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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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erzählt?«
    Â»Mallucé war ein Idiot. Ich bin keiner.«
    Â»Hat er dir gesagt, dass Mallucé von innen verwest ist?«
    Â»Er hat mir gesagt, dass du meinen Bruder umgebracht hast und etwas besitzt, was mir gehört. Er hat mich hergeschickt, um es zu holen.«
    Â»Er hat dich hergeschickt, damit du stirbst. Das Ding, das du für ihn holen sollst, ist das Einzige, das Unseelie töten kann – und du bist jetzt zum Teil ein Unseelie. Dir blüht dasselbe Schicksal wie Mallucé, denn ich habe ihn mit dem Ding verletzt.« Ich lächelte. »Hat dir das dein neuer Freund auch erzählt? Du hast ja keine Ahnung, worauf du dich eingelassen hast.« Hatte ich gerade geklungen wie Barrons? Hatte ich den Bruder des Mafioso mit denselben Worten zurechtgewiesen wie Barrons mich, als ich mir einen Weg in den Bereich der Feen gebahnt hatte? Bitte, lieber Gott, lass meinen Mentor nicht auf mich abfärben. Bitte sag, dass wir, wenn wir älter werden, nicht so werden wie die Erwachsenen, die uns am meisten auf die Nerven gehen.
    Ich nahm den Speer aus dem Schulterholster und rammte die Spitze in die Ladentheke. Der Speer zitterte und erstrahlte in alabasterfarbenem, fast weißem Licht. »Nur zu, O’Bannion, komm her und hol ihn dir. Ich hab die Nase voll von Petunien wie dir. Nichts würde mir mehr Spaß machen, als zuzusehen, wie du langsam und mit höllischen Schmerzen verrottest. Ich weiß, dass du richtig besoffen bist von deiner neu gewonnenen Kraft, aber du solltest wissen, dass ich viel mehr bin als ein hübsches Gesicht. Ich bin eine Sidhe -Seherin und besitze selbst ein paar tödliche Kräfte.Du hast keine Möglichkeit, mich daran zu hindern, dir den Speer in den Leib zu rammen, wenn du näher als vier Meter an mich herankommst. Falls es dir also nichts ausmacht, innerlich zu verrotten – habe ich bereits erwähnt, dass Mallucés Schwanz verfault ist, bevor er den Verstand verloren hat? –, dann komm auch nur noch einen Zentimeter weiter in den Laden.«
    Unschlüssigkeit flackerte in den kalten Reptilienaugen.
    Â»Dein Bruder hat mich nicht als Bedrohung angesehen. Und jetzt ist er tot. Genau wie fünfzehn seiner Kumpane. Denk drüber nach.«
    Er starrte den Speer an, der in dem schwachen, unnatürlichen Licht leuchtete. Rocky hatte von den finsteren Mächten in seiner Umgebung nichts geahnt. Derek war kürzlich darauf aufmerksam gemacht worden und wollte nicht denselben Fehler wie sein Bruder begehen. Ich sah es ihm an. Dieser O’Bannion würde nicht blindlings ins Verderben rennen, sondern erst einmal den Rückzug antreten, um neue Kräfte zu sammeln, und wiederkommen – gefährlicher denn je.
    Â»Diese Sache ist noch nicht zu Ende«, sagte er. »Sie ist erst vorbei, wenn du tot bist.«
    Â»Wenn einer von uns beiden tot ist«, stimmte ich ihm zu. »Und jetzt raus mit dir.« Ich zog den Speer aus der Theke und schloss die Faust um den Schaft.
    Ich hätte ihn neulich in die Dunkle Zone gehen lassen sollen. Stattdessen hatte mich mein Gewissen dazu getrieben, ihm das Leben zu retten. Idiotisch.
    Ich starrte die Tür an, nachdem er weg war. Mein Herzschlag hatte sich nicht ein bisschen beschleunigt. Ich drehte das Schild um, schloss ab und ging auf die Toilette. Nach ein paar Minuten öffnete ich den Laden wieder.

    Barrons ließ sich weder am Montagabend noch am Dienstag blicken. Der Mittwoch verging und noch immer war er nicht aufgetaucht. Am Donnerstag waren es fünf Tage, an denen ich ihn nicht gesehen hatte – so lange war er noch nie weggeblieben.
    Ich wurde ungeduldig. Fragen brannten mir auf der Seele und ich hatte ihm einiges vorzuwerfen. Ich erinnerte mich an eine Auseinandersetzung, die in beunruhigender Lust geendet hatte. Stundenlang saß ich in der hinteren Leseecke im Laden vor einem leise zischenden Gasfeuer und tat so, als würde ich lesen, während ich in Wirklichkeit auf Barrons wartete.
    Der Buchladen war riesig und still, und ich fühlte mich einsam.
    Nach fünf Tagen gab ich auf und tippte die Kurzwahl von JB in das Handy, das er mir gegeben hatte. Niemand meldete sich.
    Ich schaute auf das Display und zappte durch die kurze Liste der gespeicherten Nummern: JB, IYCGM, IYD.
    Ich hatte nicht genügend Mumm, die letzte Nummer zu wählen.
    Stattdessen entschied ich mich für IYCGM.
    Â»Ryodan«, bellte eine Stimme.
    Ich legte sofort

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