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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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älter und höhergestellter sind als du ?«
    »Doch schon, wenn sie wirklich höhergestellt sind«, gab sie zurück. »Aber ich sehe nicht ein, wieso lediglich das Faktum, daß jemand älter ist als ich, mich zu kritikloser Unterwerfung zwingen sollte.«
    Sie zog sich das Nachthemd über den Kopf und warf es auf einen Hocker, dann ging sie hinüber zu einem hohen Spiegel und betrachtete ihr Bild darin mit einem kleinen Stirnrunzeln.
    Sie hat wirklich keine Hemmungen, dachte Hugo nicht zum ersten Mal, während er sich ausgiebig an der Betrachtung ihres Körpers erfreute. Sie hob ihre Brüste, berührte die Brustwarzen, drehte sich zur Seite, strich sich mit einer Hand über ihren flachen Bauch, betrachtete prüfend über die Schulter ihre Hinteransicht.
    »Was schaust du, Mädel? Oder suchst du etwas?« fragte er mit leisem Amüsement in der Stimme.
    »Nun, ich habe mich bisher noch nie angesehen«, sagte sie ernsthaft. »Ich glaube, ich habe eine recht elegante Figur, findest du nicht?«
    »Es geht.«
    »Ist das alles?« Sie streckte ein Bein aus und bewegte den Knöchel. »All die Männer heute abend scheinen mich für mehr als das gehalten zu haben.
    »Samuel hat recht - du wirst doch noch einen geschwollenen Kopf bekommen.«
    Chloe sagte dazu nichts. »Und die haben nur mein Gesicht gesehen«, meinte sie nachdenklich und betrachtete ganz genau ihre Züge im Spiegel.
    »Das ist nur die halbe Sache«, stimmte ihr Hugo zu und fragte sich, worauf sie wohl hinaus wollte. »Aber in meiner Funktion als strenger Vormund muß ich dir sagen, Mädel, daß es außerordentlich unziemlich ist, darüber nachzudenken, welche Wirkung dein nackter Körper auf mögliche Bewunderer haben könnte.«
    Chloe beachtete auch diese Bemerkung nicht weiter. Sie drehte sich wieder zu ihm um. »Findest du mich attraktiv?«
    »Ich hätte gedacht, daß das inzwischen schon ziemlich klar geworden ist.«
    »Ja, aber ich war die einzige Frau weit und breit«, stellte sie fest. »In Lancashire gab es niemanden, mit der du mich hättest vergleichen können.«
    »Worauf zum Teufel willst du hinaus, Chloe?« Er kam auf den Gedanken, daß Vergnügen nicht die passende Reaktion auf das war, was sie sich vorstellte, was immer das sein mochte.
    »Eigentlich auf nichts.« Sie stand da und blickte mit gerunzelter Stirn auf den fadenscheinigen Teppich hinab. Hugos Instandsetzungsarbeiten waren streng auf die öffentlichen Räume des Hauses beschränkt geblieben, und sein Hauspersonal stellte das gerade noch gesellschaftlich akzeptable Minimum dar.
    »Heraus damit, Mädel.«
    »Du findest doch Lady Carrington attraktiv, oder?«
    Hugo lehnte sich zurück an das geschnitzte Kopfende seines Bettes. In seinen Augen lag etwas Besorgnis. »Wie kommst du darauf?«
    »Das sehe ich an der Art, wie du sie ansiehst, wenn du mit ihr redest«, erwiderte sie. »Sie ist sehr schön und sehr klug. Und du scheinst dich gern mit ihr zu unterhalten.«
    »Ja, das tue ich wirklich gern.«
    »Und sie flirtet mit dir«, sagte Chloe und hob den Blick. »Oder?«
    Hugo lächelte. »Ja, das stimmt. Frauen in ihrer Stellung tun das oft. Es ist wie ein Spiel.«
    »Ein Spiel, das du gern spielst.«
    »Ja«, stimmte er zu. »Ein Spiel, das ich mit Lady Carrington gern spiele.«
    »Mmmm. Würdest du gern mit ihr ins Bett gehen?«
    Hugo zupfte sich am Kinn und versuchte dahinterzukommen, was eigentlich los war. »Judith Devlin ist eine verheiratete Frau, Mädel. Und soweit ich das beurteilen kann, auch eine glücklich verheiratete Frau.«
    »Ja, das glaube ich auch. Aber das beantwortet meine Frage nicht. Würdest du gern mit ihr ins Bett gehen?« Sie stand am Fuß-ende seines Bettes und hielt sich an einem der Bettpfosten fest, ohne noch den geringsten Gedanken darauf zu verschwenden, daß sie nackt war.
    Er zögerte erst und entschloß sich dann zu einer ehrlichen Antwort. »Ja«, sagte er ruhig. »Ich könnte mir vorstellen, daß es mir viel Spaß machen würde, mit Lady Carrington ins Bett zu gehen.«
    »Das dachte ich mir. Ich vermute, sie würde sich damit auch sehr viel besser auskennen als ich.«
    »Du lernst sehr schnell, Mädel«, sagte er in einem Versuch, die Stimmung aufzuhellen. »Komm her.« Er streckte einladend eine Hand nach ihr aus.
    Chloe blieb, wo sie war. »Aber ich bin überhaupt nicht weltgewandt oder... oder so gescheit, wie es Lady Carrington ist.«
    »Komm her.« Hugo beugte sich vor, griff sie um die Taille und zog sie neben sich aufs Bett. »Nein, du bist nicht

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