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Im Saal der Toten

Im Saal der Toten

Titel: Im Saal der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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gewonnenen juristischen Wissen. »Zum Beispiel dann, wenn man die ›furchtlose Inventur von seinem Inneren‹ Gott und anderen AA-Mitgliedern mitteilt.«
    Mike murmelte etwas und machte ein Kreuzzeichen. »Monty hat keinem Priester gebeichtet, Pat. Herrgott nochmal, er hat mit einem anderen Junkie auf einer Parkbank gesprochen.«
    McKinney rief Kirby zu: »Miss Cooper zweifelt Ihre Interpretation der Rechtssprechung an, Roy. Würden Sie ihr die Urteilsbegründung im Fall Cox zeigen?«
    »Ich sage das jetzt sehr leise, Pat, weil Roy Kirby Sie heute Abend schon einmal zum Narren gehalten hat und ich es Ihnen ersparen will, dass er es ein zweites Mal tut. Genau wie Monty hat Mr Cox – Kirbys Klient in diesem Fall in Westchester – den Mord nicht gebeichtet, um geistlichen Beistand zu bekommen.«
    McKinney zog die Nase kraus. »Ja, und? Ich kann Ihnen nicht folgen, Alex.«
    »Also hat das Berufungsgericht das Urteil ein Jahr später wieder aufgehoben. Hin und wieder hilft es, Pat, die Revisionsbegründungen zu lesen.«
    McKinney wurde rot und biss sich auf die Lippen.
    »Jetzt werden wir nie herausfinden, wie viel er über Monty oder andere Personen weiß, die ihn eventuell identifizieren können.« Ich schäumte vor Wut. »Wegen Ihrer Abmachung braucht Guidi nicht vor der Grand Jury auszusagen, obwohl er vielleicht die Namen anderer verärgerter Therapiemitglieder oder früherer Patienten kennt, die nicht wollten, dass Dr. Ichiko heute Abend mit seinen Informationen an die Öffentlichkeit geht. Gut gemacht, McKinney. Bravo.«

 

22
     
    Um Mitternacht saßen Mercer, Mike und ich in meinem Wohnzimmer und aßen Takeout-Food vom Shun Lee Palace . Ich hatte es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht und stocherte mit den Essstäbchen in meinem knusprigen Seebarsch herum.
    Mike schenkte uns noch eine Runde Drinks ein, während wir den morgigen Tagesablauf besprachen.
    »Die Computerabteilung hat mir versprochen, dass sie mir etwas über Emily Upshaws Festplatte erzählen kann«, sagte Mercer. »Falls sie herausbekommen haben, welche Dateien sich Teddy Kroon ansehen wollte, würde ich gern noch einmal mit ihm sprechen.«
    Mike tauchte seine Frühlingsrollen mit den Fingern in die Entensoße. »Ich habe Noah Tormey ausfindig gemacht, den Professor, der die Kaution für Emily gestellt hat.«
    »Im Telefonbuch stand er nicht.«
    »Deshalb habe ich ja eine goldene Dienstmarke, Kid, und du hast einen Schreibtischjob. Scheint degradiert worden zu sein. Ich habe ihn von jemandem im Büro googeln lassen, während wir im Revier waren. Er unterrichtet jetzt am Bronx Community College.«
    »Wo ist das?«, fragte ich.
    »Sie hätte nie gedacht, dass ich so nützlich sein kann, stimmt’s, Mercer? Coops eigener kleiner Fremdenführer für die Außenbezirke. Das ist heute schon deine zweite Geographielektion über die Bronx. Also: Bis 1973 hatte die NYU auch einen Ableger in der Bronx – sehr renommiert, nur männliche Studenten. Er hieß The Heights und war viel bekannter als der Campus im Village. Aber nachdem sich! die NYU auf ihren Standort am Washington Square konzentrierte, hat man ihn an die City University in der Bronx. verkauft.«
    »Sollen wir morgen Vormittag bei Professor Tormey vorbeischauen?«
    »Ja. Scotty wird bei der Autopsie von Ichiko dabei sein. Bist du im Büro, oder soll ich dich um neun Uhr hier zu Hause abholen?«, fragte Mike, während er sich Mühe gab, nicht auf meinen Teppich zu tropfen.
    »Hol mich hier ab. Wie steht’s mit dem Rabenverein?«
    »Im Telefonbuch von Manhattan steht er nicht. Und im Coles-Verzeichnis ist für die Nummer kein Name angegeben. Nur eine Adresse in den East Fifties. Wir könnten uns morgen Nachmittag mit Mercer treffen und gemeinsam hinfahren. Du hast McKinney gegenüber nichts davon erwähnt, oder?«
    »Nicht nachdem er die Sache mit Gino Guidi vermasselt hat«, sagte ich. »Es ist mir plötzlich entfallen.«
    Mike warf jedem von uns einen Glückskeks zu.
    Ich brach meinen entzwei. »Das Glück kehrt zurück, wenn die dunkle Wolke verschwindet.«
    »Hoffentlich kommt der Wetterumschwung bald. Sie ist immer besserer Laune, wenn sie es besorgt bekommt. Was steht bei dir?«, fragte Mike, während er seinen Glückskeks entzwei brach.
    »Lassen Sie sich nicht in Versuchung führen. Die leckersten Sachen warten in Ihrer eigenen Küche auf Sie.« Mercer lächelte und trug sein Geschirr zur Spüle. »Ich befürchte, die Küche ist schon geschlossen, wenn ich nach Hause komme.«
    Mike warf

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