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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Nacht, kurz vor Tagesanbruch? Oder war ein Tag seit unserem Diebstahlversuch vergangen? War Barrons bereits aus Wales zurück? Oder war er noch dort und suchte mich? Wer oder was war aus der Kellertür gekommen, als ich so brüsk aus der Wirklichkeit gerissen wurde?
    Ich hörte Schritte, Stiefel auf dem Holzboden, und drehte mich erwartungsvoll zur Tür im hinteren Teil des Hauses um.
    Barrons stand auf der Schwelle. Seine Augen sahen aus wie schwarzes Eis. Er starrte mich eine Weile an, taxierte mich von oben bis unten. »Hübsche Sonnenbräune, Miss Lane. Wo, zum Teufel, haben Sie sich den letzten Monat herumgetrieben?«

Zwölf
    Â»Den Nachmittag«, beharrte ich. »Ich habe nur sechs Stunden dort verbracht, Barrons!«
    Ich hatte einen ganzen Monat meines Lebens verloren, am sonnigen Strand mit Alina verbracht. Das war unbegreiflich. War ich einen Monat älter geworden oder so geblieben, wie ich war? Was, wenn ich beschlossen hätte, eine ganze Woche mit Alina zu verbringen? Hätte ich dann ein ganzes Jahr verloren? Zehn Jahre? Was hatte sich seit meinem Verschwinden verändert? Ich sah aus dem Fenster. Eines war gleich geblieben – es regnete.
    Â»Im Feenreich, Sie Närrin«, knurrte er. »Sie wissen, dass die Zeit dort in einer anderen Geschwindigkeit vergeht! Wir haben darüber gesprochen.«
    Â»V’lane hat mir versprochen, dass er mir nur eine Stunde unserer Zeit nimmt. Er hat mich überlistet«, entgegnete ich aufgeregt.
    Â»V’lane hat mir versprochen. Er hat mich überlistet«, äffte mich Barrons nach. »Was haben Sie erwartet? Er ist ein verdammtes Feenwesen, Miss Lane, und eines von der Sorte der – wie bezeichnen Sie sie? – Tod-durch-Sex-Feen. Er hat Sie verführt und Sie sind darauf reingefallen. Worauf haben Sie sich noch eingelassen? Wieso haben Sie ihm überhaupt eine Stunde im Feenreich zugestanden?«
    Â»Ich habe ihm keine Stunde im Feenreich zugestanden!Ich habe mit ihm vereinbart, ihm eine Stunde zu widmen, wann er es will. Wo wir diese Stunde verbringen – davon hat er kein Wort gesagt.«
    Â»Warum waren Sie einverstanden, mit ihm eine Stunde zusammen zu sein?«
    Â»Weil er mir geholfen hat, die Schatten aus dem Buchladen zu verscheuchen.«
    Â»Ich hätte Ihnen helfen können, die Schatten loszuwerden!«
    Â»Sie waren nicht da!« Wir schrien uns an.
    Â»Pakte mit dem Teufel, Miss Lane, nehmen nie ein gutes Ende. Das ist Tatsache. Sie werden sich nie wieder auf etwas einlassen. Haben Sie mich verstanden? Und wenn ich Sie an eine Mauer ketten muss, um Sie vor Ihrer eigenen Dummheit zu schützen, dann werde ich das tun!« Er funkelte mich an.
    Ich rasselte mit meinen Ketten. »Handgelenke. Pfeiler. Ich bin bereits angekettet, Barrons. Lassen Sie sich eine neue Drohung einfallen.« Ich funkelte zurück.
    Er versuchte, mich mit Blicken einzuschüchtern – ich hielt seinen Blicken stand. Nicht solange die Arme hinter mir gefesselt waren. Noch immer trug ich den String-Bikini. Allmählich verlor ich die Fähigkeit zu verzagen, und ich würde nie wieder das Mädchen sein, das den Blick abwendet.
    Â»Wer hat den Buchladen verwüstet, Barrons?«, wollte ich wissen. Ich hatte eine Menge Fragen und bisher keine Gelegenheit gehabt, eine einzige zu stellen. In dem Moment, in dem er mich gesehen hatte, hatte er mich gepackt, über die Schulter geworfen, in die Garage geschleppt und an den Pfeiler gekettet. Ich hatte nicht einmal den Versuch unternommen, mich zu wehren; in Barrons war mehr Stahl als in dem Pfosten in meinem Rücken.
    Ein Muskel an seiner Wange zuckte. Er drehte sich weg,ging zu einer Werkbank auf Rädern und schob sie neben mich. Dann holte er eine lange, flache Box aus einem der Werkzeugfächer.
    Â»Was haben Sie vor?«, fragte ich argwöhnisch. Er nahm Gegenstände aus dem Kasten und legte sie auf den Tisch neben mich. Erst ein kleines Fläschchen mit einer roten Flüssigkeit, dann eins mit einer schwarzen. War das Gift? Eine Droge? Als Nächstes ein Messer, sehr scharf mit einer langen Spitze. »Wollen Sie mich foltern?« Ich riss ungläubig die Augen auf. Schließlich folgte eine rußige Kerze mit einem langen schwarzen Docht. »Oder mich mit einem Zauberbann belegen?« Konnte er das?
    Â»Ich werde Sie tätowieren, Miss Lane.« Er schraubte die Fläschchen auf, holte Nadeln aus einer Ledermappe

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