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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Feind; er hatte mein Blut vergossen.
    Â»Gib einer Frau ein klein wenig Macht«, murrte er.
    Â»Er hat meinen Willen gebrochen, Barrons.« Meine Stimme zitterte.
    Â»Jeder, der etwas wert ist, war einmal am Boden. Ein Mal. Das ist keine Schande, kein Vergehen, solange man es überlebt. Du hast es überlebt.«
    Â»Warst du auch einmal am Boden?« Wer oder was konnte Jericho Barrons in die Knie zwingen?
    Wir standen in der schwach erleuchteten Höhle und starrten uns an. Das Licht der Fackeln flackerte über sein dunkles Gesicht, ließ seine Wangen hohl aussehen und die dunklen Augen aufblitzen. »Ja«, bekannte er schließlich.
    Ich würde ihn später fragen, wer ihm das angetan hatte und wie. Jetzt wollte ich nur eins wissen: »Hast du den Bastard getötet?«
    Ich war nicht sicher, ob das Zucken der Mundwinkel ein Lächeln war. »Mit bloßen Händen. Nachdem ich seine Frau getötet hatte.« Er deutete auf die Stahltür. »Sie gehen voraus, Miss Lane. Ich decke Ihnen den Rücken.«
    Jetzt hieß es wieder »Miss Lane«. Augenscheinlich war ich nur Mac, wenn ich schwer verletzt war oder im Sterben lag. Auch darüber würden wir später reden.
    Â»Er gehört mir, Barrons. Mischen Sie sich da nicht ein.«
    Â»Es sei denn, Sie werden nicht mit ihm fertig.«
    Â»Ich werde mit ihm fertig«, schwor ich.

    Das Höhlensystem war riesig. Ich fragte mich, wie mich Barrons je hatte finden können. Wir nahmen Fackeln ausden Wandhaltern und wanderten durch einen Tunnel nach dem anderen. Meinen Orientierungssinn hatte ich längst verloren. Ich hatte Bilder von den für Touristen geöffneten Höhlen gesehen. Sie sahen ganz anders aus als das hier. Wir waren viel tiefer unter der Erde und abseits von den ausgetretenen Pfaden in den unerforschten Teilen des Labyrinths. Ich konnte mir vorstellen, dass Mallucé mit jedem törichten Höhlenforscher, der sich hierher verirrt haben mochte, kurzen Prozess gemacht und ihn einfach aufgefressen hatte.
    Allein würde ich niemals den Weg ins Freie finden.
    Obwohl ich barfuß war, schnitten mir die scharfen Steine nicht in die Sohlen – entweder das, oder die Wunden heilten so schnell, dass ich nichts bemerkte. Unter normalen Umständen hätte mich sowohl die Dunkelheit als auch die Enge an den Rand des Wahnsinns gebracht, aber das Unseelie-Fleisch hatte auch das beeinflusst. Ich verspürte keine Furcht. Es war erhebend. Meine Sinne waren ungewöhnlich wach. Ich konnte in diesen dunklen Gängen genauso gut sehen wie bei Tageslicht. Ich hörte die Kreaturen, die unter der Erde lebten, und hatte Gerüche in der Nase, die ich nicht identifizieren konnte.
    Mallucé hatte es sich hier unten heimisch gemacht und viele seiner viktorianischen Möbel aus seinem Haus hergebracht. Eine Kammer hatte er zu einem üppigen Gothic- Boudoir eingerichtet; dort fand ich meine Haarbürste auf einem Tisch neben einem Bett mit einer fleckigen Satindecke. Neben der Bürste sah ich eine schwarze Kerze, ein Haarbüschel von mir und drei kleine Phiolen.
    Barrons öffnete eine der Phiolen und roch daran. »Er hat Sie ausspioniert und sich eingehend mit Ihnen beschäftigt. Hatten Sie jemals das Gefühl, beobachtet zu werden?«
    Ich erzählte ihm von dem schwarzen Gespenst, währendich die Bürste in die Gesäßtasche steckte. Ich verabscheute es, etwas zu berühren, was Mallucé angefasst hatte, aber ich wollte nichts von mir in diesem unterirdischen Höllenlabyrinth zurücklassen.
    Â»Und Sie haben nie ein Wort darüber verloren?«, explodierte Barrons. »Wie oft haben Sie dieses Gespenst gesehen?«
    Â»Ich habe eine Taschenlampe nach ihm geworfen – sie ist durch dieses Wesen hindurchgeflogen. Ich dachte, es ist nicht real.«
    Â»Wie soll ich Ihr Leben schützen, wenn Sie mir nicht alles erzählen?«, schimpfte er.
    Â»Wie können Sie erwarten, dass ich Ihnen alles erzähle, wenn Sie mir überhaupt nichts erzählen? Ich weiß überhaupt nichts über Sie.«
    Â»Ich bin derjenige, der Ihr Leben schützt. Sagt Ihnen das nichts?«
    Â»Doch, aber warum? Weil Sie mich brauchen. Weil Sie mich benutzen wollen.«
    Â»Aus welchen anderen Gründen sollte ich Sie Ihrer Meinung nach vor Schaden bewahren? Weil ich Sie mag? Es ist besser, gebraucht als gemocht zu werden. Zuneigung ist eine Emotion. Emotionen  …«,

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