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Im Rausch dieser Nacht

Im Rausch dieser Nacht

Titel: Im Rausch dieser Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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fuhr sich wieder mit der Hand über die Stirn. „Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht. Ich weiß nur, dass ich mich bald hinlegen muss. Meinetwegen fahr mich zu dir. Dann kann ich da in Ruhe überlegen, wie es weitergehen soll.“ Es war der reinste Albtraum. Sherri hatte zwar noch etwas Erspartes, das sie sich für Notfälle beiseitegelegt hatte. Aber es war abzusehen, dass diese Mittel erschöpft sein würden, lange bevor sie wieder Geld verdienen konnte.
    Greg schien mit ihrer Entscheidung zufrieden. „Alles klar.“ Er startete den Wagen und fuhr los.
    „Schicker Wagen“, sagte Sherri, nachdem sie eine Strecke gefahren waren. „Hast du den auch geerbt?“
    „Nein, aber eine ganz stattliche Summe aus Millies Lebensversicherung.“
    „Nicht schlecht, ein bisschen Geld zu haben“, bemerkte sie mit einem leicht bitteren Unterton.
    „Na ja, wie man’s nimmt“, antwortete er vage.
    Den Rest des Wegs schwiegen sie. Sherri sah sich um und erkannte die Gegend wieder, in der Millie gelebt hatte. Sie musste an die Zeit denken, da sie beide die alte Dame häufiger besucht hatten, als sie noch verheiratet waren. Gregs Worten nach war Millie praktisch sein Familienersatz. Da er sonst nicht über seine Vergangenheit sprach, hatte Sherri ihre eigenen Schlussfolgerungen daraus gezogen und angenommen, er wäre ohne Eltern aufgewachsen.
    Später, nachdem sie und Greg sich getrennt hatten, hatte Sherri die Besuche bei Millie sehr vermisst. Jetzt war es ein seltsames Gefühl, in das Haus zurückzukehren und zu wissen, dass es Millie nicht mehr gab.
    Greg fuhr die lang gestreckte Auffahrt hinauf, die vor einer Garage mit drei Stellplätzen hinter der großen Villa endete. Er stieg aus, ging um den Wagen herum und öffnete die Tür auf Sherris Seite. Sie hatte sich bis dahin noch keine Gedanken darüber gemacht, wie sie ins Haus kommen sollte. Aber er löste das Problem auf die einfachste Art. Mühelos hob er sie aus dem Wagen und trug sie auf seinen Armen zum Haus. Sherri blieb nichts anderes übrig, als ihm den freien Arm um den Hals zu schlingen, um sich festzuhalten, und ihren Kopf an seine breite Brust zu lehnen. Sie schloss die Augen und hatte das Gefühl, am Ende ihrer Kräfte zu sein. Das machte sie nur noch empfänglicher für die Empfindungen, die in ihr aufkamen, als sie unvermittelt Gregs Körperwärme spürte. Er benutzte noch das gleiche Aftershave wie früher. Noch Wochen nachdem sie sich getrennt hatten, hatte dieser Duft sie bis in den Schlaf verfolgt.
    Millies Anwesen war traumhaft. Eine hohe Hecke schirmte den hinter dem Haus gelegenen Teil des Grundstücks gegen neugierige Blicke ab. Kam man durch das Gartentor, eröffnete sich einem der Blick auf eine gepflegte Rasenfläche, herrliche alte Bäume, farbenprächtige Blumenbeete, akkurat beschnittene Sträucher und im Hintergrund auf einen großen Swimmingpool.
    Eine breite Glasfront führte vom Haus hinaus in den Garten. Als Greg mit Sherri auf dem Arm die in rotem Stein gehaltene Terrasse betrat, öffnete jemand von innen eine der Glastüren.
    „Ah, Hannah“, sagte Greg erfreut, „gut, dass du gerade da bist, um uns hereinzulassen. Das ist Sherri. Und das ist Hannah“, machte er die beiden Frauen miteinander bekannt.
    Sieh an, er ist verheiratet, dachte Sherri. Nicht ganz fair. Das hätte er mir auch gleich sagen können. Allerdings musste sie zugeben, dass sie darauf selbst hätte kommen müssen. Greg war ein blendend aussehender, gebildeter Mann mit angenehmen Umgangsformen. Warum sollte ausgerechnet er allein bleiben?
    Greg trug sie ins Haus, und sie gelangten schließlich in die große Einganghalle, von der aus eine bogenförmige Treppe ins obere Stockwerk führte. Mit dem Ellbogen öffnete Greg eine der Türen im Erdgeschoss. Es war das Zimmer, in dem sich Millie die meiste Zeit aufgehalten hatte. Ganz schwach konnte Sherri noch den Duft des Parfüms der Verstorbenen wahrnehmen. In einer Ecke des geräumigen Zimmers stand ein elektrischer Rollstuhl.
    Greg setzte Sherri vorsichtig auf dem Bett ab. „Ich bin gleich wieder da“, sagte er, bevor er sich zum Gehen wandte.
    Sherri ließ sich aufs Bett sinken. Sie war erschöpft und hatte Schmerzen. Plötzlich bemerkte sie, dass sich neben ihr auf dem Bett etwas bewegte. Erschrocken riss sie die Augen auf und erblickte zwei Katzen, die sich ihr schnurrend näherten.
    „Wo kommt ihr beide denn her?“, rief sie erstaunt aus.
    Greg war schon wieder zurück und hatte die Frage mitbekommen. „Joan sagte

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