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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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vorangegangene. Es war wieder einmal alles schwarz. Zunächst war
da der Türspalt, dann mein Name, der fiel, dann fiel ich in unendliche Tiefen,
dann war ich angekettet in der Kugel. Hektisches Durcheinander. Ich sollte
ruhiggestellt werden. Meine Erinnerungen sollten gelöscht werden. Erinnerungen
an was?
    Mitten in der Nacht wachte ich mit höllischen
Kopfschmerzen auf, biss mir jedoch heftigst auf die Lippen, um keinen Laut von
mir zu geben und Ayden auf den Plan zu rufen. Auch meine Hände musste ich mit
aller Gewalt unter Kontrolle halten, damit ich mich nicht wieder aus Versehen
selbst verletzen konnte.
    Ich kniff die Augen zusammen. Was ist das nur?! ,
schrie ich innerlich und musste nun darauf aufpassen, dass ich in meinem
Bestreben, keinen Laut von mir zu geben, nicht auch noch meine Lippen zerbiss. Was
es auch ist, es treibt mich systematisch zur Selbstzerstörung, wie es aussieht
… Obwohl es eigentlich gar nicht möglich sein konnte, kam Ayden herein. Wie
hatte er mich gehört?
    „Leyla!“ Sofort stürzte er zu mir und packte meine
Hände. „Was ist?“
    „Ich habe … denke ich … eine … Vermutung …“, bekam ich
nur abgehackt hervor, weil mich die Schmerzen schlichtweg übermannten. „Ich
glaube … ich weiß nicht, wie … aber irgendjemand hat … meine Erinnerungen
gelöscht … und ich bin dabei, mich wieder zu erinnern … und das scheint diese …
diese höllischen Schmerzen zur Folge zu haben.“ Ich kam langsam an meine
Grenze, aber zumindest musste ich mir um meine Hände keine Gedanken machen, da
sie im eisernen Griff des Schwarzhaarigen keinen Schaden anrichten konnten.
Seinen besorgten Blick konnte ich deutlich spüren, aber sein Schweigen sagte
mir, dass er sich ebenfalls mit meinen Worten auseinandersetzte. Als der
Schmerz einigermaßen verebbt war und ich schwer atmend auf meinem Bett saß,
traute sich der junge Mann wieder, das Wort an mich zu richten. „Hättest du
etwas dagegen, wenn ich diesbezüglich Rat bei einem Arzt einholen würde?“,
wollte er vorsichtig wissen.
    „Wegen der Erinnerungen?“, hakte ich nach.
    „Ja“, bestätigte Ayden zu meinem Missfallen.
    Nach reiflicher Überlegung antwortete ich dann: „Nein,
mach ruhig, wenn du denkst, du musst.“ Ich legte mich wieder hin. Mein Körper
fühlte sich an wie gerädert, und dabei war der Hort des Problems mein Kopf.
Völlig unvorbereitet traf mich die kühle Hand, die sanft über meine Stirn
strich. Ich starrte den Schwarzhaarigen an. „Was?“, wollte der ein wenig
undefiniert wissen.
    „Warum machst du das?“
    „In der Hoffnung, dass es hilft“, war die schlichte
Antwort.
    „Wenn es so einfach wäre …“, seufzte ich sehnsüchtig
und kugelte mich unter der Bettdecke ein, sodass seine Hände mich nicht mehr
erreichen konnten. Meine Intention war, dass er mich allein lassen sollte und
ich war der Meinung, dass meine Körpersprache das gut vermitteln konnte. Aber
ich hatte die Rechnung ohne den jungen Phynix gemacht. Ich bemerkte zuerst gar
nichts, dann eine Druckverlagerung in der Matratze, und bevor ich mich versah,
lag ich in den Armen des Schwarzhaarigen, der sich zwar nicht unter meine Decke
gewagt hatte, mich aber ziemlich herrisch bei sich hielt.
    „Was soll …?!“
    „Sei still und ruh dich aus“, unterbrach mich Ayden
ungewohnt konzentriert.
    „Aber du musst nicht …“
    „Schlaf“, befahl der andere nur und umschloss mich
noch ein wenig enger. „Gönn dir etwas Ruhe. Habe vor allem keine Angst davor,
wieder zu träumen. Ich habe schon Menschen gesehen, die an viel weniger
zerbrochen sind.“ Ich wollte ihn ansehen, aber da er mich von hinten umarmte
und sein Gesicht in das Kissen drückte, war mir das nicht vergönnt. Ich
versuchte, mein Herz zu beruhigen, aber das gelang mir nicht wirklich. Also
beließ ich es dabei und ließ mich tatsächlich von dem Gedanken einlullen, dass
mir vielleicht doch weniger passieren würde, wenn ich in Aydens Armen schlief.
     
    Ob nun Einbildung oder Tatsache, ich schlief
tatsächlich um einiges ruhiger und vor allem: Der seltsame Traum ließ mich in
Frieden. Als ich am Mittwoch erwachte, war Ayden bereits verschwunden, dafür
wehte aus der Küche der Duft von frisch gebackenen Brötchen zu mir. Ich
lächelte in mich hinein, erhob mich und folgte dem Duft. Es erwartete mich ein
großes Buffet, aber der Schwarzhaarige war nirgends zu entdecken. Ich dachte,
und das bereitete mir irgendwie Bauchschmerzen, dass er zu diesem Arzt gegangen
war, um unter

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