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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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Waffe wieder auf ihn.
    „Du musst mir zuhören, Sandy.“ J. D. blieb völlig ruhig.
    „Vertrau mir.“
    Sie hatte die Veranda jetzt fast erreicht und senkte die Waffe wieder.
    „Wir werden uns in aller Ruhe unterhalten“, versprach er. Seine Worte klangen melodiös. „Nur wir zwei. Mir ist klar, dass du mich nur beschützen wolltest, und du hast recht. Nicht alle Menschen haben nur Gutes im Sinn.“ Er streckte einen Arm aus. „Nimm die Waffe weg. Es sind schon genug Menschen zu Schaden gekommen. Wir wollen doch nicht, dass noch mehr Leid geschieht, oder?“
    Langsam schüttelte Sandy den Kopf. In der schlichten Jeans und ungeschminkt sah sie jünger und verletzlicher aus, als Susannah sie in Erinnerung hatte. Erleichtert sah sie, wie Sandy sich bückte, um den Revolver auf den Boden zu legen.
    In diesem Moment ertönte eine Sirene und verstummte wieder.
    „Verdammt!“, stieß Susannah tonlos aus, als sie sah, wie Sandy ruckartig den Kopf herumriss und die Polizeiwagen sah, die sich zwischen den Bäumen näherten.
    Sofort richtete sie die Waffe wieder auf J. D. und schrie: „Du hast mich belogen! Du hast die Polizei gerufen!“ Sie hob die Waffe und feuerte wild drauflos.
    Die Fensterscheiben zerbarsten, dicht neben Susannah ging ein Vorratsglas mit Kräutern zu Bruch. Irgendeine Flüssigkeit plätscherte auf den Boden.
    J. D. warf sich in die Hütte, und Sandy verfolgte ihn. Alles ging sehr schnell.
    J. D. landete hart auf dem Holzfußboden, und draußen schlugen Wagentüren. Als Sandy in den Raum stürmte, sah Susannah das Mündungsfeuer der Waffe, doch J. D. warf sich hinter das Sofa und schirmte ihren Körper mit seinem ab.
    „Tu meiner Frau nichts“, schrie er laut und drohend.
    Für einen Moment schien Sandy völlig klar zu sein. Sie verharrte mitten in der Bewegung und starrte J. D. an, der sich schützend über Susannah beugte.
    „Du wirst nie aufhören, sie zu lieben“, flüsterte sie resigniert.
    Genau in diesem Augenblick stürmten Sheriff Kemp und seine Männer in die Hütte. Aus dem Augenwinkel sah Susannah, dass auch Robby bei ihnen war.
    „Susannah? Alles in Ordnung?“, rief er.
    Die Männer umstellten Sandy, nahmen ihr die Waffe ab und legten ihr Handschellen an, während Sheriff Kemp ihr ihre Rechte vorlas.
    „Alles okay“, brachte Susannah heraus.
    J. D. zog sie vom Boden hoch. „Bist du sicher?“
    Sie nickte nur. Als er sie trotzdem prüfend abtastete, sagte sie benommen: „Mir geht es gut.“ Sie blickte zu Sandy, die völlig verdattert in die Runde starrte, als wüsste sie gar nicht, wie sie in diese Situation geraten war.
    Erst jetzt begriff Susannah, dass sie ums Leben hätte kommen können. Auch J. D. hätte sterben können. Die letzten Minuten kamen ihr unwirklich vor, und sie schalt sich einen Dummkopf, weil sie gedachte hatte, sie und er könnten vielleicht doch friedlich miteinander leben, und ihre Ehe könnte wieder funktionieren.
    J. D. schluckte schwer. „Ich fasse nicht, was da gerade abgelaufen ist.“
    „Ich auch nicht.“ Sie zitterte am ganzen Körper. Ihr Herz schlug so heftig wie nie zuvor in ihrem Leben. Während die Polizisten Sandy aus der Hütte führten, starrte Susannah J. D. ungläubig an. Sie kannte diesen Mann wie sonst keinen Menschen, und sie liebte ihn. Vielleicht hatte er sich tatsächlich geändert.
    Dennoch hielt sie an ihrem Entschluss fest.
    „Vor acht Monaten“, ihre Stimme sank zu einem Flüstern, „als ich dich verließ“, ihre Kehle brannte, „da war ich mir nicht sicher, aber jetzt …“
    „Nein, nein“, flehte er flüsternd, denn er ahnte, was nun kommen würde. „Nicht, Susannah.“
    „Doch. Leidenschaft ist nicht alles. Ich liebe dich, J. D., aber ich kann nicht mit dir zusammenleben.“
    Er schloss die Augen und atmete schwer. Schließlich sah er sie wieder an. Sein Blick war völlig klar. Langsam nickte er. „Ich verstehe.“
    Als sie das verräterische Glänzen in seinen Augen sah, hätte sie es sich beinah anders überlegt. In all den Jahren, die sie ihn kannte, hatte sie J. D. niemals weinen gesehen. „Es tut mir leid“, brachte sie heiser heraus.
    „Mir auch.“ Er klang zutiefst bedrückt.
    Das war also das Ende. Ganz unspektakulär und leise.
    Irgendwie schaffte sie es, sich abzuwenden. Als Ellie und sie aus Bayou Banner fortgegangen waren, hatte sie genau wie jetzt eine Entscheidung gefällt. Doch damals war sie noch nicht bereit gewesen.
    Das war jetzt anders. Sie hatte sich eine eigene Existenz

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