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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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geschaffen und ihr eigenes Leben begonnen.
    Sieh dich nicht um, sagte sie sich, während sie die Hütte verließ.
    Sie trat von der Veranda ins Sonnenlicht. In dem Moment schlug eine weitere Autotür zu. Verblüfft sah sie, dass Mama Ambrosia aus ihrem Kombi gestiegen war. Sie trug ein langes Patchworkkleid und einen seltsamen turbanartigen Hut. Mit missmutiger Miene kam sie auf Susannah zu.
    „Lieber Himmel, eine Vorahnung hat mich vor der Zeit zurückkommen lassen. Ich hätte gar nicht erst abreisen dürfen! Dabei hatte ich mich so sehr auf den Austausch mit meinen Kollegen gefreut. Ihr habt den ganzen Kongress gestört. Alle haben es in ihren Kristallkugeln kommen sehen. Alle Teilnehmer haben mich bestürmt und gesagt: Mama Ambrosia, fahr lieber nach Hause.“
    Wütend sah sie Susannah an. „Wieso konntet ihr euch nicht einfach küssen und euch wieder versöhnen? Stattdessen müsst ihr mir mein hübsches Häuschen ruinieren! Wisst ihr eigentlich, wie schwierig es ist, an all diese Kräuter zu kommen? Das war auch ein Grund, wieso ich zu dem Kongress gefahren bin!“
    Fast hätte Susannah sich nach J. D. umgedreht, aber sie wusste, dass er ihr diesmal nicht gefolgt war. „Das tut mir wirklich leid.“ Sie zögerte, aber sie musste einfach fragen: „Etwas muss ich aber doch noch wissen. Was ist mit dem goldenen Schlüssel, den Sie in meiner Zukunft gesehen haben?“
    „Den wirst du schon noch entdecken. Und wenn du mich jetzt weiter mit Fragen löcherst, fällt mir sicher noch ein, dass ich dir für deine letzte Beratung nichts berechnet habe.“
    „Aber … was sehen Sie in meiner Zukunft?“
    „Keine Bange. Du kommst auch ohne ihn gut zurecht. Du wirst eine Restaurantkette aufbauen, aber ich kann dir versichern, dass ich, wenn ich es könnte, dafür sorgen würde, dass du nicht so großes Glück hast. Immerhin hast du mir ziemlichen Ärger beschert. Meinen Urlaub hast du mir auch ruiniert.“
    „Das tut mir wirklich leid, es war keine Absicht.“
    „Na schön, ich verzeihe dir.“ Mama Ambrosia stieß die Luft aus. „Aber nur schweren Herzens. Und jetzt verschwinde.“
    Susannah wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Ohne Liebe war ein Sieg kein wirklicher Triumph. Im Moment war es ihr vollkommen gleichgültig, ob sie eine erfolgreiche Restaurantkette habe würde oder nicht. Wahrscheinlich würde J. D. jetzt die Scheidungspapiere unterzeichnen, und vielleicht ließ er die Welt auch wissen, dass er noch am Leben war.
    Sie blickte nun doch zur Hütte zurück und sah, wie Sandy zu einem Wagen hinter dem Haus abgeführt wurde. Das war alles, was sie erkennen konnte, denn plötzlich schossen ihr Tränen in die Augen.

14. KAPITEL
    „Susannah! Komm her!“
    Susannah stand in der Küche, wischte sich die Hände an einem Spültuch ab und schob mit dem Handrücken eine Haarsträhne aus ihrer Stirn. „Was gibt’s, Ellie?“
    „Beeil dich!“
    Als hätte sie nichts Besseres zu tun, als mit Ellie, Joe und Tara an der Bar zu sitzen und fernzusehen!
    Obwohl sie verzweifelt versuchte, sich permanent zu beschäftigen, musste sie trotzdem ständig an J. D. denken. Natürlich war es richtig gewesen, ihn zu verlassen, doch seit einer Woche tauchten Artikel in den Zeitungen auf, in denen darüber berichtet wurde, dass er noch lebte. Offenbar hatte der Pilot, der ihn nach New York geflogen hatte, den Mund doch nicht halten können und seine Geschichte an eine Zeitschrift verkauft. Als der Taxifahrer, mit dem J. D. in New York unterwegs gewesen war, davon las, hatte er ebenfalls geplaudert.
    Doch J. D. hatte sich noch nicht zu Wort gemeldet, trotz der Reporter, die nach Banner Manor strömten, und dort Posten bezogen.
    Das wusste Susannah von Delia, die sie regelmäßig anrief und begeistert über die viele Kundschaft schwärmte, die ihr diese Geschichte bescherte. Da sie jetzt fest mit Sheriff Kemp zusammen war, war sie von ihm ins Vertrauen gezogen worden. Beim letzten Telefonat hatte sie leise gesagt: „Ich kann nur hoffen, dass J. D. noch so lange untergetaucht bleibt, bis ich genug für einen neuen Kühlschrank zusammen habe. Ich verdiene mich dumm und dämlich an diesen Reportern, genau wie Jack Hodges mit seinem Motel.“
    „Nimm’s als Ausgleich für die Rezepte, die du mir überlassen hast“, hatte Susannah gescherzt.
    Im Grunde war das Ganze überhaupt nicht witzig. Durch einen der beteiligten Beamten war auch Sandys Geschichte an die Presse durchgesickert. Wenigstens war die öffentliche

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