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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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schon mal vier
Stunden Fahrt. Dann werde ich mit Sicherheit erst einmal ziellos umherirren,
bevor mir irgendetwas ins Auge springt. Und vor allem darf Ayden nicht
mitkommen, das wäre ja sonst bescheuert“, murmelte ich. „Hm …“ Ich setzte mich
auf und griff nach meinem Wecker, dann stellte ich die Weckzeit auf 6:30 Uhr,
wobei ich nicht umhin kam, theatralisch zu seufzen.
     
    Am nächsten Tag musste ich mich sehr zusammennehmen,
damit mein Wecker nicht als Schrotthaufen endete. Es war immerhin Samstag und
dann so früh aufstehen? Ich schlurfte ins Bad und wusch mir mit eiskaltem
Wasser das Gesicht. Schon war ich wach. Ich wusch mich vollends, zog mich an
und aß in der Küche eine Kleinigkeit. Mit meiner Jeans und dem Sweatshirt würde
mir bei den immer weiter fallenden Temperaturen hoffentlich nicht allzu kalt
werden, nichtsdestotrotz krallte ich mir beim Hinausgehen nicht nur meine
Umhängetasche mit meinem Portemonnaie, den Schlüsseln und einen Regenschirm,
sondern auch eine Jacke. Ich schloss ab, setzte mich in meinen Mercedes und
schon begann die muntere zweistündige Fahrt. Solange ich zurückdenken konnte,
musste ich bis jetzt noch nie eine so lange Strecke allein fahren. Damals bei
Konstanze und Rupert wurden wir immer von einem Chauffeur herumkutschiert. Als
ich in Neuseeland am Nelson Flughafen angekommen war, hatte Kenneth Phynix mich
abgeholt. Und als ich mit Ayden nach Nelson zum Flughafen fuhr, weil wir nach
Wellington wollten, war er gefahren. Ich fühlte mich frisch, endlich wieder
eine Art Herausforderung und vor allem: meine Ruhe. Es war zwar nicht so, dass
ich Ayden nicht mochte, ganz im Gegenteil, wie ich mir murrend eingestehen
musste, aber seine ständige ‚Sorge’ und Anwesenheit waren manches Mal doch etwas
erdrückend, aber auch beruhigend …
    Ich konzentrierte mich fieberhaft auf die Straße,
während ich nicht anders konnte, als zu dem Schluss zu kommen, dass genauso
verwirrend und undurchschaubar wie Ayden war, auch die Gefühle in mir waren,
die er hervorrief. Da brauchte er sich nicht zu wundern, dass ich mich nicht
immer so verhielt, wie er es gerne hätte. Ich sollte mir darüber nicht so
viele Gedanken machen , rief ich mich zur Raison. Doch als ich das tat, war
ich bereits in Nelson angekommen. Mit einem Gesicht, als ob es seit sieben
Tagen regnen würde, parkte ich meinen Wagen in der Nähe der Innenstadt und
stapfte los.
    Letzten Endes habe ich mir die fast zwei Stunden
darüber Gedanken gemacht , dachte ich
säuerlich und bemerkte nur am Rande die Passanten, die mich fragend ansahen.
Ich musste nach außen hin wirklich mürrisch aussehen, daher raffte ich mich auf
und verbesserte mich zu einem indifferenten Gesichtsausdruck. Ich bog um eine
Ecke und blieb wie angewurzelt stehen, als ich meinen Blick hob. Ich wusste
zwar, dass Nelson ein schönes Stadtzentrum haben sollte, aber das hatte
ich nun wirklich nicht erwartet. Vor mir erstreckte sich eine wunderbare
Fußgängerzone von der Breite einer normalen Straße, mit roten oder weißen
Steinen bepflastert. Am Rand reihten sich schöne, prachtvolle aber nicht zu
hohe Bäume, deren Blätter sich aufgrund der Jahreszeit verfärbt hatten und
teilweise schon hinabfielen. Diese Allee wurde zudem von rustikalen
Straßenlaternen gesäumt, die mit kleinen Blumensträußen dicht unter der Lichtquelle
verziert waren. Den äußersten Rand bildeten die kleinen, aber schönen zwei- bis
dreistöckigen Häuser, in denen die Läden zu finden waren. Wenn ich nach links
sah, wurden die Häuser noch ein klein wenig farbenfroher und unter den Schatten
spendenden Bäumen fanden sich Sonnenschirme von Cafés und Restaurants. Wenn ich
dagegen nach rechts sah, wurden die Gebäude zusehends höher und ihre Fassaden moderner.
Einer inneren Eingebung folgend, ging ich nach rechts.
    Und tatsächlich reihte sich Laden an Laden, ob
Apotheke, Kleidungs-, Schuh- oder Schmuckgeschäft. Geradezu in etwas weiterer
Entfernung konnte man einen Turm – wohl ein Glockenturm – sehen, wie er exakt
in der Mitte der Allee alles überragte. Mehrere Stufen führten auf die etwas
erhöhte Ebene, auf der die Kirche stand. Alles in allem lud dieses Zentrum zum
Wohlfühlen und Shoppen ein. Ich holte tief Luft und schlenderte mit einem
Lächeln auf den Lippen los. In so einer Atmosphäre kaufte man gerne ein – ich
zumindest. Das einzige Problem, welches mir nach wie vor blieb, war die Frage,
was ich Ayden schenken sollte.
    Mal sehen … es sollte nicht zu

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