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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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Glaskugel wieder. Angekettet und an
zahlreichen Schläuchen. Die bekittelten Menschen liefen aufgeregt hin und her.
    „Löscht ihre Erinnerungen, verdammt noch mal, und
stellt sie ruhig! Sie muss erst erwachsen sein, bevor …“, hörte ich den Mann
sagen, aber zum Ende hin versagten mir die Sinne.
    Wer bin ich?
    Was bin ich?
    Was ist Ayden?
     
    WAS IST AYDEN? ,
hallte es in meinem Kopf wider und ich schoss hoch. Schweißgebadet und schwer
atmend saß ich im Bett, die Decke auf dem Boden neben mir, das Kopfkissen
irgendwo außerhalb meines Sichtfeldes. Wie zu erwarten, kam Ayden gleich darauf
hereingestürmt, setzte sich auf den Rand meines Bettes, packte meine Hand und
fragte besorgt, ob alles in Ordnung sei. Irgendwie konnte ich das nicht mehr
hören.
    „Nein es ist nicht alles in Ordnung und nein, ich
werde dir nicht sagen, was ich geträumt habe“, sagte ich deswegen missgelaunt.
    „Ich versuche doch nur zu helfen“, erwiderte Ayden
gereizt.
    „Ich weiß. Aber wenn ich nicht mal weiß, was
mir fehlt, wie willst du mir dann helfen ?“, konterte ich und rieb mir
die Schläfen.
    „Hast du denn keine Idee?“, versuchte es der
Schwarzhaarige vorsichtig.
    „Nein“, antwortete ich knapp und verscheuchte diese
seltsame Stimme, die meine eigene zu sein schien, aus meinen Gedanken, zusammen
mit den Bildern an dieses Labor, wie ich mittlerweile identifizieren konnte.
Als wenn er mir dabei helfen wollte zu vergessen, drückte er mich urplötzlich
in die Kissen meines Bettes und senkte, auch wenn er wieder kurz vorher
zögerte, seine Lippen auf meine. Augenblicklich waren meine Gedanken restlos
bei dem Schwarzhaarigen – er hatte seine ‚Aufgabe’, die er sich selbst
auferlegt hatte, also erfüllt.
    Nach etwa fünf Minuten ließ er von mir ab und
verschwand. Den Geräuschen nach zu schließen werkelte er in der Küche.
    Daran könnte man sich regelrecht gewöhnen … , dachte ich lächelnd, schüttelte dann aber den Kopf. Denk
keinen Blödsinn! Das ist doch nur, weil ich im Moment nicht auf dem Damm bin … Sobald
es mir wieder besser geht … Ich wagte noch nicht einmal daran zu denken.
Gleich darauf kam Ayden mit einem voll beladenen Tablett in mein Schlafzimmer,
setzte sich auf die Bettkante und hielt mir die Köstlichkeiten mit einem
schelmischen Grinsen hin, das ich nur mit einem skeptischen Blick erwiderte.
    „Ich bin nur etwas erschöpft und du willst mich gleich
mästen?“, wollte ich tadelnd von ihm wissen. Das Bett vibrierte leicht unter
seinem stummen Lachen.
    „Ich will dich nicht mästen, aber du musst zu Kräften
kommen, und da du ohnehin so wenig isst …“ Er sprach zwar nicht weiter, aber
den Rest seines Satzes konnte ich mir denken. Mürrisch griff ich mir ein
Brötchen und biss hinein.
    „Das hier ist kein Gefängnis, wo du ein trockenes
essen musst“, kam natürlich sofort der Kommentar.
    „Ansichtssache“, konterte ich ungerührt.
    „Gefangen im eigenen Haus?“, kam die skeptische
Gegenfrage.
    „Ansichtssache“, wiederholte ich ein wenig trauriger
als zuvor und wandte den Blick ab. Es hatte sich das Bild des Paares, das herzlich
lächelte, vor mein geistiges Auge geschoben.
    Seltsam … ,
dachte ich mit gerunzelter Stirn. Irgendwie kommt mir das Gesicht der Frau
bekannt vor … aber … woher? Ayden, der mein plötzliches Schweigen
offensichtlich falsch deutete, nuschelte eine Entschuldigung, woraufhin ich ihn
verwirrt und überrascht ansah.
    „Du musst dich nicht entschuldigen“, meinte ich nur.
Der junge Mann legte den Kopf schief.
    „Aber du hast gerade …“
    „Das hatte nichts mit dir zu tun“, unterbrach ich ihn
sofort. „Wirklich nicht“, setzte ich aufgrund des durchdringenden Blickes
sofort nach.
    „Ich glaube dir … aber bitte iss!“, sagte er dann. Ich
seufzte ergeben und schnitt mein Brötchen, das ich vollkommen vergessen noch
immer in der Hand hielt, auf.
    Den Rest des Tages verbrachte ich auf der Couch
zusammen mit Ayden, der nur ab und an einmal verschwand, um das Essen
zuzubereiten. Auf meine Frage hin, ob er nicht eigentlich zur Schule müsse,
antwortete er nur galant, dass der Arzt ihm aufgetragen habe, auf mich
achtzugeben und dass er das auch vorhatte. Ärztliches Attest ging schließlich
vor Schule. Ich hatte daraufhin nur mit den Schultern gezuckt. Bei seinen
exzellenten Noten konnte er sich solche Sachen, ohne mit der Wimper zu zucken,
erlauben – das sah ich ein.
    Die Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch war genauso
bitter wie die

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