Im Reich des Vampirs
schier.
»Der Vampir gehörte mir, Barrons!«
»Sehen Sie sich seine Zähne an, Miss Lane«, sagte er knapp. »Sie sind nicht echt. Er war kein Vampir.«
Ich stieà ihm leicht gegen die Schulter. »Ist mir egal, was er war. Es war mein Kampf, Bastard!«
Er schubste mich ebenso leicht von sich â eine Warnung. »Sie haben zu lange gebraucht, ihn fertigzumachen.«
»Wer sind Sie, dass Sie entscheiden, was zu lange ist?« Ich schlug ihm wieder harmlos auf die Schulter.
Er erwiderte den Hieb gleichermaÃen spielerisch. »Sie haben es genossen!«
»Das ist nicht wahr!«
»Sie haben gelächelt, sind um ihn herumgetänzelt und haben ihn angestachelt.«
»Ich habe versucht, den Kampf zu beenden.« Diesmal boxte ich ihn heftiger.
»Sie waren längst darüber hinaus, dem Ganzen ein Ende setzen zu wollen«, knurrte er und schlug zurück. Ich wäre beinahe vornübergefallen. »Sie haben ihn in die Länge gezogen. Das hat Ihnen diebische Freude bereitet.«
»Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, verdammt noch mal!«, schrie ich.
»Ich konnte euch beide nicht mehr voneinander unterscheiden!«, brüllte er.
Ich stieà ihm die Faust ins Gesicht. Lügen prallen vonuns ab. Wir strengen uns mehr an, die Wahrheiten zum Schweigen zu bringen. »Dann haben Sie nicht richtig hingesehen. Ich bin diejenige mit den Titten.«
»Ich weiÃ, dass Sie Titten haben! Ich habe sie jedes Mal im Gesicht, wenn ich mich umdrehe!«
»Vielleicht sollten Sie Ihre Libido in den Griff kriegen, Barrons!«
»Sie können mich mal, Miss Lane!«
»Eher prügele ich alles aus Ihnen heraus.«
»Und Sie bilden sich ein, das könnten Sie?«
»Lassen Sieâs auf den Versuch ankommen.«
Er krallte die Finger in mein T-Shirt und zog mich zu sich, bis sich unsere Nasen berührten. »Ich lasse es auf den Versuch ankommen, Miss Lane. Aber vergessen Sie nicht, Sie haben mich darum gebeten. Denken Sie nicht mal daran, schlappzumachen, und hören Sie auf, um sich zu schlagen.«
»Meinen Sie, Sie kriegen mich klein? Ich glaube das nicht.«
»Prima.«
»Prima.«
Er vergrub die Finger in meinen Haaren und drückte seinen Mund auf meinen.
Ich explodierte.
Ich schob ihn weg, dann zog ich ihn an mich. Er schob mich weg und zog mich an sich. Ich zerrte an seinem Haar. Er zerrte an meinem. Er kämpfte nicht fair. Nein, er kämpfte absolut fair. Er hielt sich nicht mit Höflichkeiten auf.
Ich biss ihm in die Lippe. Er stieà mich auf den Steinboden. Ich schlug ihn, und er setzte sich rittlings auf mich. Ich riss ihm das T-Shirt auf und lieà die Fetzen an seinen Schultern hängen.
»Ich mochte dieses T-Shirt«, knurrte er und richtete sich über mir auf â ein dunkler, im Licht der Fackeln glänzenderDämon voller Schweià und Blut. Sein Oberkörper war mit Tattoos bedeckt, die bis unter den Hosenbund reichten.
Auch er schob mein Hemd bis zum Hals hoch und sog scharf die Luft ein.
Ich schlug ihn, er schlug zurück, aber ich spürte nichts mehr. Wieder presste sich sein Mund auf meinen â die heiÃe, seidige Zunge, die scharfen Zähne, der Austausch von Atem, die kleinen, leidenschaftlichen Laute des Begehrens. Ein Tsunami der Lust â zweifellos gesteigert durch die Feenenergie in meinem Blut â schlug über mir zusammen, riss mich mit und trug mich in die gefährliche See. In diesen tiefen, tödlichen Gewässern gab es kein Rettungsboot. Nicht einmal einen Leuchtturm, der mir den Weg zum Ufer weisen konnte. Hier waren nur der Sturm von Barrons und der Sturm, der ich zu sein schien, und falls sich dunkle Gestalten im Wasser unter mir tummelten, waren sie mir gleichgültig.
Er drang in mich und begann den drängenden erotischen, rhythmischen Tanz. Ein einsamer Junge. Ein einsamer Mann. Allein in der Wüste unter einem blutroten Mond. Ãberall Krieg. Immer Krieg. Ein Atem raubender Scirocco fegt über tückischen Treibsand. Eine Höhle in einer Felswand. Ein Zufluchtsort? Es gab keinen Zufluchtsort mehr. Barronsâ Zunge war in meinem Mund und ich war irgendwie in Jericho Barrons. Dies waren seine Bilder.
Wir beide hörten die Geräusche zur gleichen Zeit und sprangen so schnell auseinander, wie wir zusammengekommen waren, krochen an entgegengesetzte Seiten der Höhle.
Keuchend sah ich ihn an. Auch er atmete
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