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Im Schatten der Königin: Roman

Im Schatten der Königin: Roman

Titel: Im Schatten der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Kinkel
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diesem Land bereits hinter vorgehaltener Hand darüber sprechen, also erzählt mir nichts davon, dass Ihr Euer Bestes getan habt, die Angelegenheit aufzuklären, Master Blount!«
    »Kein treuer Untertan würde je so etwas denken«, sagte Anthony Forster beschwichtigend.
    Und die nicht ganz so treuen Untertanen machten sich nicht die Mühe, bei ihrem Hochverrat die Hand vor den Mund zu halten, dachte ich grimmig.
    »Das hofft Ihr wohl«, antwortete Lady Norris vernichtend. »Euch nennt der Klatsch nämlich als denjenigen, der my lord Robert den Gefallen getan und den Mord für ihn begangen hat. Schließlich seid Ihr hier der Hausherr, Forster.«
    »Ich bin ein Mann von Ehre«, fuhr er auf.
    Du bist für mich vor allem der Fast-Schwager des ehrlichen Ned. Natürlich sprach ich es nicht laut aus. »Und ein zukünftiger Vater«, sagte ich stattdessen freundlich. Wir schauten uns an, wohl wissend, woran der andere dachte, als ich mein Glas erhob und seinem Kind gute Gesundheit wünschte. Was Lady Norris davon hielt, sagte sie nicht; sie stieß jedoch mit uns an.
    Claire Latimer brachte die Brühe herein, die den ersten Gang darstellte, und der Rest der Mahlzeit verlief in eisigem Schweigen, bis auf ein paar kurze Bemerkungen zwischen Mrs.Odingsells und Lady Norris. John Appleyard hatte sich entschuldigen lassen, wegen Magengrimmen. Ich unterließ es, in Edith Odingsells Richtung zu schauen, als Latimer das ausrichtete; trotzdem bin ich sicher, dass ich ein Lächeln auf ihren Lippen gesehen hätte, welches man sicher für freundliche Anteilnahme halten konnte, wenn man wollte.
    Die stille Mahlzeit gab mir Zeit, mir zwischen dem gesalzenen Hering und dem gebratenen Schwein weiter den Kopf zu zerbrechen, was um alles in der Welt ich zu Pirto sagen sollte, um sie davon zu überzeugen, endlich mit der Wahrheit über die Briefe herauszurücken. Wie konnte ich sie von ihrer Rache abhalten? Überzeugen, dass Robin und ich schuldlos waren, konnte ich sie nicht.
    Bis die Becken zum Händewaschen gereicht wurden und das Mahl beendet war, hatte ich immer noch keine Idee. Also tat ich, was uns zu tun in solchen Fällen übrig bleibt: Ich ging in die Kapelle, um zu beten.
    Aus den Tagen bis zur Entscheidung waren Stunden geworden.

    Vielleicht bildete ich es mir nur ein, doch mir schien, dass dort, wo Amy noch bis zum heutigen Morgen aufgebahrt gewesen war, trotz all der Kerzen der Geruch des Verfalles in der Luft hing. Ich hätte vor meiner Abreise nach Oxford die Anweisung erteilen sollen, sie einzubetten. Ich hätte daran denken müssen .
    Auf einmal sah ich Amy vor mir, doch nicht die Frau, die ich in Kidderminster unbedacht in meinen Armen gehalten hatte, und nicht die Frau, die hier in Cumnor bitter von mir Abschied nahm. Nein, es war das junge Mädchen, das ich auf seiner Hochzeit tanzen sah, glücklich wie nur je eine Braut und voller Überzeugung, dass sie von Gott, seinen Heiligen und allen Menschen gesegnet war.
    »Jetzt weint Ihr«, sagte eine Stimme, und ich sah, dass Pirto einmal mehr im Halbdunkel verborgen gewesen war, hinter dem Altar. »Aber wenn sie morgen von den Toten auferstände, dann wäret Ihr doch alles andere als glücklich, Sir. Ihr und Lord Robert. Wenn Gott ein Wunder täte wie an Lazarus und sie träte jetzt lebend in diese Kirche, dann wärt Ihr binnen einer Woche wieder in Kidderminster oder bei Hofe oder in London, und Lord Robert, der käme vielleicht einmal her, würde sie bitten, doch Vernunft walten und ihn gehen zu lassen, und würde dann aus ihrem Leben verschwinden. Wollt Ihr wirklich behaupten, das würde nicht geschehen?«
    Ich öffnete den Mund, um mich zu rechtfertigen. Schließlich musste ich sie davon überzeugen, dass es keine Rache auszuüben gab. Dann dachte ich daran, dass ich noch in der gestrigen Nacht erwogen hatte, sie für mich zum Sündenbock zu machen, und schloss ihn wieder.
    In der Tat, ich war zu alt für dies alles.
    »Nein«, sagte ich. »Das will ich nicht. Genauso würde es kommen.«
    Das Kerzenlicht ließ Pirtos Gesicht heller aussehen, als es war, wie das Antlitz einer Marmorstatue.
    »Ich habe mit den Geschworenen gesprochen, als Ihr fort wart, Master Blount«, sagte sie. »Wie der Rest des Gesindes. Wisst Ihr, ich hätte ihnen von den Briefen erzählen können. Oder davon, was my lady einmal zu mir gesagt hat: Vielleicht ist es Robin, Pirto, vielleicht ist es seine Schuld, dass wir keine Kinder haben. Nun, das werden wir ja sehen. Es würde ihm recht geschehen, wenn

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