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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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nicht. »Wie viel Zeit ist vergangen?«
    Â»Ich hätte dich zurückgebracht, es hätte mir aber widerstrebt, dich deines Vergnügens zu berauben. Du hattest in letzter Zeit so wenig Grund zur Freude.«
    Â»Du sagtest, du würdest nicht mehr als eine Stunde unserer Zeit in Anspruch nehmen.«
    Â»Und das wollte ich auch. Du hast dich entschieden, im Reich der Feen zu bleiben, als du ihr über den Strand gefolgt bist. Ich habe gelernt, dass Freiheit ein geschätztes Gut bei den Menschen ist, und ich habe dir deine zugestanden.«
    Als ich mich über seine hinterhältigen Methoden beschweren wollte, legte er den Finger auf meine Lippen. Der Finger war warm, kraftvoll, und die Berührung hatte nichts Feenhaftes an sich. Er nahm sich für mich zurück und fühltesich an wie ein starker, solider, sexy Mann – nicht mehr und nicht weniger. »Einige Wunden brauchen Balsam, damit sie heilen. Illusion ist ein sehr wirksamer Balsam. Sag mir, ist die Trauer um deine Schwester gelindert?«
    Ich überlegte und erschrak, als mir klar wurde, dass das zutraf. Obwohl ich wusste, dass die Alina, mit der ich Volleyball gespielt und geweint, die ich umarmt und um Verzeihung gebeten hatte, nicht real gewesen war, war der Tag in der Sonne mit ihr so etwas wie ein Abschluss für mich. Auch wenn mir bewusst war, dass die Alina, die mir vergeben hatte, nicht meine Alina gewesen war, hatten mich ihre Worte getröstet.
    Â»Mach das nie wieder«, wiederholte ich. Illusion mochte heilen, aber sie war auch gefährlich. In meinem Leben drohte schon genügend Gefahr.
    Er schenkte mir ein Lächeln. »Wie du willst.«
    Ich schloss für einen Moment die Augen und versuchte, Alina aus meinen Gedanken zu drängen; ihr Anblick, ihr Duft und der Klang ihrer Stimme – all das war mir geblieben. Durch die Umarmung haftete ihr Parfüm noch an mir. Später sollte ich jeden Augenblick immer wieder durchleben und erneut Trost daraus schöpfen. Ich öffnete die Augen. »Was ist mit dem Lord Master?«
    Â»Das Lagerhaus war verlassen. Ich habe das Portal zerstört. Es schien, als wäre seit Wochen niemand mehr dort gewesen. Und vermutlich wird auch niemand mehr dorthin zurückkehren, da der Ort entdeckt wurde. Erzähl mir alles, was du von ihm weißt.«
    Â»Ich bin müde«, sagte ich. »Unsere Stunde ist vorbei.« Und mehr als eine Stunde. »Bring mich zurück.«
    Â»Erzähl mir vom Sinsar Dubh. Das bist du mir schuldig.«
    Ich berichtete ihm, was ich wusste, dass ich gefühlt hatte,wie es durch die Straßen von Dublin transportiert und vor gut zwei Wochen am Buchladen vorbeigefahren wurde. V’lane stellte mir viele Fragen, die ich nicht beantworten konnte, weil mich die bloße Nähe des Buches schlichtweg ausgeschaltet hatte – eine Tatsache, die ihn zu amüsieren schien.
    Â»Wir werden uns wiedersehen, MacKayla«, prophezeite er.
    Dann war er verschwunden und ich befand mich an einem anderen Ort. Ich blinzelte. Obwohl ich unsere gemeinsame Zeit nicht vorzeitig beendet hatte, hatte er mich nicht nach Wales zurückversetzt, sondern ins BARRONS BOOKS AND BAUBLES. Wahrscheinlich nur, um Barrons zu ärgern.
    Es dauerte einen Moment, bis ich mich akklimatisiert hatte und wieder klar denken konnte. So schnell von einer Realität zur anderen zu wechseln scheint ein Prozess zu sein, der den menschlichen Geist überfordert – wir sind nicht für diese Art zu reisen geschaffen –, und für ein paar Sekunden flimmerte der Verstand wie der Bildschirm bei einer Bildstörung. Dies ist eine kritische Zeit. In einem solchen Moment konnte man ohne Weiteres überfallen werden.
    Meine Hand tastete sofort nach dem Speer. Ich war erleichtert, dass er noch da war, im Bund meines  … »Haha, V’lane«, brummte ich verärgert – meines Bikinis. »Blödmann.« Kein Wunder, dass ich fror.
    Dann verarbeitete mein Gehirn, was meine Augen sahen, und ich schnappte erschrocken nach Luft.
    BARRONS BOOKS AND BAUBLES war verwüstet. Die Tische umgekippt, Bücher aus den Regalen gerissen und überall verstreut, Kunstgegenstände zerbrochen. Sogar mein kleiner Fernseher hinter der Theke war zertrümmert.
    Â»Barrons?«, rief ich vorsichtig. Es war Nacht und die Lichter brannten. Meine unwirkliche Illusion hatte mir gesagt, dass mehr als eine Stunde vergangen war. War es noch dieselbe

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