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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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stieß ihm mit der Kraft von zehn Männern das Knie in den Schritt. Das Fleisch zwischen seinen Beinen war zu weich. Mein Knie drang etliche Zentimeter in seinen Rumpf ein.
    Â»Dort spüre ich nichts mehr, Miststück«, spie er mir entgegen.
    Â»Und wie ist es hier?« Ich versetzte ihm mit voller Wuchteinen Hieb aufs Ohr. Blut spritzte von seinem entstellten Schädel; Mallucé taumelte seitwärts, stolperte. Ich konnte zusehen, wie seine Wunde heilte. War das bei mir genauso?
    Ich fand das schneller heraus, als mir lieb sein konnte. Er brach mir die Nase. Der Knochen fügte sich sofort wieder zusammen. Ich zerrte ihm fast den Arm aus der Schulter. Für ein paar Augenblicke hing er schlaff am Gelenk, dann schlug er wieder damit zu – kraftvoll wie immer.
    Â»Wenn ich mit dir fertig bin, Miststück, fahre ich nach Ashford. Erinnerst du dich an deine kleine Beichte?«, spottete er. »Dass du mir von deiner Mutter erzählt hast, die dort lebt? Vielleicht erhalte ich dich lange genug am Leben, dass du zusehen kannst, was ich mit ihr mache.«
    Ich bombardierte sein verhasstes Gesicht mit Schlägen und verwandelte es in einen blutigen Fleischklumpen. Die Geschichte würde hier und jetzt enden. Mallucé würde diese Höhlen nie wieder verlassen, und wenn ich bis in alle Ewigkeiten hierbleiben musste, um ihn zu töten. Er versuchte, mir ein Ohr abzureißen. Um ein Haar hätte ich ihn gebissen, besann mich aber rechtzeitig eines Besseren – das könnte bei einem Vampir gefährlich sein. Ich wollte sein Blut nicht in der Nähe meines Mundes haben und trat gegen sein Knie. Als die Kniescheibe zersprang und er zu Boden ging, stürzte ich mich auf ihn, trat, boxte und knurrte.
    Irgendetwas in mir wurde freigesetzt und das gefiel mir.
    Die Zeit verlor jede Bedeutung für mich. Wir beide waren unzerstörbare Kampfmaschinen. Wir droschen blindwütig aufeinander ein – längst jenseits aller Vernunft. Ich lebte nur noch für eines: ihn zu vernichten. Wer ich war, wusste ich nicht mehr. Und es war mir auch gleichgültig. Mallucé hatte weder einen Namen noch ein Gesicht. Er war der Feind. Ich war die Zerstörerin und gehorchte nur noch den Gesetzen des Kampfes und dem Hunger zu töten.
    Ich schleuderte ihn gegen die Felswand. Ich prallte an einen mannshohen Stalagmiten, der durch die Wucht zerbröckelte, und richtete mich gleich wieder auf. Wir gingen wieder aufeinander los, schlugen, traten und ächzten.
    Plötzlich stand Barrons zwischen uns.
    Â»Was, zur Hölle, haben Sie vor?«, fauchte ich ihn an.
    Â»Sie!« Mallucé war perplex. »Wie sind Sie hier hereingekommen? Ich habe den Armreif in der Gasse liegen lassen! Sie konnten mich nicht aufspüren!«
    Ich starrte Barrons an. Ja, wie hatte er mich gefunden? »Halten Sie sich da raus, Barrons! Dies ist mein Kampf.«
    Barrons überrumpelte mich mit einem halben Dutzend schnellen Schlägen an den Kopf und in die Magengrube.
    Ich kippte benommen nach vorn.
    Mallucé lachte.
    Ich stand ein paar Sekunden vornübergebeugt da, bis meine gebrochenen Rippen wieder ganz waren. Meine Lunge brannte, als wäre sie durchlöchert.
    Mallucé hörte abrupt auf zu lachen und röchelte.
    Als ich mich aufrichtete, sah ich, dass Barrons den Arm um Mallucés Hals gelegt hatte und zudrückte. Mit der anderen Hand versetzte er mir noch einen Hieb und ich ging zu Boden. Der Schlag, um den ich ihn in meiner Zelle gebeten hatte, war ein liebevolles Tätscheln gewesen im Vergleich zu dem, was er mir jetzt zumutete.
    Der Bastard schlug mich noch dreimal nieder; jedes Mal, wenn ich mich aufrappelte, landete seine Faust in meinem Gesicht, noch ehe ich richtig stand. Mein Gehirn wurde ordentlich durchgerüttelt.
    Als ich mich zum fünften Mal aufrichtete, lag Mallucé reglos am Boden. Und ich sah, warum. Sein Kopf saß nicht mehr auf den Schultern. Barrons hatte ihn getötet! Er hatte mich um meine Rache gebracht und mich des Vergnügensberaubt, denjenigen zu vernichten, der mich beinahe vernichtet hätte!
    Ich wirbelte zu Barrons herum. Er war mit Blut bespritzt, atmete schwer, hatte den Kopf leicht gesenkt und funkelte mich aus schmalen Augen an. Sein Zorn spülte in hohen, gefährlichen Wellen über mich hinweg. Wie konnte er es wagen, wütend auf mich zu sein? Er war mir in die Parade gefahren. Der ungestillte Blutdurst erstickte mich

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