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Im Reich der Vogelmenschen

Im Reich der Vogelmenschen

Titel: Im Reich der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt und E. Maine Hull
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Oberfläche zurückgeschleudert, sank wieder hinab, wälzte sich und zitterte, nahm aber langsam seinen Kurs wieder auf.
    Die andern Schiffe schienen stabil gebaut zu sein, denn Kenlon vermißte keines, als er nach ihnen Ausschau hielt.
    »Warten Sie!« sagte Arpos Gedanke.
    Kenlon wartete. Langsam tickten die Sekunden vorüber. Dann: »Sie haben das Schiff verlassen«, sagte Arpo. »Sie werden sich ein entlegenes Unterwassergebiet suchen, wo sie weiterleben und ein neues Schiff bauen können.«
    Kenlon wartete unbehaglich weiter.
    Schließlich meldete sich Arpo: »Sagen Sie Robairst, daß er Tainar zweiundzwanzig Fischjagdkapseln in den Untergangsort des Dika abfeuern läßt.«
    Gespannt gab Kenlon den Befehl weiter.
    Fast eine Minute verging, dann kam Tainars heisere Stimme: »Alle zweiundzwanzig abgefeuert!«
    »Warten Sie!« Das war wieder Arpo.
    Dann kam sein Gedanke noch einmal durch: »Eine der Kapseln traf einen vorbeischwimmenden Fisch. Sagen Sie Tainar, daß er eine neue abschießt.«
    Als eine weitere Minute vergangen war, gab Arpo den abschließenden Befehl: »Sagen Sie Tainar, er soll die Geschosse zur Detonation bringen.«
    Draußen wurde es dunkler. Das Atmosphärenlichtsystem der Yaz schien nun, das es nicht von ihrem Schiff aus verstärkt werden konnte, an Wirkung zu verlieren.
    Bald würde die Helligkeit in Nacht übergehen.
    Trotz der einsetzenden Dämmerung erkannte Kenlon durch das Periskop, wie die Fontänen der zur Detonation gebrachten Kapseln über die Wasseroberfläche aufstiegen. Jede Fontäne war 50 bis 60 Fuß hoch.
    Es war ihm unmöglich, zu zählen, ob alle 22 Kapseln detonierten. Die Explosionen folgten einander zu schnell. Dann aber kam die Bestätigung, mit der er gerechnet hatte.
    »Meinen Glückwunsch, Kapitän«, meldete Arpo. »Der Kampf ist vorüber. Der Gegner ist vernichtet. Der Mensch hat seinen Planeten zurückerobert.«
    Kenlon fragte ängstlich: »Und wie steht es mit den Vogelmenschen und den Fischmenschen? Welche Wahl haben Sie getroffen?«
    »Keine Wahl. Beide sind menschliche Wesen.«
    »Aber ich brauche Hilfe. Ich brauche einen Rat.«
    »Tut mir leid … Dazu dürfen Sie auf meine Hilfe nicht rechnen. Und nun, leben Sie wohl, Kenlon. Erwarten Sie keine weiteren Meldungen von mir.«
    »Warten Sie …«
    Aber die Gedankenwellen blieben aus.
    Kenlon wandte sich langsam den andern zu, und hinter seiner Stirn formte sich eine Entscheidung. Er wußte, daß sie nicht in jeder Hinsicht fair zu nennen war. Aber in diesem Augenblick physischer und psychischer Erregung und Anspannung schien es die richtige Entscheidung.
     

21
     
    Es war knapp eine Stunde später, als Kenlon das erste der tödlichen Kommandos gab:
    »Nummer eins – Feuer!«
    Was er dann tat, nahm Zeit in Anspruch. Er mußte sich an seinen Plan halten, um die Lösung zu gewährleisten. Immer wieder kehrte er auf die gleiche Position zurück, feuerte durch Mauern, in die die unwiderstehlichen Gefechtsköpfe der großen Torpedos Löcher gerissen hatten. 26 der 48 an Bord befindlichen Torpedos waren nötig, um das Zentralmassiv der Unterwasserstadt zu erreichen, in dem der Rat der Fischmenschen untergebracht war, und diese gewaltige Wissensquelle zu zerstören.
    Als Kenlon schließlich Kurswechsel befahl, ließ er eine Stadt zurück, die zu 95 Prozent unbeschädigt war, ohne ihren Rat aber nie wieder zu einer Aggression fähig sein würde.
    Die Fischmenschen lebten noch, würden aber auf lange Zeit keine Gelegenheit finden, mit ihrem Wissen Mißbrauch zu treiben. Sie würden lernen müssen, mit anderen zusammenzuleben und zusammenzuarbeiten. In der Zukunft mußten sie sich, wenn sie wissenschaftliche Informationen brauchten, an die Vogelmenschen wenden.
    Zwei weitere Torpedos setzten den elektronischen Negator außer Betrieb, der den Horst der Vogelmenschen ins Meer zu ziehen versuchte.
    Durch Tulgoronet setzte Kenlon sich ein letztes Mal mit den andern Schiffen in Verbindung, um sich von ihren Besatzungen zu verabschieden.
    Als er das Clen-Schiff anrief, meldete sich zu seiner Überraschung die Sessa selbst.
    »Kapitän Kenlon«, sagte sie durch ihre Übersetzungsanlage, »ich empfinde echte Bewunderung für Ihr Verhalten während Ihres Aufenthaltes hier. Als ich Sie im Kampf beobachtete, wurde mir klar, daß unser Zeitalter Menschen Ihrer Tapferkeit nicht kennt. Was ich gesehen habe, hat mich bewogen, auf die Hochzeit, die in Clen auf mich wartet, zu verzichten. So –«, sie schien plötzlich ein wenig

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