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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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mehr. Meine Muskeln strafften sich zu ungeahnter Stärke. Mein Herz klopfte heftig und versorgte mein Gehirn mit kraftvollem Feenblut.
    Ich setzte mich auf. Ich setzte mich auf! Vor Kurzem noch stand ich auf der Schwelle zum Tod und jetzt war ich kerngesund! Mehr als gesund. Verwundert tastete ich mein Gesicht und den Körper ab.
    Barrons saß neben mir, starrte mich an, als wartete er darauf, dass mir plötzlich ein zweiter Kopf wachsen würde. Seine Nasenlöcher waren gebläht; er schnupperte an meiner Haut. »Du riechst anders«, stellte er barsch fest.
    Â»Ich fühle mich anders. Aber es geht mir gut«, beteuerte ich. »Genau genommen fühle ich mich wunderbar!« Ich lachte. »Fantastisch. Besser als je zuvor. Das ist unglaublich !«
    Ich stand auf, streckte den Arm aus und spreizte die Hand. Dann machte ich eine Faust und boxte gegen dieFelswand. Ich spürte es kaum. Ich schlug erneut zu, noch fester. Die Haut an meinen Knöcheln riss – und heilte sofort wieder zu. Das Blut hatte kaum Zeit, aus der Wunde zu treten. »Hast du das gesehen?«, rief ich. »Ich bin stark. Ich bin wie du und Mallucé – jetzt kann ich kämpfen.«
    Sein Gesichtsausdruck war grimmig, als er sich erhob und sich von mir entfernte. Er machte sich zu viele Sorgen. Und das sagte ich ihm auch.
    Â»Man kann sich nie genug Sorgen machen«, erwiderte er.
    Es war schwer, sich zu ängstigen, wenn man gerade an die Pforte des Todes geklopft und jetzt das Gefühl hatte, als könnte man ewig leben. Ich war von einem Extrem ins andere gependelt – von der tiefsten Verzweiflung zur höchsten Euphorie, von schwer zerschunden zu übermächtig stark. Ich hatte höllische Ängste ausgestanden, und jetzt war ich jemand, der anderen Angst einjagen konnte. Wer sollte mir jetzt noch etwas anhaben? Niemand!
    Endlich hatte ich das Gefühl, dass es Vorteile hatte, eine Sidhe -Seherin zu sein. Meine übermenschliche Kraft war besser als Danis Schnelligkeit. Ich konnte es kaum erwarten, mich zu beweisen, herauszufinden, wozu ich fähig war. Die Furchtlosigkeit machte mich benommen. Die Macht berauschte mich, und es war gut, ich selbst zu sein.
    Ich tänzelte wie ein Boxer zu Barrons. »Schlag mich.«
    Â»Sei nicht albern.«
    Â»Komm schon, schlag mich, Barrons.«
    Â»Ich schlage dich nicht.«
    Â»Ich sagte: Schlag mich – Au !« Er hatte mir einen Schwinger verpasst. Die Knochen bebten, mein Kopf wurde nach hinten geschleudert. Ich schüttelte mich. Keine Schmerzen. Ich lachte. »Es ist wunderbar. Sieh mich an! Ich habe es kaum gespürt.« Ich tänzelte von einem Fuß auf den anderenund übte mich im Schattenboxen. »Komm, greif mich noch mal an.« Mein Blut war elektrisch aufgeladen, mein Körper immun gegen Verletzungen.
    Barrons schüttelte den Kopf
    Ich landete einen Kinnhaken und Barrons’ Kopf zuckte nach hinten. Dann sah er mich an. »Bist du jetzt glücklich?«
    Â»Hat es wehgetan?«
    Â»Nein.«
    Â»Darf ich es noch mal versuchen?«
    Â»Besorg dir einen Punchingball.«
    Â»Kämpf gegen mich, Barrons. Ich muss wissen, wie stark ich bin.«
    Er rieb sich das Kinn. »Du bist stark«, erwiderte er trocken.
    Ich lachte erfreut. Diese Südstaaten-Schönheit war eine Macht, mit der man rechnen musste! Ich spielte mit. Sobald ich meinen Speer wiederhatte, wäre ich noch besser. Das Spiel zwischen Gut und Böse war ausgeglichener.
    Und jetzt wollte ich Mallucé tot sehen. Sofort. Der Bastard hatte meinen Lebenswillen zerschmettert. Er war eine lebende, atmende Erinnerung an meine Schande.
    Â»Hast du Mallucé gesehen, als du in die Höhlen kamst? Ach, wie hast du mich eigentlich gefunden? Er hat gelogen – der Armreif lag gar nicht in der Gasse, oder?«
    Â»Ich habe ihn nicht gesehen, aber mir war es auch wichtiger, dich zu finden. Das Höhlensystem unter dem Burren ist riesig. Ich werde dich hinausführen.« Er schaute auf seine Uhr. »Mit etwas Glück schaffen wir es in einer Stunde ans Licht.«
    Â»Nachdem wir Mallucé ein für alle Mal erledigt haben.«
    Â»Ich werde zurückkommen und mich um Mallucé kümmern.«
    Â»Das glaube ich kaum«, entgegnete ich eisig und funkelte ihn entschlossen an. Ich war voller Adrenalin. Auf gar keinen Fall würde ich zulassen, dass ein anderer diesen Kampf für mich ausfocht. Mallucé war mein

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