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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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deiner Schwester gleich hier und jetzt. Nimm es hin, wie es ist.
    Ich sprang auf, rannte los und wirbelte mit den Fersen Sand auf. Meine Beine waren lang, der Körper muskulös, mein Herz wieder ganz.
    Ich spielte Volleyball mit meiner Schwester. Wir tranken Bier in der Sonne. Ich hatte natürlich keine Limetten mitgebracht, aber wir fanden eine Schüssel voll in einer Kühltasche und drückten den Saft in die Flaschen. Nie wiederwürde ein Bier so gut schmecken wie an dem Tag mit Alina im Reich der Feen.
    Schließlich legten wir uns in den Sand, saugten die Sonne auf und ließen das Wasser über unsere Zehen laufen. Wir redeten über Mom und Dad, über das College und über die heißen Jungs.
    Wir sprachen auch über Alinas Idee, nach Atlanta zu ziehen, und darüber, dass ich meinen Job kündigen und ihr nachkommen sollte. Wir wollten endlich ernsthaft unser Leben anpacken.
    Dieser Gedanke ernüchterte mich. Ich hatte immer geplant, mein Leben richtig in die Hand zu nehmen, und jetzt war ich hier, ging den Weg des geringsten Widerstandes und tat das, wonach mir gerade zumute war, ohne an die Folgen zu denken.
    Ich rollte mich auf die Seite und sah Alina an. »Ist das ein Traum, Alina?«
    Sie lächelte mich an. »Nein.«
    Â»Ist es real?«
    Ihr Lächeln wurde traurig. »Nein.«
    Â»Was ist es dann?«
    Sie biss sich auf die Lippe. »Frag mich nicht, genieß einfach den Tag.«
    Â»Ich muss es wissen.«
    Â»Es ist ein Geschenk von V’lane. Ein Tag am Strand mit mir.«
    Â»Eine Illusion«, sagte ich. Wasser für jemanden, der zweieinhalb Tage ohne einen Schluck in der Wüste ausgeharrt hatte, der nicht ablehnen konnte, selbst wenn er wusste, dass das Wasser vergiftet war. Ich wusste es auch besser, doch das hielt mich nicht davon ab, es zu versuchen: »Wenn ich dich frage, wie du den Lord Master kennengelernt hast oder wo ich das Sinsar Dubh finden kann, was dann?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Darüber weiß ich nichts.«
    Das überraschte mich keineswegs. V’lane musste Alina aus meinen Erinnerungen geschaffen haben, das bedeutete, sie wusste nur das, was auch ich wusste, und alle Fragen nach ihren Erfahrungen in Dublin waren sinnlos. »Wie lange war ich hier?« Als V’lanes Geschöpf müsste sie das wissen.
    Wieder zuckte sie mit den Schultern.
    Â»Länger als eine Stunde in Menschenzeit?«
    Â»Ja.«
    Â»Kann ich gehen?«
    Â»Ja.«
    Â»Könnte ich mich auch entscheiden zu bleiben?«
    Â»Und du würdest alles haben, was du dir wünschst, MacKayla. Für immer.«
    Alina nannte mich nie MacKayla. Niemand tat das – weder meine Eltern noch meine Freunde. Nur V’lane benutzte meinen vollen Namen. Steckte er hinter diesen sonnig strahlenden Augen? Dennoch wollte ich bleiben, mich an diesem Strand und in der Sonne verlieren, diesen Tag immer und immer wieder für den Rest meiner Tage erleben. Den Regen und die Angst, den Schmerz und die unsichere Zukunft vergessen. Ich könnte glücklich in einer Hängematte in der Sonne und umgeben von meinen verlorenen Träumen sterben – in etwa siebzig Jahren.
    Â»Ich liebe dich, Alina«, flüsterte ich.
    Â»Ich liebe dich auch, Mac«, flüsterte sie zurück.
    Â»Tut mir leid, dass ich dich im Stich gelassen und deinen Anruf verpasst habe. Tut mir leid, dass mir nicht aufgefallen ist, dass mit dir etwas nicht stimmte.«
    Â»Du hast mich nicht im Stich gelassen, Mac. Das wirst du nie.«
    Tränen traten mir in die Augen. Woher kamen diese Worteder Absolution? Verstand der eisige Feenprinz mehr über menschliche Gefühle, als er sich anmerken ließ?
    Ich umarmte Alina, atmete tief durch und prägte mir jedes sinnliche Detail ein, das ich bekommen konnte.
    Dann kniff ich die Augen fest zu und zog mich in den Bereich meines Kopfes zurück, der mir so fremd war, und schürte das fremde Feuer. Als ich lange genug in der Glut gestochert und die Flammen hoch genug entfacht hatte, murmelte ich: »Zeig mir die Wahrheit.« Dann öffnete ich die Augen.
    Meine Arme waren leer, von Alina keine Spur mehr.
    V’lane kniete im Sand vor mir.
    Â»Mach das nie wieder mit mir«, sagte ich leise.
    Â»Hat dir die Zeit mit ihr nicht gefallen?«
    Â»Das war nicht sie.«
    Â»Sag mir, dass du es nicht genossen hast.«
    Das konnte ich nicht.
    Â»Dann dank mir dafür.«
    Auch das konnte ich

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