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Im Reich der Vogelmenschen

Im Reich der Vogelmenschen

Titel: Im Reich der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt und E. Maine Hull
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Verstand schien kein Interesse an dem Schicksal des Haies zu haben, und nach einer Weile schob Kenlon den Gedanken an das Tier ganz beiseite.
    Er wußte, daß man ihm einen Tag der Fischmenschen zeigen wollte. Keine der Tätigkeiten erweckte besonderes Interesse. Der Hai war einem Zufall zu verdanken, der kurze Gang schien ebenso unbedeutend. Von Interesse war nur die Frage: Was kam als nächstes?
    Er hatte das Gefühl, daß seine Verkörperung sich ihrem Ende zuneigte. Aber zehn Minuten später fand er sich immer noch an der gleichen Stelle, damit beschäftigt, das Verhalten eines Fischmenschen zu beobachten.
    Der Mann führte Unterhaltungen, die nur in ihrer Gesamtheit einen Sinn ergaben. Die einzelnen Sätze und Worte fügten Stimmung und Bruchstücke hinzu, bedeuteten für sich allein aber wenig.
    »Heil!« sagte Kenlons Körper. »Wie steht es mit den Statistiken?«
    »Beklagenswert, Getta.«
    »Wie viele Widerspenstige in dieser Periode?«
    »Insgesamt 1111999. Nicht einbegriffen die Unbekannten, während der letzten zehn Generationen im Meer Geborenen und nie Registrierten.«
    »Ich meine, wieviel Neue?«
    »83 999.«
    »Unsere Geburtsrate ist größer als diese Zahl. Aber ich verstehe Ihre Rechnung. Der Ruf des Meeres wird stärker. Wieviel Fremde sind registriert?«
    »999.«
    »So wenige. Hm-m-m!«
    Sie gingen weiter.
    Eine andere Unterhaltung, mit einer Frau diesmal, einer gutaussehenden Riesin, die begann:
    »Ich komme gerade von den Minen herauf, Getta. Sie brauchen dort unten Hilfe.«
    »Ich werde die Meldung weitergeben«, antwortete Getta spöttisch. »Ich habe selbst nicht die geringste Neigung, in der Erde zu wühlen.«
    »Ihr Männer!« sagte die Frau vorwurfsvoll. »Immer draußen im Wasser.«
    »Mundatmung ist unangenehm und schädlich.«
    »Nur in Ihrer Einbildung. Sie wurden geschaffen, um gleich gut in Wasser und Luft zu atmen. Es ist das Geheimnis, die Wildheit der See, nicht die Atmung.«
    »Irgend etwas ist es«, gab Getta zu. »Warum kommen Sie nicht mit mir? Ich kann Ihnen ein Dutzend Männer garantieren.«
    Die Frau lachte. »Das Gesetz, wonach eine widerspenstig gewordene Frau nicht in die Stadt zurückkehren darf, genügt den meisten von uns. Ich liebe die Stadt ebensowenig wie die See. Es würde mir nichts ausmachen, von beiden ausgeschlossen zu werden.«
    »Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie anderen Sinnes werden«, sagte Getta.
    Jeder ging seiner Wege. Dann erfolgte eine andere Unterhaltung mit einem Mann.
    »Wohin des Wegs, Getta?«
    »Zum östlichen Tor. Du kennst mein Geschick im Umgang mit Wasserschluckern?«
    »Ich habe davon gehört.«
    »Der Rat sagt, es sei sehr wichtig, eine Wiederbelebung durchzuführen.«
    »Befragen wir den Rat immer noch in politischen Dingen? Ich dachte, er diente uns nur noch als Quelle wissenschaftlicher Auskünfte.«
    »Diesmal befragten wir ihn. Zufällig war die allgemeine Stimmung dafür.«
    »Dann – viel Glück.«
    »Danke.«
    Nicht lange danach erreichten Getta-Kenlon das Gebilde, das Kenlon für das östliche Tor hielt. Es wies eine Schleuse auf, ähnlich derjenigen, durch die der Hai ursprünglich in die Stadt gebracht worden war.
    Fünf Minuten später zeigte sich Bewegung draußen in der See. Drei Gestalten, die dicht beieinander schwammen. Sie glitten in die Schleuse, das Wasser nahm eine weißliche Färbung an, als es abgesogen wurde. Die innere Tür glitt auf. Zwei Riesen, die den schlaffen Körper Jones-Gordons trugen, erschienen. Einer von ihnen sagte:
    »Hier ist er, Getta. Es sollte nicht allzu schwierig sein, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Er hat nur wenig Wasser geschluckt, bevor wir ihn abdichteten …«
    Kenlon vernahm die Worte nur verschwommen. Dunkelheit umfing seine Sinne, als habe man ihm eine undurchdringliche Maske aufgestülpt.
     

17
     
    Er konnte wieder denken. Es gab keinen Laut, kein Gefühl, keinen Geschmack, keinen Geruch und keine Sicht. Aber sein Verstand arbeitete. Es war eine bebende Welt von Gedanken, in der er sich fand, weil der Gedanke an sich für seinen Verstand zu groß, zu unbegreiflich schien, der Gedanke, daß …
    Der Kommandant lebte.
    Besser gesagt, würde wieder zum Leben erwachen, sobald Getta, der Fachmann für Wiederbelebung von Wasserschluckern, mit seinen Gegenmaßnahmen begann. Wahrscheinlich verfügte er über mehr als menschliche Fähigkeiten. Die medizinischen Kenntnisse, deren er sich bediente, mußten ungeheuer vorgeschritten sein.
    Lebendig … Jones-Gordon …
    In der

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