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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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meine
Fragen auch nicht beantwortete. Ich legte mir zwei Möglichkeiten zurecht:
Entweder, er wollte sicherheitshalber immer in der Nähe sein, falls ich wieder
eine Vision bekommen sollte, oder – und das hielt ich für wahrscheinlicher – er
wollte mich auf die Art besser im Auge behalten und sehen, weshalb ich geblutet
hatte.
    Der Kerl ist die Höhe, er lässt einfach nicht locker , dachte ich am Freitag resigniert, als er mit bester
Laune neben mir die Rototai Road hinablief. Als wir im Wohnzimmer waren, warf
ich meinen Rucksack in die Ecke und huschte gleich in die Küche, um etwas zu
trinken zu holen. Da merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Der junge Phynix war
mir nicht, wie sonst, hinterhergelaufen, um zu fragen, ob er helfen könnte.
Hatte er dazugelernt oder was sollte das bedeuten? Ich wollte der Sache auf den
Grund gehen, da war er auch schon im Torbogen, an den er sich lässig und cool
lehnte. „Ich habe mich schon gefragt, wo du bleibst“, knurrte ich, weil ich
mich ertappt fühlte, ehe ich wieder zum Kühlschrank ging.
    „Ich will doch deine Erwartungen nicht unerfüllt
lassen“, grinste Ayden, wurde dann jedoch ernst. „Leyla?“ Ich hielt kurz inne.
Soweit ich wusste, hatte er mich noch nie so angesprochen, außer, mir ging es
nicht gut.
    „Ja?“, antwortete ich und holte Nudeln aus einer
Schublade. Ich hatte Lust auf Spaghetti Bolognese.
    „Wie würdest du es finden, wenn du Sonntag zu mir nach
Hause kommen würdest?“ Die Packung Spaghetti fiel ein Stück, ehe ich sie wieder
auffing. WAS?!? , rief ich entgeistert in Gedanken, bemühte mich aber
darum, mir nichts anmerken zu lassen. „Keine Ahnung … Gibt es einen besonderen
Grund?“, wollte ich möglichst ungeniert wissen.
    „Du würdest mir eine große Freude machen … Ich habe am
Sonntag Geburtstag“, erwiderte Ayden ruhig und dieses Mal wäre die Sauce
runtergefallen, wenn der Schwarzhaarige nicht blitzschnell reagiert hätte. Ich
starrte ihn an. „Bloß, weil wir körperlich nicht altern, heißt das noch lange
nicht, dass wir nicht Geburtstag feiern“, meinte der junge Phynix leicht
gekränkt.
    „Was feiert ihr dann überhaupt? Den richtigen Geburtstag oder den Tag, an dem ihr zu Vampiren geworden seid?“, rutschte es
aus mir heraus, bevor ich mich eines Besseren besinnen konnte.
    „Der Tag, an dem wir zu Vampiren wurden, ist eine
andere Geschichte und wird auch an einem anderen Tag gefeiert“, winkte der
Schwarzhaarige locker ab. „Zumal sich da die Geister scheiden, ob man das
feiern sollte oder nicht“, fuhr er eher zu sich selbst gewandt fort. „Wie dem
auch sei: Kommst du?“
    Er sieht mich an, wie ein ausgesetzter Hund , dachte ich unweigerlich bei den großen, fast schon
wässrigen Augen. Dass jemand, der so auf sein cooles Image Wert zu legen
scheint, so gucken kann, ist erschreckend …
    „Ich – sicherlich. Ich freue mich, dass du mich
eingeladen hast. Rein aus Interesse: Wie alt werden wir denn?“, wollte ich mit
einem Grinsen wissen, welches der Mann mir gegenüber schelmisch erwiderte. „Tja,
das ist hier die Frage … Ich habe viele Möglichkeiten, die mir mein Aussehen
bereiten“, zwinkerte er dann. Ich verdrehte nur lachend die Augen und machte
mich wieder ans Zubereiten, da kam der junge Mann auch schon und ging mir mal
wieder zur Hand. Daran könnte man sich gewöhnen , dachte ich, schüttelte
den Gedanken jedoch schnell wieder ab. Etwas viel Wichtigeres rang mit aller
Macht um meine Aufmerksamkeit: Was sollte ich Ayden schenken?!?
    Spät abends verschwand er wie gewohnt nach Hause. Nach
seinen Worten war es gut, dass ich um seine Andersartigkeit wusste, weil er
jetzt nicht mehr Benzin verschwenden musste, sondern einfach nach Hause rennen
konnte. Er war zuvor immer mit dem Auto gekommen, nur, damit er normal auf mich
wirkte, und da das nun wegfiel, kam er vor allem auch viel schneller nach
Hause. Ich warf mich auf mein Bett und starrte zur Decke. Was konnte man
jemandem schenken, der bereits alles zu haben schien und obendrein die Mittel
hatte, sich alles Weitere zu kaufen, was er wollte? Vor dem Problem stand ich
vorher eigentlich nie, weil ich Konstanze und Rupert nie etwas geschenkt hatte.
Sie hatten immer jemanden geschickt, der etwas gekauft hatte und wo ich nur
noch an das Kärtchen schreiben musste ‚Von Leyla’. Fertig. Unkompliziert und
unpersönlich. Aber hier? „Am besten ich werde morgen in aller Frühe nach Nelson
fahren … zwei Stunden hin und zwei Stunden zurück, das sind

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