherri.
„Ich bin mir durchaus klar darüber, dass du nicht gerade begeistert bist, dass ich wieder auftauche“, begann er. „Aber lass uns doch mal in Ruhe und vernünftig über die Möglichkeiten reden, die du jetzt hast.“
„Sie sind ziemlich beschränkt“, gestand Sherri mit einem
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