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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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bohrte sich in die Brust eines der Gardisten. Dann ging es Schlag auf Schlag.
     
     
    Lysa und Laryssa erkundeten die Stadt, als zwei Gassen weiter ein Tumult einsetzte. Sie schlichen sich heran, versteckten sich und versuchten, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten. Nicht wenig Blicke streiften die schönen Frauen, auch ihre Tätowierungen zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Das war nun einmal so.
    Trotzdem gab es in dieser Stadt ein solches Gewirr an Rassen, dass man sie hoffentlich nur für harmlosende Reisende hielt.
    Was Lysa und Lyryssa sahen, erschreckte sie maßlos. Bob, Bama, Darius und Bluma lieferten sich einen Kampf mit einigen Gardisten. Erleichtert sahen sie, dass ihre Freunde flohen. Bluma blieb noch einmal stehen und winkte einem Barb, der Lysa bekannt vorkam. Bei Antiana und Chutos, sie meinte sich zu erinnern, dass sein Name Biggert war. Der Lehrer? Ja. Was machte der Barb in Dandoria? Biggert rannte los und gesellte sich zu seinen Freunden. Dann liefen sie, was die Beine hergaben.
    Lysa und Laryssa versuchten, ihre Freunde zu verfolgen, doch diese verschwanden regelrecht von der Bildfläche. Was war geschehen?
    Lysa war eine große Jägerin. Sie lauerte einer Raubkatze auf, wurde selbst zu einer, schleichend, robbend, mit der ganzes Seele der Jagenden. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Niemand konnte sich in Luft auflösen. Schon gar nicht eine ganze Gruppe. Es gab nur eine Lösung. Ein versteckter Eingang. Etwas in dieser Art.
    Stimmengewirr lenkte die beiden Amazonen ab.
    Lysas Herz setzte für einen Moment aus.
    Gardisten trieben die gefesselten Connor und Frethmar durch die Gassen. Ihnen vorweg ging der hässliche Halbling, der die beiden festgenommen hatte.
    Connor!
    Lysas Herz machte einen Sprung.
    Er war der erste Mann seit Rodettos Tod, für den sie sich interessierte. Nein, nicht nur interessierte, den sie mochte. Nein, nicht nur mochte, sondern lieb hatte. Bei den Göttern – sie musste sich die Wahrheit eingestehen. Sie liebte Connor! Liebte ihn mehr als ihr eigenes Leben. Der Hüne war ein wunderbarer Mann, verlässlich wie ein Baum, tapfer und stark. Und manchmal wie ein kleiner Junge, was ihn besonders reizvoll machte.
    Nie würde sie vergessen, wie er in der Eiswüste, zitternd und klappernd vor Kälte, vor ihr stand und ihr seine Liebe gestand. Der falscheste Zeitpunkt, den er sich aussuchen konnte, doch genau das hatte ihr Herz zum Schwingen gebracht. Er hatte gewartet, bis alle ihre Schutzkleidung angezogen hatten. Erst dann kleidete er sich in das schützende Leinen. Er war ein selbstloser Mann, einer, der über diese Gabe nicht nachdachte, sondern dem sie in Fleisch und Blut gegangen war. Sie gehörte zu seinem Naturell. Er war ein Barbar. Er hatte seinen eigenen Vater herausgefordert und war grässlich dafür bestraft worden. Dennoch hatte sich seine Seele nicht verhärtet.
    Connor war, was er vermutlich stets gewesen war.
    Ein guter Mann!
    In wenigen Sekunden zogen die Erinnerungen durch Lysas Kopf. Wie sie ihn kennen gelernt hatte. Betrunken und lallend. Und wie er sich für sie alle eingesetzt hatte, als die Wing in den Klauen des Torwächters zu sinken drohte. Wie er Frethmar an sich drückte, später, als er sich bei dem Zwerg entschuldigte. Eine reine Seele. Völlig ehrlich. Keine Hinterlist. Ein guter Freund. Doch alles das war es nicht alleine. Es waren seine Augen.
    Wie sie vor Tränen blind vor sich hinstarrten, als er seine Odyssee erzählte. Wie seine Lippen zitterten und seine Stärke in weicher Anmut schwebte.
    Oh, wie gerne wäre sie zu ihm gegangen, hätte ihn getröstet. Doch sie wusste, dass dies falsch gewesen wäre. Er brauchte diese Traurigkeit, um zu berichten. Niemand, der Connor in diesem Moment nicht liebte. Niemand, der ihm nicht Gutes wünschte.
    Ich liebe ihn!
    Und ich werde nie zulassen, dass dir etwas geschieht, Liebster!
    Laryssa neben ihr wusste, wie sie empfand. Sie waren Schwestern im Geiste, solange Lysa denken konnte. Und sie beide beherrschten ihre Bögen perfekt.
    »Wir helfen euch ...«, murmelte Lysa und Laryssa blickte sie an und nickte.
    »Ja, Schwester. Wir helfen unseren Freunden.«
    Wie Schatten begleiteten sie den grausamen Zug zur Burg. Sie schlugen sich ins Unterholz und erklommen einen Baum, der zu den Zinnen führte. Es war eine wagemutige Aktion, doch sie gelang. Schwer atmend lagen sie auf dem heißen Dach und krochen weiter vorwärts. Niemand hatte sie gesehen. Vorsichtig lugten sie über die Kante.
    NEIN!, schrie

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