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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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weltgewandt, und es würde auch überhaupt nicht zu dir passen, wenn du es wärst. Warum um Himmels willen vergleichst du dich mit einer Frau, die zehn Jahre älter ist als du? Wenn du schon Vergleiche anstellen mußt, dann nimm dazu doch andere Debütantinnen.«
    »Aber du interessierst dich nicht für Debütantinnen«, sagte sie und lag eher steif neben ihm. »Und ich vergleiche mich mit Frauen, die dich interessieren.«
    »Ach so.« Er setzte sich auf. Es schien der richtige Moment gekommen, um einiges klarzustellen. »Ich glaube, wir sollten ein paar Sachen einmal deutlich aussprechen, Chloe. Die Idee mit London hattest du, soweit ich mich erinnern kann. Du möchtest dir einen passenden Ehemann suchen, um über dein Vermögen selbst bestimmen zu können, um so auch dein Leben selbst zu regeln. Ist das nicht so?«
    Er sah auf sie herunter, während sie unbeweglich im Bett neben ihm lag. Ihre Augen waren fest geschlossen. »Chloe, mach die Augen auf und setz dich hin.«
    Als sie nicht sofort seiner Anweisung folgte, zog er sie in eine sitzende Position. Sie öffnete die Augen, denn es schien ihr widersinnig, sie im Sitzen geschlossen zu lassen.
    »Ist das nicht so?« wiederholte er.
    »Das war so«, sagte sie. »Aber warum kannst du mich nicht heiraten und dann -«
    »Das ist ja wohl das Allerabsurdeste, was ich je gehört habe!« unterbrach sie Hugo. »Ich bin vierunddreißig, mein liebes Kind, und ein Vierunddreißigjähriger paßt als Ehemann ja wohl kaum zu einer Siebzehnjährigen, selbst wenn ich so etwas wollen würde.«
    »Du würdest mich nicht heiraten wollen?« Es war eine leise Frage, bei der ihre Augen sich verdunkelt hatten in der Erwartung, daß sie verletzt werden würde.
    »Ich habe überhaupt nicht die Absicht zu heiraten«, stellte er fest. »Und das habe ich dir schon einmal gesagt. Wir sind hier, weil du das wolltest - und weil du damit außer Reichweite deines Bruders bist. Du wirst dein Debüt hier genießen wie jede Siebzehnjährige in ihrer ersten Saison, und wenn die Art und Weise, wie du heute abend aufgenommen worden bist, irgendeine Aussagekraft hat, wirst du bald mehr Heiratsanträge bekommen, als du verkraften kannst. Wir werden beide eine Menge zu tun haben, um dir den richtigen Mann auszusuchen.«
    »Aber was ist mit uns beiden?«
    »Was ist denn mit uns beiden ?« wollte er mit plötzlich rauhem Ton in der Stimme wissen, weil ihm klar wurde, wie sehr er hier auf Glatteis kam. »Ich breche jede ehrenhafte Verhaltensregel, Chloe. Ich war so schwach, dir diese Angelegenheit nach deinen Vorstellungen in die Wege leiten zu lassen, aber ich habe geschworen, daß du dabei keinen Schaden davontragen wirst. Du wirst heiraten und diese Sache hinter dir lassen, hoffentlich als ein Zwischenspiel, das dir nur angenehme Erinnerungen bereitet. Und du wirst niemals jemandem etwas darüber erzählen.«
    »Aber ich möchte nicht aufhören.« Sie sah ihn schmerzlich offen an und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. »Bitte, Hugo, warum muß es denn irgendwann zu Ende sein? Ich werde mir wirklich Mühe geben, eine gute Frau zu sein, und ich kann lernen, so zu sein wie Lady Carrington-«
    »Um Himmels willen, Chloe, hör auf damit! Ich will keine Ehefrau, hast du verstanden?« Er legte seine Hände auf ihre schlanken Schultern und schüttelte sie kurz. »Ich werde mich nicht noch tiefer in Schwierigkeiten bringen, als ich schon bin. Je eher du einen Mann findest und ein richtiges Eheleben anfängst, desto mehr werde ich mich freuen. Hast du das verstanden?«
    »Du möchtest mich gern loswerden?«
    »Du drehst mir die Worte im Mund um.«
    »Das glaube ich nicht.« Sie entzog sich seinen Händen und stand auf. »Du hast die Situation mit mir immerhin als Schwierigkeiten bezeichnet.« Sie bückte sich, um ihr Nachthemd aufzuheben.
    Hugo seufzte und strich sich mit einer Hand über die Augen. »Und das ist auch angebracht. Siehst du denn nicht, du kleines Dummerchen, wie ungeheuer unziemlich das ist, was ich tue? Es gibt Leute, die sagen würden, ich habe mein Mündel mißbraucht, und eine Menge anderer Leute, die ihnen recht geben würden.«
    »Aber du selbst findest das doch nicht?« Ihr Kopf erschien aus den Falten des Nachthemds, und ihre Augen richteten sich auf sein Gesicht.
    »Es ist klar die Wahrheit«, sagte er knapp. »Aber auch klare Wahrheiten sind oft nicht die ganze Geschichte.«
    »Warum willst du denn nicht heiraten?«
    »Dieses Thema wird mir langsam lästig.« Er klang plötzlich

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