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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Zweifel genauso gut an die Schläfe halten, auf den Abzug drücken und sich das Gehirn selbst wegblasen. Es gibt nur zwei Positionen, die man im Leben einnehmen kann: Hoffnung oder Angst. Hoffnung stärkt, Angst tötet.
    Jetzt begriff ich.
    Â»Sind Sie  … real?« Ich hatte mir die Lippen aufgebissen. Meine Zunge war geschwollen und blutete. Ich wusste, was ich sagen wollte, war nur nicht sicher, ob ich mich verständlich machen konnte.
    Er nickte.
    Â»Es war  … Mallucé  … nicht tot«, stammelte ich.
    Seine Nüstern blähten sich, die Augen wurden schmal und er zischte: »Ich weiß, ich rieche ihn hier überall. Dieser Ort stinkt nach ihm. Nicht sprechen. Verdammte Hölle, was hat er dir angetan? Was hast du gemacht? Hast du ihn absichtlich in Rage gebracht?« Barrons kannte mich zu gut.
    Â»Er sagte, Sie  … würden  … nicht kommen.« Mir war entsetzlich kalt. Abgesehen davon, spürte ich nur wenig – kaum Schmerzen. Ich überlegte, ob mein Rückenmark verletzt war und ich deshalb keine Empfindungen mehr hatte. Barrons sah sich hektisch um, als suchte er etwas, und wenn er ein anderer gewesen wäre, hätte ich gesagt, dass er außer sich war.
    Â»Und du hast ihm geglaubt? Nein, antworte nicht. Du sollst nicht sprechen. Sei still. Verdammt, Mac. Verdammt.«
    Erst jetzt fiel mir auf, dass er mich duzte. Mein Gesicht war so verletzt, dass ich kein Lächeln zustande brachte, aber ich lächelte innerlich. »B-Barrons?«
    Â»Ich sagte, du sollst nicht sprechen«, knurrte er.
    Ich sammelte all meine Energien, um das zu sagen, was mir am Herzen lag. »L-lass mich nicht … hier unten … sterben.« Die Worte hallten in meinen Ohren wider. »Bitte, bring mich … in die Sonne.« Begrab mich in einem Bikini, dachte ich – neben meiner Schwester.
    Â»Verdammt«, explodierte er erneut. »Ich brauche einigeSachen!« Er stand neben mir und ließ wieder rastlos den Blick durch die Höhle schweifen. Ich fragte mich, was er hier zu finden hoffte. Schienen würden dieses Mal nicht helfen. Ich versuchte, ihm das zu sagen, aber ich brachte kein Wort mehr heraus. Nicht einmal, dass es mir leidtat.
    Offenbar hatte ich geblinzelt. Plötzlich war sein Gesicht ganz nahe an meinem. Seine Hand strich mir übers Haar und sein Atem fühlte sich warm auf meiner Wange an. »Hier ist nichts, was ich benutzen könnte, Mac«, sagte er niedergeschlagen. »Wären wir an einem anderen Ort, dann hätte ich gewisse Dinge zur Hand. Es gibt  … einen Zauber, den ich ausüben könnte. Aber du würdest es nicht überleben, wenn ich dich hier rausbringe.«
    Langes Schweigen. Oder redete er und ich hörte ihn nur nicht? Die Zeit war ohne Bedeutung. Ich schwebte.
    Wieder war sein Gesicht dicht vor meinem – ein dunkler Engel. Baske und Pikte, wie er gesagt hatte. Verbrecher und Barbaren, hatte ich gespottet. Ein schönes, ein wildes Gesicht. »Du darfst nicht sterben, Mac.« Seine Stimme klang unnachgiebig. »Ich lasse das nicht zu.«
    Â»Dann … halt … mich auf«, stieß ich hervor, obwohl ich nicht sicher war, ob die Ironie deutlich wurde. Meine Stimme war schwach. Wenigstens war mein Sinn für Humor nicht verloren gegangen. Und Mallucé hatte mich nicht in ein Monster verwandelt. Das war ein Silberstreif. Ich hoffte, mein Dad passte gut auf Mom auf. Und jemand kümmerte sich um Dani. Ich hätte sie gern besser kennengelernt. Sie war trotz ihrer Kratzbürstigkeit eine verwandte Seele.
    Ich hatte Alina nicht gerächt. Wer würde das jetzt noch tun?
    Â»Das wollte ich nicht«, sagte Barrons. »Niemals. Das musst du wissen. Es ist wichtig, dass du das weißt.«
    Ich hatte keine Ahnung, wovon er redete. Etwas nagte an mir. Etwas, worüber ich nachdenken musste. Eine Entscheidung, die gefällt werden musste.
    Ich spürte Barrons’ Finger an meinen Augenlidern.
    Aber ich bin noch gar nicht tot, wollte ich sagen.
    Seine Hand drückte sich warm an meinen Nacken. Mein Kopf rollte zur Seite.
    Lass  … mich  … nicht  … hier  … unten  … sterben, dröhnte es in meinem Kopf. Ich war erstaunt, wie matt und dumm diese Worte klangen. Wie hilflos. Ich war erbärmlich.
    Wieder hatte ich einen scheußlichen Geschmack im Mund – den anderen. Ich sog die Wangen ein und

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