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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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unpersönlich sein, das
könnte ihn kränken … aber auch nicht zu persönlich, damit er nicht auf komische
Gedanken kommt , sinnierte ich. Ich
lief an einem Bücherladen vorbei. Hm … nein. Ich habe schließlich keine
Ahnung, welches Genre er bevorzugt … und was er überhaupt schon gelesen hat … Auf der anderen Seite, auf gleicher Höhe mit dem Buchladen war ein Laden mit
Männerkleidung. Wäre zwar eine Option, da ich mir aus dem, was er sonst
immer so trägt, seinen Geschmack erahnen könnte, aber so richtig toll ist das
auch nicht … es könnte ihm schlimmstenfalls nicht gefallen … Ich
schlenderte weiter und die nächsten Geschäfte waren ein Eiscafé und ein
Schmuckladen. Trägt er überhaupt Schmuck? , fragte ich mich und blieb
nachdenklich stehen. Nun, er trägt eine Uhr … glaube ich zumindest … hm … da
ist wieder das Problem mit dem Geschmack … vielleicht eine coole Kette? Ein
Ring? Ich ging sicherheitshalber weiter. Da ich nachher sowieso denselben
Weg wieder zurückgehen musste, um zum Auto zu kommen, würde ich wieder an dem
Laden vorbeikommen. Es folgten einige Restaurants und Cafés, andere
Kleidungshändler mit verschiedenen Spezialisierungen wie Punk und Gothic.
    Kichernd blieb ich an dem Gothic-Laden hängen. Das
wäre zu viel des Guten … , lachte ich in mich hinein, ehe ich weiterging. Aber
schöne Kleider haben sie, das muss man ihnen lassen , gestand ich mir ein.
Ich war der Kirche sehr nahe gekommen und dementsprechend wuchs mein Wunsch,
sie mir von innen anzusehen. Es war eine Kathedrale von unbeschreibbarer
Schönheit. Sie war im christlichen Stil erbaut und dementsprechend fanden sich
wunderschöne Deckenbemalungen, ein weiträumiger Altar, Hunderte Bankreihen für
die Gläubigen und wunderbare Mosaikfenster mit farbenfrohen Bemalungen, die die
verschiedensten Bibelszenen zeigten. Es muss herrlich sein, in so einer
Kathedrale zu heiraten , dachte ich träumerisch und konnte die Braut in
ihrem weiten, weißen Kleid förmlich sehen, wie sie den breiten Gang zwischen
den Bankreihen entlang schritt, den Blumenstrauß in der Hand, eine lange
Schleppe hinter sich. Plötzlich schüttelte ich heftig den Kopf. Wie komme
ich auf heiraten ?!? Ich hab einfach zu wenig geschlafen , dachte ich
seufzend und verließ das wundersame Gemäuer wieder, allerdings nicht ohne eine
kleine Spende da zu lassen. So wurde das Geld von den Lügnern, die sich meine
Eltern nannten, zumindest für die Instandhaltung und Restauration eines
Gotteshauses benutzt und tat so etwas Gutes. Während ich die hellen Steinstufen
zurück zur Hauptstraße der Fußgängerzone hinabstieg, kehrten meine Gedanken
unweigerlich auf mein Problem zurück. Mittlerweile waren wesentlich mehr
Menschen unterwegs. Ein Blick auf mein Handy zeigte mir, dass es jetzt 11 Uhr
war. Und es zeigte mir … „Fünf entgangene Anrufe?!?“, murmelte ich ungläubig
und ging der Sache auf den Grund. Sie waren alle zehn Minuten eingegangen und
der Anrufer hatte immer seine Nummer unterdrückt. Mein Bauchgefühl sagte mir,
dass Ayden mich angerufen haben musste, aber seine Nummer hatte ich
mittlerweile eingespeichert. Andererseits, wenn er bewusst die Nummer
unterdrücken lässt, würde es mir nicht einmal helfen, seine Nummer
eingespeichert zu haben … er würde trotzdem als ‚Unbekannt’ erscheinen. Da
ich die Erfahrung gemacht hatte, dass auf mein Bauchgefühl Verlass war, saß ich
nun in einer Zwickmühle. Entweder ich beließ es dabei – schließlich hatte er
mich während der Fahrt angerufen und nach dem fünften Mal aufgegeben – und er
konnte sich seine Vorstellungen machen, was passiert sein konnte, oder ich rief
ihn an und erklärte, dass ich in Nelson bin und er mich angerufen hatte, als
ich gerade Auto gefahren war. Mir gefiel keine der beiden Optionen. Beließ ich
es dabei, würde er wahrscheinlich austicken und Takaka auf den Kopf stellen, um
mich zu finden. Rief ich ihn an … „Bleib, wo du bist, ich komme auch nach
Nelson, und keine Widerrede!“ Ich machte ein entnervtes Gesicht. Ja, das
würde er sagen. Ich kann ihn mittlerweile gut imitieren … Ein wenig berechenbar
ist er wohl doch.
    Ich seufzte schwer. Die Entscheidung war nicht leicht,
sie wurde mir jedoch abgenommen. Ich hatte mich während meiner Gedanken in
Bewegung gesetzt und befand mich nun vor einem riesigen Parfümgeschäft, ähnlich
‚Douglas’. Ich legte den Kopf schief und betrachtete mir das Schaufenster. Hm
… , dachte ich. Warum eigentlich nicht?

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