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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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waren wunderschön gewandet.
    Die Kaimauern waren mit Efeu berankt, eine gewundener Weg mit blühenden Pflanzen eingefasst. Waiden und Birken, vereinzelte palmenähnliche Gewächse und Ziersträucher in Schalen rundeten das von Farbe durchdrungene Bild ab.
    Über dem Hafen lag ein Geruch von frisch gebackenem Brot, Algen und Fisch. Bob knurrte der Magen und Connor eiferte ihm nach.
    Irgendwo erklang eine Glocke.
    Dunkelhäutige Wesen, die Bob wegen ihrer farbenfrohen Bekleidung erst auf den zweiten Blick als Trolle ausmachte, schoben oder zogen Handkarren, auf denen Waren gestapelt waren.
    Auf dem Nachbarschiff gestikulierte ein hagerer Seemann, dessen Bart bis zu seinem Gürtel reichte und rief Befehle. Man sah ihm an, dass er eiligst seine Fracht löschen wollte. Immer wieder klatschte er in die Hände und trieb Trolle und Menschen an.
    Bob meinte für einen Augenblick, diesen seltsamen Typ schon mal gesehen zu haben. Hatte dieses Schiff auf Fuure angelegt und Holz aufgenommen? Unmöglich war das nicht.
    Über ihnen kreisten Möwen und stießen herab, um sich Abfälle und andere Reste zu schnappen.
    Lysa hatte ihre abschließenden Befehle gegeben und trat zu Bob und Connor. »Warst du schon einmal hier?« Sie blickte den Hünen an.
    »Noch nie.«
    »Ich auch nicht«, sagte Bob überflüssigerweise.
    »Und du, Fret?« Connor drehte sich zu dem Zwerg herum. »Nein. Ich wollte es immer, aber es kam nie dazu.«
    »Ich wollte es auch, ich habe sogar davon geträumt«, sagte eine helle Stimme. Es handelte sich um Bluma.
    »Du wolltest nach Dandoria?«, fragte Bob seine Tochter.
    »Ja«, nickte Bluma versonnen. »Ich wollte nichts mehr als das.«
    »Und warum hast du das nie gesagt?«, fragte Bob.
    Bluma lächelte. Sollte sie ihrem Vater erzählen, dass sie vor einigen Jahren mit einem Freund aus dem Dorf geplant hatte, Fuure bei Nacht und Nebel zu verlassen, sich auf ein Schiff zu schleichen, um als blinde Passagiere nach Dandoria zu fahren? Nein, es war sowieso nicht geschehen und nicht mehr als ein Kindertraum geblieben.
    »Wenn wir Glück haben, finden wir hier eine Lösung für euer Problem«, sagte Connor und sah Lysa an.
    Darius war schon an Land. Er winkte und lächelte. Eine Amazone schlang das Tau um den Poller. Frethmar sagte: »Als erstes möchte ich in eine Schenke. Ein schönes Bier, frisches Brot und ein gutes Stück Fleisch, danach sehne ich mich.«
    »Keine schlechte Idee«, antwortete Connor.
    »Ich bin dabei«, ergänzte Bob.
    Bob und Connor gingen an Land, Lysa, Bluma und Bama folgten ihnen. Frethmar folgte ihnen. Sie mussten einem beladenen Karren ausweichen. Der Kutscher hieb auf den Gaul ein und fluchte. Wohin man blickte, pulsierte das Leben. Eigentlich war es wie in jedem Hafen. Hektik, Geschäftigkeit, ein buntes Publikum und rauhe Worte.
    Sie schoben sich durch die Menge und betraten eine Gasse. Sie führte leicht abwärts und es wirkte, als beugten sich die Häuser nach vorne.
    »Da vorne«, rief Frethmar und überholte die kleine Gruppe. »Seht ihr das Schild?«
    Beim Groppel stand auf einem verwitterten Balken. Die Farbe war verwittert, doch das Schild wies auf eine Schenke hin.
    »Was ist ein Groppel?«, wollte Bob wissen.
    Sie erfuhren es schnell. Ein wuchtiger Mann, genaugenommen ein Fass mit Haaren, begrüßte sie. Der Raum war dämmerig, den die Fenster waren winzig. Der Boden war mit Stroh bedeckt, es roch nach Spucknapf, Maische und Schweiß. »Groppel heiß‘ ich!« polterte der Wirt los. »Habt’a Durst oder auch ‘n Hunger?«
    Darius wies auf einen großen Tisch hin. »Wir nehmen dort Platz, wenn es recht ist?«
    »Is sonst noch wer hier? Kannst dich setzen wo du wills‘.«
    Sie nahmen Platz. Groppel kam zu ihnen und nahm die Bestellung auf. »Dauert!«, brummte er. »Is‘ viel auf’n’mal!«
    »Lasst Euch Zeit, Schenkmeister«, sagte Frethmar. »Aber vergesst das Bier nicht!«
    »Nix Schenkmeister und nix Euch. Kannst du zu mir sagen, Kleiner. Oder einfach Groppel.«
    Frethmar steckte den Kleinen weg und blieb freundlich. »Aber gerne. Eine schöne Stadt ist das.«
    »Meinste Dandoria?« Der Wirt blickte einfältig.
    »Nein, Dandoria«, sagte Frethmar.
    Groppel kratzte sich den vierkantigen Schädel und zog an seinem Nasenring. »Mmh – na klar. Is‘ ‘ne schöne Stadt. Und bleibt’s, wenn die Dämonen uns nich‘alle platt machen.«
    »Dämonen?«, fragte Darius.
    »Ham das Weib vom König alle gemacht. Und der König is weg. Hat ‘nen Riesen verjagt und ward nich‘

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